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Bürgermeister Josef Loferer gibt Bericht über aktuelle Themen bei der Bürgerversammlung

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Von: Sybilla Wunderlich

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Der neue Defibrillator ist am Rathaus in Schleching installiert.
Der neue Defibrillator ist am Rathaus in Schleching installiert. © Wunderlich

Bürgermeister Josef Loferer spricht auf der Bürgerversammlung in Schleching über Neues und Veränderung und gab einen Ausblick auf die kommenden Projekte.

Schleching – Eingangs informierte er über die neuen Mitarbeiter Peter Blachian für den Wertstoffhof, Wolfgang Zintel für das Soziale Netzwerk und Roland Boser beim Bauhof. Im Rathaus werde derzeit eine Neuverkabelung und Serverumstellung vorgenommen. Besonders hob er den neuen Defibrillator neben dem Eingang zum Rathaus hervor. Die Gemeindemitarbeiter hätten einen Erste-Hilfe-Kurs besucht. Der Bürgermeister empfahl auch jeder Privatperson, die Kenntnisse hier aufzufrischen. Ein weiterer Defibrillator befindet sich in der Nähe des Dorfladens, an der Hausfassade der Zahnarztpraxis Dr. Florian Detsch in der Hauptstraße 8.

Der Bürgermeister berichtete weiter von der Verleihung des Prädikats „Luftkurort“, von dem neuen Mobilfunkmast, dem Breitbandausbau und der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED. Auch die Verbindungsstraße vom Achberg nach Unterwössen war ein Thema, das nun in die Umsetzungsphase geht. Die Inspektion des Schmutzwasserkanals sei fast abgeschlossen. Es werden noch Kanalabschnitte in Schleching sowie Mühlau mit der Kamera auf Schäden untersucht.

Rücklagen werden investiert

Ein Sorgenkind sei derzeit der Schlechinger Dorfladen, der nicht mehr wirtschaftlich arbeitet. Ein Grund sei das geänderte Einkaufsverhalten der Bürger. Der Gemeinderat hat einen Arbeitskreis gebildet, um mögliche Maßnahmen zur Belebung zu finden.

Über die Haushaltszahlen sprach der Bürgermeister im Anschluss. Das Gesamtvolumen betrage rund sechs Millionen. Der Schuldenstand zum Jahresende betrug knapp 552 000 Euro, bedingt durch das Förderdarlehen „Wohnen im Alter“. Die Allgemeine Rücklage betrage rund 2,7 Millionen, bedingt durch einen Investitionsstau, was sich noch in diesem Jahr ändern wird.

Wofür diese Rücklagen gebraucht werden, führte Loferer nachfolgend auf: die Planung für die Sanierung der Achenbrücke Raiten/Unterwössen mit Umsetzung in 2024, der Umbau des Schulhauses mit Baubeginn ab 2024 und die Sanierung der Toiletten am Musikpavillon. Größte Maßnahme werde die Sanierung der Hochbehälter in Raiten mit Abschluss Ende 2023 sein.

Wasserversorgung ist Thema

Im Zuge des Ausbaus der B307 zwischen Raiten und Marquartstein soll eine Wasser-Notverbundleitung in Richtung Donau vorangetrieben werden. Dafür wurde an die Gemeinde Marquartstein, die über ein hervorragendes Wasserwerk verfügt, ein Antrag gestellt. Eine solche Notverbundleitung werde außerdem Richtung Unterwössen bis zur Achenbrücke gepflügt. Ziel der Maßnahmen soll sein, dass für Notzeiten ein möglichst breites und verlässliches Leitungsnetz entsteht. Auch für das restliche Schlechinger Tal ist eine Notverbundleitung vorgesehen.

Für den Ortsteil Achberg wird derzeit eine Machbarkeitsstudie für eine tragfähige Wasserversorgung erarbeitet. Da hier mit keiner staatlichen Förderung zu rechnen ist, wird es nur eine Minimallösung geben.

