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Knöllchenregen in Prien sorgt für Zehntausende Euro Gewinn
- VonOliver Langschließen
Es ist wohl eine Frage der Perspektive, ob man den Gewinn von 42 000 Euro, der sich aus den Einnahmen aus dem ruhenden Verkehr – also der Ahndung von Parkverstößen – ergibt, als positiv oder negativ betrachtet. Der Markt Prien zumindest dürfte sich darüber freuen.
Prien – Eine positive Bilanz für das Jahr 2022 zeigt sich bei der näheren Betrachtung der Einnahmen aus dem ruhenden Verkehr im Gebiet der Marktgemeinde. Gemeint ist damit die Parkraumüberwachung mit etwaiger Ahndung von Verkehrsordnungswidrigkeiten. Kurzum: Es geht um „Knöllchen“.
Fast 100 000 Euro Einnahmen
Ausgaben in Höhe von rund 57 000 Euro stehen Einnahmen in Höhe von rund 99 000 Euro gegenüber. Das sind immerhin 42 000 Euro Gewinn. Diese liegen in 4 300 Knöllchen begründet, welche die uniformierten Kräfte im Dienste der Marktgemeinde verteilten. Das sah in den Coronajahren 2020 und 2021 noch anders aus, überwogen hier doch die finanziellen Aufwendungen für die Arbeitsstunden des Personals den „Gewinn“ um bis zu 6 700 Euro. Überhaupt wurden 2020 und 2021 jeweils nur um die 58 000 Euro aus der Parkraumüberwachung eingenommen.
Bußgeldkatalog erhöht
Auch bei den Einnahmen aus Verstößen im fließenden Verkehr, die im Auftrag des Markts Prien vom Zweckverband Kommunales Dienstleistungszentrum Oberland vorgenommen werden, ergibt sich eine positive Bilanz für 2022. Stehen auf der Ausgabenseite rund 35 200 Euro zu Buche, liegen die Einnahmen, etwa aus Tempoüberschreitungen, bei fast 51 200 Euro. Den recht deutlichen Überschuss von 16 000 Euro führt die Gemeinde jedoch nicht auf die Zunahme an Verstößen zurück. Denn diese haben seit 2019 kontinuierlich abgenommen und liegen für letztes Jahr bei lediglich 1742 Stück. 2019 waren es noch 3728, also mehr als doppelt so viele.
Vielmehr seien für den satten Gewinn vor allem „drastische“ Erhöhungen im Bußgeldkatalog verantwortlich. Vonseiten der Gemeinde hieß es daher, dass die Priener durch Blitzer, den Bußgeldkatalog und Maßnahmen zur Verkehrserziehung wie neue Smiley-Anzeigetafeln aktuell deutlich vorsichtiger und vernünftiger fahren würden.
Vorsichtige Fahrweise?
Eine Annahme, der Angela Kind (Die Grünen) nicht so ganz folgen wollte. Sie mutmaßte stattdessen, dass die „vorsichtigere“ Fahrweise auch an den andauernden Staus im Gemeindegebiet liegen könnte – ein Zwischenruf, der teilweise für Heiterkeit in der Sitzung sorgte.