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Ausbau der Datenautobahn vollendet

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Start frei fürs schnelle Internet: Den symbolischen Knopf drückten (von links) Sabrina Stutz vom Bauamt der Gemeinde, Norbert Kreier, Regio-Manager Telekom Deutschland, Bürgermeister Jürgen Seifert und Frank Dentgen von der Netzproduktion GmbH der Telekom.  Berger
Start frei fürs schnelle Internet: Den symbolischen Knopf drückten (von links) Sabrina Stutz vom Bauamt der Gemeinde, Norbert Kreier, Regio-Manager Telekom Deutschland, Bürgermeister Jürgen Seifert und Frank Dentgen von der Netzproduktion GmbH der Telekom. Berger © OVB

Prien/Rimsting – Rund 5700 Haushalte und Betriebe in Prien sowie 1450 in Rimsting können ab sofort schnelles Internet bestellen.

Die Telekom hat den Breitband-Ausbau in beiden Gemeinden beendet und die neuen Glasfasernetze in Betrieb genommen. Allein in Prien wurde ein siebenstelliger Betrag investiert, sagte Norbert Kreier, Regio-Manager Telekom Deutschland, bei einem Termin im Priener Rathaus.

Bandbreiten von mindestens 55 bis zu 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) beim „Download“ (Herunterladen) sind jetzt möglich, beim Hochladen bis zu 40 MBit/s. Bisher gab es in Prien maximal 16 MBit/s („Download“). „Das neue Netz ist so leistungsstark, dass Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig möglich sind“, verspricht die Telekom. Auch das Streamen von Musik und Videos werde bequemer.

700 000 Euro für Verteilerkästen investiert

Dafür hat die Telekom rund elf Kilometer Glasfaser verlegt und 24 „Multifunktionsgehäuse“ (MFG, Verteilerkästen) aufgestellt, die quasi als Vermittlungsstelle dienen und mit modernster Technik ausgestattet wurden. Jede MFG verfügt nach Telekom-Angaben über bis zu zehn Gbit Systemleistung.

Allein in diese Verteiler wurden Kreier zufolge 700 000 Euro in Prien investiert. Sie sind nun technisch so ausgestattet, dass bei der Einführung der nächsten Ausbaustufe, „Super-Vectoring“, mit noch deutlich größeren Bandbreiten bis zu 250 MBit/s keine weiteren baulichen Maßnahmen mehr nötig sein werden.

Die sogenannte Vectoring-Technik ermöglicht es, dass die schnellen Übertragungsraten auch tatsächlich bei den Kunden daheim ankommen, obwohl das letzte Verbindungsstück kein Glasfaserkabel, sondern ein herkömmliches Kupferkabel ist. Im MFG wird das Lichtsignal von der Glasfaser in ein elektrisches Signal umgewandelt und von dort über das bestehende Kupferkabel zum Anschluss des Kunden übertragen. Um die Kupferleitung schnell zu machen, kommt Vectoring zum Einsatz. Diese Technik beseitigt elektromagnetische Störungen. Dadurch werden beim Hoch- und Herunterladen höhere Bandbreiten erreicht. Es gilt die Faustformel: Je näher der Kunde am MFG wohnt, desto höher ist seine Geschwindigkeit.

Wer das schnelle Internet haben möchte, muss die Freischaltung – gegen eine Tarifanpassung – bei der Telekom in Auftrag geben. Wegen der großen Nachfrage kann es nach Angaben des Unternehmens bis zu vier Wochen dauern, bis der Anschluss dann für die Breitbandversorgung freigeschaltet wird. Ob der eigene Anschluss Breitband-fähig ist, kann jeder Kunde im Internet bei der Telekom durch die Eingabe seiner Adresse selbst herausfinden.

Spezieller Router eventuell erforderlich

Damit die Vectoring-Technik funktioniert, braucht der Kunde außerdem einen entsprechenden Router. Das wird aber in der Regel von Telekom-Mitarbeitern bei der Auftragsannahme am Telefon oder im Shop abgefragt.

Bürgermeister Jürgen Seifert freute sich beim Termin im Rathaus „außerordentlich“ über die Vollendung des Ausbaus. Der Markt Prien arbeitet weiter daran, sein gesamtes Gebiet mit Breitbandtechnik zu versorgen. Mit Geldern aus einem Förderprogramm sollen noch Randbereiche wie Harras angeschlossen werden. Dafür liegt der Fördervertrag aber noch nicht vor. Die Telekom-Experten rechnen mit einem Ausbau in diesem Bereich bis Ende 2018.

Sechs Kilometer Glasfaser in Rimsting verlegt

Bereits im Frühjahr nächsten Jahres könnte das Gebiet rund um das Rathaus technisch erschlossen sein, glaubt Kreier. Es liegt in einer Art Bannmeile im Radius von bis zu 500 Metern um die Sendeanlage der Telekom in der Bachstraße. In solchen Einzugsgebieten war es früher aus technischen Gründen untersagt, das Internet auszubauen. Inzwischen gebe es auch für diese Gebiete eine Freigabe für den Ausbau der Bundesnetzagentur, berichtete Kreier zur Freude der Rathausmitarbeiter bei seinem Besuch.

Auch in der Nachbargemeinde Rimsting hat die Telekom den Ausbau dieser Tage abgeschlossen. Davon profitieren rund 1450 Haushalte. Dafür hat das Unternehmen rund sechs Kilometer Glasfaser verlegt und sechs Multifunktionsgehäuse aufgestellt und mit modernster Technik ausgestattet.

„Damit wird das Leben und Arbeiten in Rimsting noch attraktiver“, freute sich Bürgermeister Josef Mayer.

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