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Neuplanung der Bundesstraßen 304 und 299

„Unerträglicher Zustand“: Warum die Altenmarkter die Umfahrung so befürworten

Stephan Bierschneider Altenmarkt zweiter Bauabschnitt der Bundesstraßen 304 und 299 neu
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Stephan Bierschneider spricht sich im Namen der Altenmarkter klar für den Bau des zweiten Abschnitts der Bundesstraßen 304 und 299 neu aus.
  • Marina Birkhof
    VonMarina Birkhof
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Fünf Ordner mit Planungsunterlagen hat Bürgermeister Stephan Bierschneider zum Ende der Einwendungsfrist höchstpersönlich in München abgegeben. Warum es ihm und den Bürgern ein deutliches Anliegen ist, dass Altenmarkt eine Ortsumfahrung in Form des zweiten Bauabschnitts der Bundesstraßen 304 und 299 neu bekommt:

Altenmarkt an der Alz - „Wir haben seit Jahrzehnten das eindeutige Mandat aus der Bevölkerung, uns für eine Umgehung einzusetzen “, betont Bierschneider im Gespräch mit chiemgau24.de.

„Wird uns dieses Mandat von höherer Ebene entzogen, weil die Regierung der Ansicht ist, es gibt kein zusätzliches Geld mehr für Straßenbau oder andere Gründe findet, wird es keine Umgehung geben. Maßnahmen wie die B304/B299 neu werden über den Bundesverkehrswegeplan per Bundesgesetz angeordnet.“

Es gehöre „reiner Wein eingeschenkt“

Im Fall einer Ablehnung müssten die Altenmarkter und insbesondere die Anwohner an der jetzigen Strecke mit dieser Entscheidung leben. Doch bis Klarheit über den zweiten Bauabschnitt herrscht, gehöre „reiner Wein eingeschenkt“.

Verlegung der Bundesstraßen 299 und 304: Trostberg und Traunreut lehnen ab

Nicht nur einmal habe sich Altenmarkts Oberhaupt Kritik aussetzen müssen - dabei könne er eh nur für die Bürger in Altenmarkt und den Ortsteilen sprechen. „Das Thema beschäftigt die Leute in der Region und wirbelt Staub auf - ich möchte nicht, dass da eine Schieflage entsteht“, so Bierschneider.

Denn während sich der Altenmarkter Rat zuletzt einstimmig für den zweiten Bauabschnitt ausgesprochen hat, sind die Nachbarstädte Trostberg und Traunreut gegen eine Realisierung.

Die nächsten Schritte obliegen der Regierung von Oberbayern. Bei der Entscheidung stehen teils widersprüchliche Belange wie Naturschutz möglichst schnellen Verkehrsverbindungen gegenüber.

Die Quintessenz: Der Gemeinderat Altenmarkt und die betroffene Bevölkerung - sowohl die an der bisherigen Strecke als auch die an der neuen Strecke - brauchen laut Bierschneider Klarheit, ob eine Umfahrung nun kommt oder nicht.

Altenmarkt Spitzenreiter beim Durchgangsverkehr auf Bundesstraßen

Fakt ist: Altenmarkt leidet unter dem massivem Verkehr. „Wir zählen mehr als doppelt so viele Fahrzeuge am Tag als auf den vergleichbaren Bundesstraßen im Kreis Traunstein und immerhin noch ein Drittel mehr als auf den Bundestraßen in ganz Oberbayern.“

Als Vergleichswerte führt der Bürgermeister an: Durchschnittlich rollen durch Altenmarkt 15.500 Fahrzeuge, davon knapp 1700 Lkw. Der Landkreisschnitt auf Bundesstraßen liege bei 7200 Fahrzeugen und 540 Lkw und der Oberbayernschnitt komme auf 10.400 Fahrzeuge und 840 Lkw.

„Es ärgert mich als Bürgermeister, wenn behauptet wird, wir Altenmarkter hätten einen hausgemachten Verkehr. Wir bringen keine 15.000 Autos zusammen - und doch wird es teilweise so verkauft. Die Strecke ist eine Bundesfernstraße und das wird sie auch nach dem Bau einer Umfahrung bleiben.“

Solange schlängeln sich weiter Kolonnen von Autos und Lkw‘s durch Altenmarkt. „Man bedenke allein die Berufspendler. Davon kommen natürlich auch einige zu ortsansässigen Firmen, die meisten sind auf der Durchreise zu ihren Arbeitsplätzen. Das ist schon ein unerträglicher Zustand“, konstatiert Bierschneider.

Wie soll sich Altenmarkt künftig entwickeln?

Die Gemeinde hat indes einen Ortsenwicklungsplan in Auftrag gegeben: „Gemeinsam mit zufällig ausgewählten Bürgern gehen wir in Form eines Zukunftsrats in die konkrete Ortsgestaltung.

Dabei gehe es laut Bierschneider freilich nicht nur um die Hauptstraße, auch das Bahnhofsquartier werde behandelt. Den großen Hemmschuh allerdings stelle das Thema Verkehr dar, denn Altenmarkt werde durch die tägliche hohe Anzahl an Fahrzeugen “zweigeteilt“.

Jenen Anwohnern, die an der neuen Strecke liegen - sofern sie entstehe - soll durch Lärmschutzmaßnahmen Entlastung zugesichert werden: „Im Rahmen des ersten Bauabschnitts des Aubergtunnels an der Wasserburger Straße wurden die dortigen Anwohner, die keinen gesetzlichen Anspruch hatten, auf freiwilliger Basis unterstützt.“

So sei ein individueller Lärmschutz entstanden. Hier stehe der Gemeinderat dahinter - gerade auch den Anwohnern im Ortsteil Nock unter die Arme zu greifen, die durch den zweiten Bauabschnitt natürlich zusätzlich belastet werden, versichert der Bürgermeister.

Zweiter Bauabschnitt Ortsumfahrung Altenmarkt

Alle Pläne und Unterlagen des Staatlichen Bauamts hier einsehbar

Wie geht‘s weiter?

Die nächsten Schritte gibt der Gesetzgeber vor: Die Einwendungen werden ausgewertet, dann folgt ein Erörterungstermin - vermutlich in knapp einem Jahr. „Mit diesem Zeitraum müssen wir rechnen, zumal Klagen bereits angekündigt sind. Wie lange die gerichtlichen Verfahren dauern werden ist völlig offen“, schließt Bierschneider seine Erklärungen.

mb

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