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„Fast nichts verkauft“: Kaum ein Sportgeschäft im Kreis Traunstein hat Deutschland-Dress

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Von: Xaver Eichstädter

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Joshua Kimmich
Joshua Kimmich im aktuellen Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Das Dress ist bei Einzelhändlern und Fans im Landkreis Traunstein kaum gefragt. © Fotomontage Bernd Thissen/Federico Gambarini

Die Fußball-WM 2022 - zumindest bis jetzt für den Sport-Einzelhandel kein Gewinn: Wir haben uns bei einer ganzen Reihe Geschäfte im Landkreis Traunstein umgehört und ernüchterndes Desinteresse am Trikot der deutschen Nationalmannschaft festgestellt.

Landkreis Traunstein - Für den Biergarten zu spät, für den Christbaum zu früh: Um dem Trikot der deutschen Nationalmannschaft zum Renner zu verhelfen, ist der Zeitpunkt der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 denkbar schlecht. Wie eine Umfrage von chiemgau24.de bei Sportgeschäften im Landkreis Traunstein zeigte, kann auch der Einzelhandel kaum etwas mit dem schwarz-weißen Dress der deutschen Elf anfangen. Bei der Stichprobe am Donnerstag (17. November) war es gerade mal in zwei von neun Läden zu haben.

Kaum Nachfrage nach Deutschland-Trikots im Landkreis Traunstein

„Wir haben schon seit zwei Jahren keine Deutschland-Trikots mehr im Laden und auch heuer keine gekauft“, heißt es da beispielsweise bei „Sport Krenn“ in Waging. Das gleiche Bild bei „Intersport Wagner“ in der Trostberger Bahnhofstraße: „Wir haben keine. Vielleicht ja in den nächsten Jahren wieder, aber dieses Mal nicht.“ Überhaupt fällt auf, dass sich manche zu den Gründen gar nicht groß äußern wollen, warum das Laibchen nicht bei ihnen in den Regalen hängt.

Ein weiterer Anruf, diesmal beim „Hörgeringer Sporthaus“ nahe Siegsdorf. Und wieder: Kein Deutschland-Trikot im Angebot - aber vor allem, weil man Adidas, den Ausstatter der Nationalelf, grundsätzlich aus dem Sortiment verbannt hat. „Für uns ist Adidas kein guter Partner, überall die Outlets... Man kann auch ohne“, heißt es aus Hörgering. Genauso will Christian Stippel von „Sports and More“ in Petting nichts mehr mit Adidas zu tun haben: „Vor Corona haben die die größten Umsätze gemacht und dann aber die Mieten für die geschlossenen Einzelhändler nicht mehr gezahlt.“

In Traunstein gibt‘s das Dress - aber „Nachfrage hält sich in Grenzen“

Bei „Sport Färbinger“ in Unterwössen und dem „Sporthaus Achental“ in Grassau winkt man gleich ab: Trikots der Nationalmannschaft habe man noch nie im Sortiment gehabt, „wir sind kein klassisches Geschäft für Teamsport“. Ein Umdenken hat dagegen bei „Intersport Praxenthaler“ in Traunreut stattgefunden. Vor drei oder vier Jahren führte man die deutschen Trikots noch, „aber seitdem haben wir auch keine mehr bestellt.“

Fündig wird man dagegen in Traunstein. „Wir haben heute schon ein Trikot verkauft“, heißt es freudig von der Praxenthaler-Filiale am Haslacher Feld. Deutschland-Trikots würden „immer“ gehen, von einem Ladenhüter will man nicht sprechen. „Aber die Nachfrage hält sich in Grenzen.“ 90 Euro kostet das schwarz-weiße Dress. Bei der Praxenthaler-Filiale im Traunsteiner Kaufland sieht man es dagegen wieder negativ. Man habe die Trikots im Laden, aber „fast gar nichts“ davon verkauft. Vielleicht weil alle zum Adidas-Outlet nach Piding fahren, wie man mutmaßt? Nein.

Die trockene Antwort vom Outlet in Piding: „Wir haben ja nur Restposten. Die Deutschland-Trikots bekommen wir dann vielleicht in zwei Jahren.“

xe

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