Beim Hochfellnberglauf ermittelt
Die neuen Inn/Chiemgau-Kreismeister im Berglauf – welche sportartfremde Athletin überzeugte
- VonMarkus Müllerschließen
Bei der 48. Auflage des Hochfellnberglaufs dominierten die österreichischen Sportler mit den Gesamtsiegen. Aber auch die heimischen Bergläufer überzeugten und waren weit vorne zu finden. Bei der Kreismeisterschaft siegte eine sportartfremde Athletin
Bergen – Ein voller Erfolg war der 48. Internationale Hochfellnberglauf. Weltklasse-Athleten, ambitionierte Breitensportler und die vielen Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten. Während die österreichische Ausnahme-Sportlerin Andrea Mayr ihre persönliche Erfolgsgeschichte am Hochfelln mit ihrem zwölften Titel eindrucksvoll fortschrieb, trug sich ihr Landsmann Manuel Innerhofer erstmals in die Siegerliste ein. Im Vorjahr hatte er noch dem gebürtigen Eritreer Filimon Abraham aus Traunstein den Vortritt lassen müssen.
Nur drei Läufer schneller als die Siegerin
Mayr, ihres Zeichens sechsfache Weltmeisterin im Berglauf sowie zweimalige Olympia-Teilnehmerin im Marathon, dominierte das Damenfeld nach Belieben und lief ungefährdet zum Sieg. Nur drei Männer waren am Ende schneller als sie. Mit einer Laufzeit von 49:34,7 Minuten blieb die erfolgreichste Bergläuferin aller Zeiten zwar rund zwei Minuten über ihrem Streckenrekord von 2008, dennoch hatten ihre ärgsten Verfolgerinnen am Ende rund neun Minuten Rückstand auf sie. Die deutsche Biathletin Sophia Schneider vom SV Oberteisendorf kam nach 58:23,8 Minuten als zweitschnellste Frau ins Ziel, gefolgt von Verena Bachmayer (58:37,8 Minuten) vom SC Haag. Sophia Schneider darf sich nun Inn-/Chiemgau-Kreismeisterin nennen. Am Rande der Flower Ceremony unterhalb des Hochfellnhauses betonte die bald 43-jährige Ärztin Mayr, dass ihr die anspruchsvolle Strecke am Hochfelln sehr liege.
Heimischer Nachwuchs vor Toninelli
Bei den Männern lieferten sich der spätere österreichische Sieger Manuel Innerhofer (Siegerzeit 44:58,1 Minuten) und der slowenische „Dauerbrenner“ Timotej Becan (45:22,0 Minuten) lange Zeit ein umkämpftes, aber auch sportlich-faires Duell an der Spitze. „Ich bin taktisch zum Sieg gelaufen und habe Timotej erst rund vier Minuten vor dem Ziel überholt und mich absetzen können“, erzählte Innerhofer, der zehnfacher österreichischer Staatsmeister ist, davon sechsmal im Berglauf. Da er erst 26 Jahre alt ist, ist von ihm in den kommenden Jahren noch einiges zu erwarten. Hinter Becan kam Gabriel Wimmer vom Verein Lauffeuer Chiemgau nach beachtlichen 46:53,6 Minuten als Dritter ins Ziel. Er sicherte sich damit auch den Sieg in der Inn-/Chiemgaumeisterschaft. Besonders erwähnt werden muss auch der sechste Gesamt-Platz des ambitionierten Nachwuchsläufers Anian Rottmüller vom TuS Bad Aibling. Er ließ unter anderem den Hochfellnberglauf-Champion von 2017 Antonio Toninelli aus Italien hinter sich, der sich mit dem neunten Gesamt-Rang begnügen musste.
Biathleten schlagen sich sehr gut
Gut geschlagen haben sich auf der 8,9 Kilometer langen Strecke mit rund 1070 Höhenmetern die ambitionierten deutschen Biathletinnen aus der Trainingsgruppe der Chiemgauer Ex-Profis Andreas Birnbacher und Andreas Stitzl, allen voran die Zweitplatzierte Schneider. Stitzl ließ es sich aber auch nicht nehmen selbst für den ausrichtenden SC Bergen zu laufen. Insgesamt erreichten 163 Läufer das Ziel, wo sie mit Kuhglockengeläut und Ziach-Klängen erwartet wurden. Rund 190 Athleten hatten gemeldet.
Rundum zufrieden mit der 48. Auflage des deutschen Berglauf-Klassikers war auch der OK-Chef und 1. Vorsitzende des Skiclubs Bergen, Dr. Jürgen Schmid: „Wir hatten wieder einmal den Wettergott auf unserer Seite und sind froh über den großen Zuspruch aus der Region.“