Bulldog- und Oldtimer-Treffen in Grabenstätt
Coole Ami-Schlitten, stilvolle Bulldogs und beste Stimmung zum Jubiläum
- VonMarkus Müllerschließen
Die Bulldog- und Oldtimer-Freunde Grabenstätt feierten ihr 25-jähriges Bestehen gebührend mit einem großen Treffen - flotte Sprüche und coole Oldies inklusive.
Grabenstätt – Besser hätte das zweitägige Fest zum 25. Jubiläum des Vereins „Bulldog und Oldtimerfreunde Grabenstätt 1997“ nicht laufen können. Nach dem stimmungsvollen Festabend am Samstag, erwies sich am Sonntag das große Bulldog- und Oldtimertreffen rings um die Sportanlagen des TSV Grabenstätt als wahrer Besuchermagnet.
Ü-30-Party mal ganz anders
„Offiziell hatten wir 273 Anmeldungen. Aber ich denke, dass 400 bis 450 Teilnehmer mit Oldtimern und unzählige Besucher da gewesen sind“, freute sich Benjamin Wailand, der 1. Vorsitzende des gastgebenden Bulldogvereins.
Aus nah und fern waren bei herrlichem Sommerwetter die Teilnehmer mit ihren fein herausgeputzten, mindestens 30 Jahre alten Oldtimern (bis einschließlich Baujahr 1992) angereist, um diese zu präsentieren und sich mit Gleichgesinnten und interessierten Gästen auszutauschen. Auch für Fotos posierte man gerne.
„Wer lange schraubt, lebt lang!“
Zu bewundern gab es Bulldogs, Unimogs, Limousinen, Sportwagen und Motorräder diverser Marken. Das älteste Auto am Festgelände war ein BMW Dixi, Modell DA 3, aus dem Jahr 1928 mit einer Leistung von 15 Pferdestärken. Gleich nebenan zog ein nur acht Jahre jüngerer Ford V8 Typ 45 – in der Sonne glänzend – die ganze Aufmerksamkeit auf sich. „Ich bin 87 Jahre alt, mein Oldtimer, den ich 15 Jahre lang restauriert und dann vor sechs Jahren zugelassen habe, ist ein Jahr jünger“, erzählte dessen Besitzer aus dem Raum Wasserburg.
Ganz stolz präsentierte er auch einen nach wie vor bestens funktionierenden Winker – einen Vorläufer des Blinkers, der sich erst in den 1950er Jahren durchgesetzt hatte. „Wer lange schraubt, lebt lang“, hieß es auf einem Plakat vor seinem Auto und der stolze Oldtimer-Besitzer ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass er diesem Motto noch lange treu bleiben möchte: „Verkaufen tue ich ihn nie!“
Dieser Jeep verträgt was
Ein Hingucker war auch der Ford Jeep GPW, ein US-amerikanisches Militärfahrzeug von 1942. „Der ist besser beinander wie ich, obwohl er deutlich mehr säuft“, witzelte dessen Besitzer Sebastian Berger aus Niederndorf in Tirol, der für solche Oldtimertreffen oft noch viel weitere Strecken auf sich nimmt. Und das obwohl er wie sein „Baby“ 80 Jahre alt ist.
Besuchertrauben bildeten sich auch um die auf einem Hänger präsentierte altehrwürdige „Arbeitsmaschine 6 km“ von Josef Einerdinger aus Übersee, um einen 70 Jahre alten schicken schwarzen Mercedes 170 D Daimler-Benz und zwei sehenswerte, Sprit schluckende Ami-Schlitten, zwischen denen es sich zwei neuzeitliche Cowboys beim „Picknicken“ gut gehen ließen.
Bulldogs und historische Feuerwehrfahrzeuge
Große Augen gab es auch bei den Zweirädern und den auf einer nahen Wiese aufgereihten Oldtimer-Bulldogs von Eicher, Deutz, Hanomag, Fendt und Co., zwischen denen sich ein alter MAN-Abschleppwagen und ein historisches Einsatzfahrzeug der Grabenstätter Feuerwehr (Borgward B 2000/Baujahr 1958) befanden. Auch PS-affine Souvenirjäger kamen an zwei Verkaufsständen voll auf ihre Kosten.
Vor der mit Spannung erwarteten mittäglichen Rundfahrt, zog man die Gewinner der Verlosung, bei der es tolle Preise gab, darunter eine Rafting-Tour, Märchenpark-, Tank- und Essensgutscheine sowie ein Kinder-Tretbulldog.
Mit doppeltem Segen fährt es sich besser
Nach dem Mittagessen begaben sich die Teilnehmer frisch gestärkt auf die mit Spannung erwartete publikumswirksame Ausfahrt, die durch den Ort Grabenstätt und dann am Tüttensee vorbei wieder zum Festgelände am Eichbergfeld führte. Den kirchlichen Segen von Pater Gabriel Budau bekamen sie gleich doppelt ab, da sie das Kriegerdenkmal, wo sich der Pfarrer positioniert hatte, gleich zweimal passierten. Manch ein vorbeifahrender unbeteiligter Autofahrer schien sich zu wundern, warum ihm bei strahlendem Sonnenschein plötzlich (Weih-)Wasser über die Windschutzscheibe rann. „Einen Segen von oben kann in diesen Zeiten ja jeder gut gebrauchen“, meinte Pater Gabriel mit einem Lächeln im Gesicht.