Über Neuausrichtung informiert Dr. Elisabeth Tworek
Was passiert mit dem „Zemuli“ in Bruckmühl?
- VonJohann Baumannschließen
Im Rahmen der Vorstellung des neuen Volksmusikpflegers des Bezirks Oberbayern, Leonhard Meixner (wir berichteten) wurde auch über die Neuausrichtung und Erweiterung des Zentrums für Volksmusik, Literatur und Popularmusik (ZeMuLi) in Bruckmühl informiert.
Bruckmühl – In einem Gespräch mit dem Mangfall-Boten erläuterte die Leiterin der Abteilung III „Kultur und Bildung“ im Bezirk Oberbayern, Dr. Elisabeth Tworek, die Pläne der Behörde. „Das neue Nutzungskonzept für das „ZeMuLi“ einschließlich der Personal- und Kostenplanung wird dem Kulturausschuss des Bezirks und damit der Politik vorgestellt“, berichtete sie. In der Vorbereitung dafür seien bereits drei Baubeschlüsse gefasst worden.
Baubeginn wird im Frühjahr sein
Für den baulichen Teil werde ein Planungsbüro beauftragt und mit dem Spatenstich sei circa im Frühjahr 2023 zu rechnen. Durch den Erwerb und die anstehende Generalsanierung im ehemaligen Alten- und Pflegeheim der Marktgemeinde Bruckmühl werde die Nutzungsfläche von ca. 1 300 qm auf circa 2500 Quadratmeter erhöht.
Nutzungskonzept wird vorgestellt
In personeller Hinsicht werde es im „ZeMuLi“ zwei neue Stellen für die Verwaltung und das Archiv geben. Als erste strukturelle Maßnahme nannte sie die Ertüchtigung des bestehenden Depots und die Einrichtung eines weiteren in den sanierten Räumen. Hierzu sei zunächst die Inventarisierung der vorhandenen Bestände erforderlich, für die es derzeit weder eine analoge noch eine digitale Erfassung und auch kein Zugangsbuch gebe.
Professionelles Archiv ist das Ziel
„Ziel ist ein professionelles Archiv, das der Bevölkerung per Internet zugänglich ist“ konstatierte die Abteilungsleiterin. Dies werde in Stufen erfolgen. „Zunächst soll der wertvollste Bestand, der Nachlässe von Kiem Pauli, Wastl Fanderl und Annette Thoma umfasst, bearbeitet werden“ kündigte sie an. In einem weiteren Schritt werde man sich unter anderem der Horak-Instrumentensammlung widmen. Zur Ermittlung der benötigten Depotflächen müsse der gesamte Bestand gesichtet, strukturiert und geklärt werden.
Basis des Bestands und der traditionellen Volksmusik
„Der Volksmusikbestand dient auch dem Volksmusikpfleger für seine Arbeit“ stellte sie fest und führte weiter aus: „Leonhard Meixner wird sein eigenes Profil entwickeln auf der Basis des Bestands und der traditionellen Volksmusik“. In Zukunft werde man dabei auch die Inklusion mit einbeziehen. „Wir wollen im Rahmen des Inklusionskonzeptes ganz Oberbayern mitnehmen “ unterstrich sie und ging auch auf den neugeschaffenen, von Dr. Katharina Baur geleiteten Literaturbereich im „ZeMuLi“ ein.
„Die Literatur ist hier zuhause, denn Volksmusik beseht aus Text und Noten“ hob sie hervor. Die oberbayerische Literatur werde auf dem Archivbestand aufgebaut und auch die Dialektforschung sei ganz wichtig. „Hier ist unter anderem die Zusammenarbeit mit Vereinen geplant“ erklärte sie abschließend gegenüber unserer Zeitung.