Freundinnen geben Büchlein über Kurstadt heraus
Zwei Frauen zeigen, wie schön Bad Aibling ist
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Astrid Freiberger und Regina Trautwein haben ein ganz besonderes Buch herausgegeben: Fotos samt kleinen Texten. Über ihre Motivation und an was sie die Bad Aiblinger erinnern wollen, erzählen sie hier.
Bad Aibling – Wie viele Kilometer Astrid Freiberger (57) und Regina Trautwein (57) durch Bad Aibling spaziert sind, um ihr Buchprojekt auf den Weg zu bringen, wissen sie nicht. Denn beide haben keinen Schrittzähler. Fest steht aber, dass sie immer den Fotoapparat und Hund Coco dabei hatten. Die beiden Bad Aiblinger – Freiberger ist Erzieherin, Trautwein Fotografin – haben jetzt ihr erstes gemeinsames Büchlein „Bad Aibling – sprechende Bilder“ herausgebracht. Auf über 40 Seiten sind Bad Aiblinger Ansichten und darunter je eine kurze Textpassage. Die Fotos hat Trautwein gemacht, die Texte Freiberger. Wie die beiden Freundinnen auf die Idee gekommen sind und was sie den Bad Aiblingern mit dem liebevoll gestalteten Buch sagen wollen, verrät Freiberger im Interview.
Frau Freiberger, wie sind Sie beide auf die Idee gekommen, ein Buch herauszugeben?
Astrid Freiberger: Wir sind in der Coronazeit immer gemeinsam spazieren gegangen – oft nach Weihenlinden oder in der Birkenallee. Regina hatte immer ihren Fotoapparat dabei, um Postkartenmotive festzuhalten. Irgendwie sind wir dann im Frühjahr darauf gekommen, ein Buch mit kleinen Texten zu machen, da ich gerne Texte schreibe. Sie hat mir dann mal einige Bilder gegeben und ich habe mir dazu Texte überlegt. Als ich ihr die Texte dann gezeigt habe, war sie ganz happy.
Aus wie vielen Fotos haben Sie ausgewählt?
Freiberger: Im Sommer lag mein ganzer Esstisch voller Bilder – es waren hunderte. Ich habe mir zu einigen Texte überlegt. Dann haben wir uns wieder getroffen, saßen bei de vor dem Laptop und haben eine Auswahl getroffen. Was soll ins Buch, was nicht. Das war gar nicht so einfach. Oft waren wir uns sofort sich und einig.
Ein Muss: Kurpark und Birkenallee
Was durfte auf keinen Fall fehlen?
Freiberger: Der Kurpark, der Klafferer und die Birkenallee. Wir wollten auch die Flüchtlingsunterkunft dabei haben. Bevor wir den Text und das Bild gemacht haben, haben wir beim Landratsamt angefragt, die wollten auch den Text lesen und haben dann ihr ok gegeben. Schließlich sind die Themen im Buch ja vielseitig: Fremde, Verliebtsein, Verstorbene.
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Was wollen Sie den Bad Aiblingern mit diesem Buch sagen?
Freiberger: Sätze wie „Damit du nie vergisst, wie schön Bad Aibling ist“. Bad Aibling ist so schön. Und wir sind dankbar, hier leben zu dürfen. Wir wollen auch einen Anstoß geben, dass man das Alltägliche wertschätzt. Meine Schwägerin hat mich mal gefragt ob ich den Wendelstein, den man aus meinem Küchenfenster sehen kann, immer noch wahrnehme. Ich habe ihr dann geantwortet, dass ich ihn jeden Tag bewusst anschaue.
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Das Buch lädt ja auch quasi zum Mitmachen ein. Bei Instagram können die Bad Aiblinger auch eigene Bilder und Texte posten.
Freiberger: Ja, wir wollen mit den Menschen ins Gespräch kommen – es soll ein Austausch stattfinden. Das war uns wichtig. Das wir das machen, stand nicht von Anfang an fest, das hat sie so ergeben. Auch der Überblick auf der letzten Buchseite mit Stadtkarte, Nummern und Bildern daneben, wo jeder nachschauen kann, wo genau die einzelnen Bilder entstanden sind, haben wir uns erst später überlegt.
Herzen berühren
Was war Ihre Motivation?
Freiberger: Mit den Fotos und Texten wollen wir die Herzen berühren und Dinge anstoßen, wie beispielsweise, dass es auch positive Dinge in Zeiten von Corona gibt. Nämlich schöne Dinge im Alltäglichen entdecken.
Dinge bewusst wahrnehmen
Haben Sie bei Ihren Spaziergängen auch Unbekanntes entdeckt?
Freiberger: Immer wieder, mal eine Spiegelung in einer Pfütze. Aber auch Dinge, die man kennt, und dann wieder bewusst wahrnimmt, wie beispielsweise die Kapelle in Harthausen, die für mich wichtig ist.
Ein weiteres Buch?
Soll es ein weiteres Buch geben?
Freiberger: Das kann gut sein. Wir haben ja noch ganz viele Bilder, die nicht abgebildet worden sind. Ja, das kann gut sein.