Weitere Neuerungen in diesem Jahr waren die Änderung der Kurbeitragssatzung und ein verbesserter Nahverkehrsplan mit zusätzlichen Verbindungen, besonders am Wochenende. Für den Schmugglerweg werden voraussichtlich am 1. Mai Mitfahrbankerl von Kössen nach Schleching aufgestellt. Der Bürgermeister rief dazu auf: „Bitte nehmt die Leute mit, so wie früher auch.“

Schlechinger können sich miteinbringen

Vom Arbeitskreis Bergsteigerdorf berichteten Rupert Loidl und Remigius Bauer. Das Prädikat „Bergsteigerdorf“ muss noch weiter mit Inhalt gefüllt werden, wozu der Rathaus-Chef jeden Gemeindebürger aufrief. Manche Projekte wie eine Ringbuslinie oder eine Kletterwand am Zellersee seien noch immer nicht verwirklicht worden. Mittels einer Bürgerwerkstatt können die Schlechinger sich miteinabringen. Auch soll der DAV mehr eingebunden werden.

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Elisabeth Keihl, Vorsitzende des Achental Tourismus, hatte einige Zahlen zur Entwicklung dabei. Sie verwies besonders auf eigene gute Homepage der Vermieter, da der Trend eindeutig in die Richtung „Information im Internet“ geht. Die Tourismus-Chefin wünschte sich einen weiteren Ausbau der Bettenzahlen in Schleching und bot eine Beratung für Vermieter oder auch Zweitwohnungsbesitzer an, die sich zum Thema Ferienwohnungsvermietung informieren wollen. Die Gemeinde will ebenfalls helfen und investiert in die Gastgeber-Beraterin Ursula Düsterhöft, die ) für das Thema „Preisgestaltung und betriebswirtschaftliche Grundzüge“ und an sechs Terminen vor Ort in den Unterkünften zur Verfügung steht. Informationen dazu gibt es bei Achental Tourismus Unterwössen.

Bürger äußern ihre Fragen

In der abschließenden Fragerunde meldete sich Franz Loferer und beklagte den Umstand der Wildcamper bei der Bootseinstiegsstelle an der Achenbrücke. Er hat beobachtet, dass dort Wohnmobile längere Zeit stehen und ihre Hinterlassenschaften in der Natur entsorgen. Bürgermeister Loferer versprach, in dieser Angelegenheit nochmals beim Eigentümer, dem Wasserwirtschaftsamt, nachzuhaken.

Hildegard Hammerl fragte, warum der Wanderweg am Zellersee seit anderthalb Jahren gesperrt ist und dort nichts passiert. Der Bürgermeister berichtete, die Verkehrssicherungspflicht sei Aufgabe des Forstes und die Gemeinde müsse durch das Eschensterben seit einiger Zeit eine Mammutaufgabe bewältigen, die keine Zeit für andere Aufgaben lässt. Aber er frage nochmal beim Forstbetriebsleiter in Ruhpolding nach.

Christine Obermaier brachte die Plakate „Fahr nicht fort – kauf im Ort“ für den Dorfladen ins Gespräch.

Bürgermeister dankt dem Gemeinderat

Gemeinderat Christian Zaiser wandte sich an den Vorsitzenden der Dorferneuerung vom Amt für ländliche Entwicklung Oberbayern, Peter Oster, mit einer Frage zum Dorfladen und der Zweckbindungsfrist. Das Amt hatte sich an der Errichtung des Dorfladens fördermäßig beteiligt. Oster erinnerte, dass das Hauptziel des Dorfladens die Sicherstellung der Nahversorgung sei, Vertragspartner ist die Gemeinde. Die Zweckbindung für den Erwerb gilt für 25 Jahre seit 2012, für den Umbau 2015 gilt die Frist von 15 Jahren. Für den ebenfalls umgebauten Parkplatz gilt eine Zweckbindungsfrist von zwölf Jahren, die erfüllt ist, wenn der Parkplatz öffentlich zugänglich ist.

Bürgermeister Loferer bedankte sich zuletzt beim Gemeinderat für die Mammutsitzungen, bei den Mitarbeitern der Verwaltung, die gewaltige Vorgaben stemmen müssen, und bei allen ehrenamtlichen Bürgern, die sich für die Mitbürger und den Ort engagieren.

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