Nachwuchs für die Pflege
17 junge Fachkräfte aus Traunstein in den Beruf entlassen
Sie sollen mit „Fingerspitzengefühl“ vorgehen und sich immer fragen, ob sie genauso behandelt werden möchten, wie ihre Patienten. Sätze, die den jungen Pflegefachhilfen auf ihrem ersten Berufsweg mitgegeben wurden.
Traunstein . 17 Schüler haben ihre einjährige Ausbildung in der Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe Traunstein der Kliniken Südostbayern AG erfolgreich absolviert und durften nun ihre Zeugnisse entgegennehmen.
„Möchte ich genauso behandelt werden?“
„Sie können feiern und stolz auf sich sein!“, so Schulleiterin Mandy Heinrich- Pötz. Sie appellierte, dass „Fingerspitzengefühl und ein wohlwollendes Menschenbild“ unverzichtbar für den Beruf der Pflegefachhilfe seien. Sie wünsche sich, dass sich die Absolventen in ihrer beruflichen Zukunft immer folgende Frage stellen: „Möchte ich in dieser Situation genauso behandelt werden?“
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Resi Schmidhuber betonte, dass sie Vorbilder für unsere Gesellschaft seien und Gesundheit die Basis unseres Lebens darstelle. Die stellvertretende Landrätin erklärte, dass auch die Krankenpflegehilfe mit dafür verantwortlich sei, die hohe Qualität der Pflege im Landkreis aufrecht zu erhalten.
„Sie haben die Grundlage für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn gelegt und sich für einen Beruf entschieden, der dringend gebraucht wird. Machen Sie Werbung für den Beruf – es könnten mehr sein!“, so die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Traunstein, Burgi Mörtl- Körner.
Zukunft: 600 Betten
Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern, äußerte seinen Respekt gegenüber den Absolventinnen und Absolventen, sich eben nicht für einen „9-to-5-Job“ entschieden zu haben. Er äußerte sich offen für eine fortschreitende Digitalisierung im Gesundheitswesen. Diese ermögliche mehr Zeit am Patienten und verbesserte Arbeitsbedingungen. „Wir laufen auf 600 Betten zu“, so Dr. Gretscher und ermutigte die frisch ausgebildeten Pflegefachhelfer, „in Traunstein zu bleiben“.
Pflegeleiterin Gertrud Wyhs unterstrich, dass die Krankenpflegehilfe eine „tragende Säule in der Patientenversorgung sei und Pflegende die meiste Bindungszeit am Patienten besaßen“.
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„Wir freuen uns, die Klinik wächst. Bleiben Sie dem Beruf treu. Man wird gebraucht und gebraucht zu werden, ist eine gute Sache!“, so Wyhs. Klassenleiter und stellvertretender Schulleiter Wolfgang Raufeisen gratulierte nicht nur zu der schulischen Leistung, sondern auch „zu einem wertvollen Beitrag in der Versorgung und Pflege unserer erkrankten Mitmenschen, unter weiterhin erschwerten Ausnahmebedingungen“.
Beste Absolventen wurden geehrt
Auch er betonte die Wichtigkeit des Pflegeberufes und forderte für eine gute Ausbildung zukunftsweisende schulpolitische Rahmenbedingungen. Raufeisen wurde im Namen der Klasse durch die Klassensprecherin Seraphine Magerl gedankt. „Der Beruf ist schwer und ich bin so stolz auf meine Klassenkameraden!“, so Magerl. Besonders geehrt wurden die Absolventen mit den besten Abschlussprüfungsnoten: Katharina Axt aus Traunreut, Abdulkarim Alghadban aus Siegsdorf, Pascal Egerland aus Tacherting, Joanna Pikor aus Aufham sowie Weyni Brhane aus Ainring.
Den musikalischen Rahmen gestaltete Michael Alf, Musiklehrer aus Siegsdorf.