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Deutschland-Premiere in Prien: Warum Sieglinde (93) jetzt dreimal pro Woche zum Fitness geht

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Von: Elisabeth Kirchner

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Andrea Wöhrer vom Feelgood Center und Sieglinde Schmidbauer auf dem Fahrrad. Kirchner
Andrea Wöhrer vom Feelgood Center und Sieglinde Schmidbauer auf dem Fahrrad. © Kirchner

Das deutschlandweit erste Feelgood-Center wurde in Prien eröffnet – Wie ein Konzept aus Norwegen hilft, bis ins hohe Alter fit und beweglich zu bleiben.

Prien – „Gut für Psyche und Beweglichkeit“ und „einfach – sicher – effektiv“, so schnell lässt sich das Konzept von Feelgood Prien umschreiben. Das Bewegungscenter für Gesundheit und Mobilität hat damit wohl einen Nerv getroffen, denn selbst an einem helllichten Nachmittag trainieren dort zahlreiche Ü60er.

„Dabei ist unsere Jüngste noch nicht mal 40,“ lacht Andrea Wöhrer. Die Steirerin, deren Bruder (früher erfolgreicher Kombinierer für das österreichische Nationalteam) das Feelgood-Konzept aus Norwegen nach Österreich brachte, hat in Prien das deutschlandweit erste Feelgood-Center eröffnet.

Bewegung wird vom Gerät ausgeführt

Die älteste Turnerin ist Sieglinde Schmidbauer (93). Ein Gehstock steht neben das Gerät gelehnt, während sie ihre Seiten beugt. Der Aufbau des Apparats klingt kompliziert: Die Füße treten jeweils ein Pedal, gleichzeitig schwenken die nach oben gestreckten Arme eine halbkreisförmig gebogene Stange. Sport-Ökonomin Wöhrer erklärt den Nutzen des Trainingsgerätes. „Durch das Beugen des Rückens zur Seite wird die Sauerstoffversorgung der Muskulatur verbessert, was wiederum Verspannungen lindert und schmerzlindernd bei Rückenschmerzen wirkt.“

Dreimal die Woche an den Geräten

Gleichzeitig werden so auch die großen Muskelgruppen im Ober- und Unterkörper aktiviert. „Ich fühle mich hier gut betreut“, findet Sieglinde Schmidbauer. Dreimal die Woche kommt sie hierher, sie will weiter beweglich bleiben. „Ich war eine der ersten Kundinnen hier,“ erinnert sie sich.

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Andrea Wöhrer erklärt, wenn gewünscht, mit charmantem österreichischem Akzent jedes Gerät. Dabei ist es gar nicht schwierig, sich zurechtzufinden. Denn die zwölf automatisierten Trainingsgeräte unterstützen den Körper in seiner Bewegung.

Bewegungen von Geräten geführt

„Jedes Trainingsgerät trainiert mehrere Muskelgruppen gleichzeitig. Die Bewegungen werden von den Geräten geführt; der Widerstand der Geräte wird durch deinen eigenen Krafteinsatz gesteuert.“ Zudem kann man zwischen drei verschiedenen Geschwindigkeitsstufen wählen und den eigenen Krafteinsatz individuell steuern. „Das ermöglicht und fördert den Erhalt beziehungsweise das Wiedererlangen der Mobilität, der Kraft und der Gesundheit,“ erläutert Wöhrer.

Mobilisierungnach Operationen

Feelgood ist für alle gesundheitsbewussten Menschen gedacht, die fit bleiben oder werden wollen und sich in herkömmlichen Fitnesszentren nicht so richtig wohlfühlen, wirbt sie weiter.

Das kann Kati Fischer aus Frasdorf nur bestätigen. Die Frasdorferin, die ihre regelmäßigen Fahrten nach Prien mit einer Trainingseinheit anreichert, schätzt die ruhige Atmosphäre hier. „Es reichen bequeme Kleidung, Sportschuhe und ein Handtuch.“ Und selbst wenn sie alle Einheiten absolviert, ist sie nach einer guten dreiviertel Stunde fertig. Das reicht vollkommen, findet sie.

Man muss keine schweren Gewichte heben

Das kann Andrea Wöhrer nur bestätigen. Mit dem Training wird der ganze Körper aktiviert, man muss keine schweren Gewichte heben. Die Belastung ist nie höher, als man selbst will, und alles sei komplett ungefährlich, versichert sie. Ein kürzlich frischoperierter Herr Ende 80, der seinen Namen nicht nennen will, kann sich zwar nur recht langsam bewegen, aber dass ihm die Trainingseinheiten guttun, erkennt man allein schon an seinem entspannten Gesicht. Selbst auf dem Ruderer – hier werden gleichzeitig der Oberkörper in einer Zug-/ Druckbewegung, als auch Gesäß- und Beinmuskulatur aktiviert – wirkt er ganz bei sich.

Sieglinde Schmidbauer an der Seitenbeuge.
Sieglinde Schmidbauer an der Seitenbeuge. © -

Tägliches Trainingmit eigenem Chip

Andrea Wöhrer weist darauf hin, dass man selbstständig die Geräte bedienen kann. Täglich (auch an Sonn- und Feiertagen) von 6 bis 21 Uhr kann man das Feelgood Center Prien mit eigenem Chip betreten und die Geräte nutzen.

Sieglinde Schmidbauer schätzt es trotzdem, dass Andrea Wöhrer dabei ist, wenn sie dreimal die Woche ihre Trainingseinheit absolviert. Sie hat zwar eine große Familie, aber die Gespräche mit den Mitturnern tun ihr gleichwohl gut, erzählt sie.

Ehe sich Sieglinde Schmidbauer vom Training verabschiedet, verrät sie noch einen weiteren Tipp fürs persönliche Wohlbefinden : „Abends ein Glas Rotwein.“elk

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