Dienststellenleiter hätte sich vor seinen Beamten stellen müssen
Zum Bericht „Priener fühlt sich von Polizei schikaniert“ (Regionalteil):
Da hat der Zeuge gegenüber der Polizei nurmehr sagen können, dass es sich um ein blaues Cabrio gehandelt hat. Eventuell einen Porsche. Vom Kennzeichen hat er nur Teile erkannt. Und im Auto sollen drei junge Männer gesessen haben. Mehr weiß er nicht! Offenbar gab es auch keine anderen Zeugen. Ja, was hätte denn der Polizist aufnehmen sollen? Es ist doch ganz klar, dass dieser hier erst „vorsortieren“ muss, was denn eigentlich an nützlichen Informationen vorliegt, die zur Überführung des Täters hätten führen können. Und das war äußerst mager. Warum hat der Zeuge sich nicht bemüht, das Kennzeichen richtig abzulesen, wenn er sich durch die Fahrweise so bedroht fühlte? Ist er so naiv zu glauben, dass die Polizei als Alleskönner den Täter „aus dem Hut zaubert“, wenn sie so magere Erkenntnisse bekommt? Dem Polizisten blieb gar nichts anderes übrig, als so zu handeln. Spätestens der Staatsanwalt hätte sofort mit der Einstellung des Verfahrens gegen Unbekannt reagieren müssen. Was mich an der Sache als pensionierter Polizeibeamter besonders ärgert, ist das Verhalten seiner Vorgesetzten. Da hätte der Dienststellenleiter sich vor seinen Beamten stellen und die Sache auf diese Art und Weise erklären und abstellen müssen. Aber nein! Da wird die „Interne Untersuchungsstelle“ im Landeskriminalamt eingeschaltet. Eine andere Dienststelle des Präsidiums muss nachermitteln. Was für ein Aufwand! Das schreit doch zum Himmel und motiviert mit Sicherheit nicht die Polizeibeamten. Ist das der neue Führungsstil der Polizeibeamten im höheren Dienst? Ganz sicher der falsche Weg!
Hanns Strecker
Grabenstätt /Volkach