Gesucht: Sanierungsbedürftige Häuser aus 50er- bis 70er-Jahren
Die Gemeinde Schleching beteiligt sich am Projekt "AlpHouse". Seit einigen Wochen und Monaten laufen erste Arbeiten. Die Träger das Projektes haben gerade Schleching mit ins Boot genommen, weil das heimische Ökomodell schon wertvolle Vorarbeiten geleistet hat. Der Kommune entstehen keine Kosten.
Schleching - Das internationale Projekt "AlpHouse - Alpine Baukultur und Energieeffizienz" erstreckt sich über den gesamten Alpenraum. Als Pilotregionen in Deutschland sind der Landkreis Traunstein mit der Gemeinde Schleching und der Landkreis Garmisch-Partenkirchen mit Oberammergau beteiligt.
In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates in Schleching informierten über das Projekt Sabine Rieger, Handwerkskammer für München und Oberbayern - die Projektleiter in Deutschland -, und Martin Frank, Technische Universität München (TUM), Lehrstuhl für Planen und Bauen im ländlichen Raum. "AlpHouse" wird gefördert von der EU über ihr Programm "Alpenraum" und von der "Arbeitsgemeinschaft Alpenländer" (ArgeAlp).
An "AlpHouse" sind acht Pilotregionen aller Alpenländer vom Val de Drome Vercors (Frankreich) im Westen bis zum Tennengau (Österreich) im Osten beteiligt. Ziel ist, die Baukultur und Energieeffizienz so miteinander zu verbinden, dass sie den Ansprüchen des Kulturraumes der Alpen gerecht werden. Aus den überlieferten Lebensformen lernen und mit dem neuesten technischen Wissen verbinden, haben sich die Projektpartner auf die Fahnen geschrieben.
Damit sich kleine und mittlere Unternehmen aus den Bereichen Handwerk, Architektur und Planung auf die steigende Nachfrage nach hochwertigen Sanierungen alpiner Bauten einstellen könnten, fördere die Handwerkskammer mit Informations- und Qualifizierungsangeboten die ganzheitliche Sichtweise von Pilotbetrieben, erläuterte Rieger.
Frank informierte über die Zusammenhänge und bisherigen Arbeiten, die im September 2009 in den ausgewählten Projektregionen begannen. Bis 2011 soll eine Gesamtanalyse entstehen, die auf die extreme Vielfalt der Topografie, sozialen Hintergründe und Lebensformen im Alpenraum eingeht.
Schleching habe sich durch seine Lage, die historischen Gebäude, das Bewusstsein für feste Werte und die Vorarbeit im Ökomodell Achental angeboten, so Frank. In Feldarbeit habe ein Team in Zusammenarbeit mit der Gemeinde die Gebäude aufgenommen und analysiert.
Neben dem geplanten vernetzten Wissenstransfer für die beteiligten Handwerksbetriebe werden nun sanierungsbedürftige historische Gebäude und Gebäude aus den 50-er bis 70-er Jahren gesucht. Die Sanierung nach den Qualitätskriterien von "AlpHouse" orientiert sich an der Wahrung und Weiterentwicklung des kulturellen Erbes und der Optimierung der Energieeffizienz und Gesamt-Ökobilanz von Gebäuden und Siedlungen. bre