Erfrischung an zentralen Punkten?
Prien – Viele Kommunen haben sie schon. Bürger und Besucher wissen die Erfrischungsstellen gerade an warmen Tagen besonders zu schätzen: öffentliche Trinkwasserbrunnen.
Die Priener CSU-Fraktion reichte in jüngster Sitzung des Gemeinderats einen entsprechenden Antrag auf Errichtung dieser Wasserspender ein.
Gunther Kraus (CSU) erläuterte den Antrag gegenüber den Ratskollegen: „Bei anstehenden Maßnahmen zur Ortsverschönerung, insbesondere im Zuge des Ortsgestaltungskonzeptes 2021 sowie im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms für den Bereich Ortskern mit Hafen Stock soll die Anbringung von öffentlichen Trinkbrunnen an geeigneten Orten vorgesehen werden.“
Müllvermeidungund Fürsorgeum Menschen
Diese Einrichtung diene der Fürsorge für Gäste und Einheimische gleichermaßen. Insbesonders Kinder und ältere Mitbürger müssten bei Hitze im Sommer ausreichend trinken. „Wassermangel führe zu Dehy dration mit schwerwiegenden gesundheitlichen Risiken wie Kreislaufproblemen, Verwirrtheit et cetera“, schlüsselte Kraus auf. Außerdem würden Trinkbrunnen zum Verweilen einladen. „Sie steigern überdies die Aufenthaltsqualität auf den Priener Platzerln und erhöhen damit die Attraktivität des Tourismusstandorts Prien“, betonte der Gemeinderat. Trinkbrunnen würden zudem zur Müllvermeidung beitragen, indem die Notwendigkeit zur Verwendung von Plastikflaschen vermindert würde. Wo könnten die Erfrischungsspender errichtet werden? Hierzu schlug die CSU-Fraktion den Marktplatz, an der Seestraße etwa am Raffenauer Weiher oder am Platz mit der Figur „Lesende“, im Kurpark, im Wendelsteinpark, am Bahnhof und an den Schären vor.
Wie das Projekt Trinkwasserbrunnen gelingen kann, beweist seit Jahren die Stadt Würzburg. Dort gibt es zahlreiche. Vom Frühjahr bis Herbst können sich dort die Menschen in den Fußgängerzonen, kleinen Parkanlagen sowie in drei Schulhöfen mit dem Trinkwasser erfrischen. Der Unterhalt koste die zuständige N-Ergie jedes Jahr rund 40 000 Euro. Die Qualität des Trinkwassers wird von Mitarbeitern überwacht. Monatlich würden Wasserproben entnommen. Die Wasserspender wiederum gelte es, alle zwei Wochen zu inspizieren und zu säubern. Aber: Es gibt auch Schattenseiten der Brunnen. Mitarbeiter der N-Ergie müssen nach Angaben des Unternehmens auch „immer wieder Beschädigungen durch Vandalismus“ feststellen. Dabei würden Wasserausläufe verstopft und Fußventile durch unsachgemäße Bedienung beschädigt.
Hinsichtlich der Finanzierung und Umsetzung in Prien verweist die CSU-Fraktion auf die anstehenden Maßnahmen zur Ortsverschönerung sowie das mit staatlichen Fördermitteln versehene Programm „Stadtumbau West“. Außerdem fördere der Freistaat Bayern über das Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz den Verein „Wasser-Info-Team Bayern“, der kommunale Wasserversorgungsunternehmen beim Aufstellen von Trinkwasserbrunnen unterstützt.
„Wasser und Klimaschutz“ sei das Motto des Weltwassertages 2020 am 22. März. Dieser wird von den Vereinten Nationen ausgerufen. „Trinkwasser aus der Leitung ist das am strengsten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland. Es ist gesund, preiswert, umweltschonend und nahezu überall verfügbar“, so Kraus. Es sei lokal vorhanden und komme aus der Leitung ohne großen Energieaufwand für den Transport beim Endverbraucher an. Zudem sei es stets frisch. „Im Bereich der eigenen Wohnung hat es jeder selbst in der Hand, auf Leitungswasser zurückzugreifen. Im öffentlichen Raum können hier Trinkbrunnen Abhilfe schaffen“, betonte Kraus.
Der Gemeinderat nahm den Antrag – ohne Diskussion – vorerst zur Kenntnis. In einer der nächsten Sitzungen soll über diesen dann entschieden werden.