Nördliche Bahnüberführung führt zu Umwegen
Tuntenhausens Bürgermeister lässt Inn-Querung prüfen
- VonWerner Stacheschließen
Tuntenhausens Bürgermeister, Georg Weigl, bespricht sich mit den Gemeinderäten zum aktuellen Sachstand des Brennernordzulaufs.
Tuntenhausen – Tuntenhausens Bürgermeister, Georg Weigl, berichtete den Gemeinderäten vom aktuellen Sachstand aus dem Dialogforum „Ostermünchen – Innleiten“ des Brennernordzulaufs. „Die Empfehlung aus dem Raumordnungsverfahren zur Überprüfung einer Inn-Unterquerung nördlich von Rosenheim wurde im September vorgestellt“, sagte der Bürgermeister eingangs.
Nach den Planern ist eine Inn-Unterquerung technisch zwar möglich, allerdings ergäben sich im Bereich Ostermünchen Troglagen, die unrealistisch sind. Das bedeutet rund drei Milliarden Euro Mehrkosten, eine Bauzeitverlängerung von etwa zwei bis drei Jahren und Baurisiken. Weigl bezeichnete dies verärgert als eine „Verhinderungsplanung“ und betonte zudem, dass die Mehrkosten nicht dazu führen dürfen, dass eine Inn-Querung nicht weiter untersucht wird. Die eingeschaltete Tiefbauabteilung des Landratsamtes prüft dies noch mal.
Alternative einer Inn-Querung soll als Kernforderung eingebracht werden
Die Möglichkeit, diese Alternative zu planen, soll auch als Kernforderung in das parlamentarische Verfahren des Bundestages eingebracht werden. Auch der Erhalt des Bahnhof Ostermünchen wurde mit den Planern besprochen. Diese Möglichkeit wird in der Vorplanung weitergeführt und soll vor der parlamentarischen Befassung einer Entscheidung über die Trassenführung vorliegen.
Beim Erhalt der Bestandsstrecke würde sich in Weiching ein Überwerfungsbauwerk mit einem Gleis mit einer Höhe von sechs Metern ergeben. Die Verlegung der ST2358 bei Schweizerting wäre nicht notwendig, aber in Höhe Weiching benötige die ST2080, östlich der Bahntrasse, damit eine Neuplanung, was eine neue Anbindung des Ortsteils Weiching notwendig mache.
Überholgleise müssen auf einer ebenen Fläche liegen
Die bestehende südliche Bahnüberführung ist aus Höhengründen nicht nutzbar, die nördliche Bahnüberführung dagegen führe zu erheblichen Umwegen für einen Teil der Weichinger Bürger. „Sinnvollerweise wäre eine neue Bahnüberführung zentral zu planen“, meinte Weigl.
Martin Lurz (WG Hohenthann) fragte, inwieweit die Tuntenhausener Forderungen die Gemeinde Aßling konfrontieren, was Weigl verneinte, da man mit der Nachbargemeinde in Kontakt stünde. Herbert Prechtl (Liste 83104) wollte wissen, ob die Überholgleise unbedingt bei der Verknüpfungsstelle sein müssen, was Weigl verneinte, da diese lediglich auf einer ebenen Fläche sein müssten. Johannes Lechner (CSU/FWG) fragte: „Wenn die Inn-Unterquerung kommt, dann bleibt unser Bahnhof?“ Dies bejahte der Bürgermeister, mahnte aber, dass dann Orte wie Berg zwischen Bestands- und Neubaustrecke stark eingeklemmt sind.
Maria Breuer (UW Ostermünchen) erinnerte an die Schwierigkeiten, die München mit der zweiten Stammstrecke hat und sieht ein Scheitern des Projektes: „Was ist, wenn wir klipp und klar ‚Nein‘ sagen?“, fragte sie. Das ändere an den Planungen der Bahn überhaupt nichts, außer der Deutsche Bundestag ist dagegen, meinte Weigl. BS