LTG-Turnhalle als Unterkunft
74 geflüchtete Ukrainer in Prien angekommen
- VonHeidi Geyerschließen
Schnell hat man Platz geschaffen, nun füllt sich die LTG-Turnhalle: 74 geflüchtete Ukrainer sind bereits angekommen, doch schon bald werden die Kapazitäten erschöpft sein.
Prien – Am Mittwoch, 16. März 2022, sind wie angekündigt die ersten Geflüchteten aus der Ukraine in Prien angekommen. „74 Personen haben wir gestern empfangen, heute am Donnerstag sollen es angeblich noch mal hundert Personen sein“, sagt Donat Steindlmüller, der für die Flüchtlingsunterbringung im Priener Rathaus zuständig ist.
Es handle sich überwiegend um Frauen und Kinder, wobei es sich nicht nur um Ukrainer handle: „Es gibt auch Studenten aus Afrika, die in der Ukraine studieren und jetzt flüchten müssen.“ Zudem gebe es einige Menschen mit rumänischer Staatsbürgerschaft, die geflüchtet seien.
Per Bus seien die Geflüchteten nach Rohrdorf gekommen und von dort auf verschiedene Orte im Landkreis verteilt worden, erklärt Steindlmüller. „Das ist dann mit den Kleinbussen der Freiwilligen Feuerwehren geschehen“, sagt der Koordinator. Noch sei völlig unklar, wie lange die Geflüchteten in Prien bleiben werden: „Das ist die Gretchenfrage: Wie läuft es mit Schule und Kindergarten, müssen die Geflüchteten noch mal umziehen?“ Erst einmal sollen die Menschen ankommen, auch angesichts der schlimmen Erfahrungen, die die meisten durchlebt haben. „Die ersten Tage stehen im Zeichen des Ankommens und Eingewöhnens.
Viele Hilfsangebote
„Wir haben schon zahlreiche Angebote bekommen, etwa von Menschen die ukrainisch sprechen oder andere, die sich engagieren“, berichtet Steindlmüller. Momentan sei aber das Geschehen noch so dynamisch, dass es derzeit eher eine Ressourcenerkundung sei.
„Die Halle ist etwas aufgeteilt, neben den Schlafbereichen gibt es einen Essensbereich, in dem eine Cateringfirma für Essen sorgt“, erklärt Steindlmüller. Für Kinder stehe ein Spielbereich zur Verfügung. Getrennt nach Geschlechtern können die sanitären Anlagen in der Halle genutzt werden, zudem habe man aber noch einen Duschcontainer vor der Turnhalle aufgestellt.
200 Menschen können in der LTG-Halle untergebracht werden. „Das Geschehen ist derzeit so dynamisch, dass wir improvisieren müssen – das ist aber normal in so einer Situation“, so Steindlmüller. Schon jetzt sei man in intensivem Austausch mit den Helferkreisen.