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„Tragt sie mit euren Herzen hinaus“: Bad Aiblinger Schüler zeigen für Zivilcourage Gesicht

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„Flashmob“ nannten die Schüler der Berufsschule ihren Beitrag zur Auftaktveranstaltung der Respekt-Tour 2022 in Bad Aibling.
„Flashmob“ nannten die Schüler der Berufsschule ihren Beitrag zur Auftaktveranstaltung der Respekt-Tour 2022 in Bad Aibling. © Baumann

Was haben ein Flashmob und ein Cup-Song mit Zivilcourage zu tun? Die Antwort darauf geben Bad Aiblinger Schüler, die für die Auftaktveranstaltung zur Respekt-Tour 2022 den Mut in ihren Herzen in fantasievollen Projekten in die Welt trugen.

Bad Aibling – Auf Initiative des „Bundesnetzwerks Zivilcourage“ wird eine bundesweite „RESPEKT!Tour 2022“ zu Respekt und Zivilcourage durchgeführt, die nach 19 Stationen am 9. September in Berlin endet. Die Auftaktveranstaltung richtete der Verein „Mut & Courage“ Bad Aibling in Zusammenarbeit mit sieben örtlichen Schulen in der Aula des Aiblinger Gymnasiums aus. Aufgabe der teilnehmenden Schüler war es, die Themen „Respekt“ und „Zivilcourage“ aktiv in Kunstformen umzusetzen.

„Hausherr“ Oberstudiendirektor Michael Beer wies eingangs auf den Status des Gymnasiums als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ hin. Zudem habe die Schule als einziges Gymnasium in Bayern die Europa-Urkunde der bayerischen Staatsregierung erhalten und schon 2020 als Jahresthema „Respekt gewinnt“ ausgerufen.

Die Gäste in der Aula des Gymnasiums waren beeindruckt von den präsentierten Schülerprojekten.
Die Gäste in der Aula des Gymnasiums waren beeindruckt von den präsentierten Schülerprojekten. © Baumann

Organisator und Moderator Karl Heinz Uhlmaier hieß die Gäste – darunter Eva Gottstein, die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, die Leitungen der teilnehmenden Schulen und Schulamtsdirektorin a. D. Veronika Käferle sowie mehrere Mitglieder des Aiblinger Stadtrats und Sponsoren willkommen.

Zivilcourage im Herzen

Der Sprecher des „Bundesnetzwerks Zivilcourage“, Jens Mollenhauer, rief dazu auf, Respektlosigkeiten und Hass im Alltag und im Netz zu begegnen. „Es ist großartig, dass sich so viele Schulen an der Zivilcourage-Aktion beteiligen“, erklärte Landrat Otto Lederer in seiner Ansprache. Zivilcourage sei eine Herausforderung, die von jedem Einzelnen Respekt verlange. „Tragt sie mit euren Herzen hinaus“, appellierte er an die Kinder und Jugendlichen.

In ihrer Video-Botschaft betonte Landtagspräsidentin Ilse Aigner, dass die Respekt-Tour den Zusammenhalt und die Demokratie in unserem Land stärke. „Der Einsatz für andere ist auch für einen selbst sinnstiftend“, konstatierte sie. „Respekt ist die Basis für eine lebendige Demokratie und Gesellschaft, in der niemand gemobbt wird“, stellte Bezirkstagspräsident Josef Mederer – ebenfalls virtuell – fest.

„Das ist Wahnsinn, was hier von den Schulen auf die Füße gestellt wurde“, betonte Bürgermeister Stephan Schlier in seiner Rede. Bad Aibling sei der ideale Ort für den Auftakt – aufgrund des erwähnten Status der Schule und des ehrenamtlichen Engagements des Vereins „Mut & Courage“. Es sei wichtig, für das, was man als notwendig betrachte, einzustehen, aber auch andere Meinungen anzuhören.

Anschließend präsentierten die jungen Künstler ihre durchweg kreativen Projekte. Die teilnehmenden Projektgruppen erhalten als Dankeschön einen Event-Preis.

Krieg und Frieden in Podiumsdiskussion

Zu den Projekten zählte auch eine von Armin Bergmann geleitete Podiumsdiskussion zum Thema „Freiheit“ mit den Teilnehmern Christoph und Barbara Tristl (beide Gymnasiasten), Stefan Donderer (Vorstandsmitglied der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling), Heidi Benda (frühere Stadträtin und Jugendbeauftragte), Dr. Ernst Böhm (Unternehmer/B & O) und Martina Thalmayr (Stadträtin und Jugendbeauftragte).

Dabei kamen unter anderem der entsprechende Artikel 2 des Grundgesetzes und die Aushebelung der Freiheitsrechte im aktuellen Ukraine-Krieg, aber auch die Dankbarkeit für die nach Ende des Zweiten Weltkrieges vorhandene Freiheit und die Bedeutung des gesellschaftlichen Friedens zum Ausdruck. Auch der Klimawandel und die daraus resultierenden Folgen für die nachfolgenden Generationen wurden angesprochen.

Im Rahmen der Veranstaltung gab es neben dem Schulband-Projekt weitere musikalische Darbietungen. Christina Ullmann sang das von ihr geschriebene Lied „ Gib mir dei Hand“ zusammen mit der „Mut & Courage“-Vorsitzenden Irene Durukan. Die Band „Frangipani mit Heavy Man Ibou“ bestritt mit einer musikalischen Weltreise den letzten Teil der vierstündigen Veranstaltung, die ob ihrer herausragenden Qualität höchste Anerkennung und frenetischen Beifall erntete.

Die Projekte im Einzelnen

Den Cup-Song – begleitet von Andreas Düsel – hatte die Rudolf-Egenberger-Schule einstudiert.
Den Cup-Song – begleitet von Andreas Düsel – hatte die Rudolf-Egenberger-Schule einstudiert. © Baumann

„Tanz“ und „Cup-Song“ (Rupert-Egenberger-Schule) – Anerkennungsevent: Besuch bei der Wasserwacht Bad Aibling (Übergabe durch Landrat Otto Lederer, Sven Rennings und Korbinian Eiglmaier/Wasserwacht).

„Graffiti Spray Workshop zu Respekt“ (Abiturklasse des Bad Aiblinger Gymnasium) und Bühnenbild der Veranstaltung – „Flashmob“ zum Thema Respekt, Talente“ (Rhythmus-Percussion und Pantomime) (Berufsschule), Anerkennungsevent gespendet von den Firmen C-Matrixx Carbontechnik, LebensraumHolz/ S. Glas und GEMA).

„Integratives Musikprojekt“ (Gemeinschaftsprojekt Schulbands des Gymnasiums und der Raphael-Schule mit der Präsentation der extra dafür entstandenen Songs „Respekt“ („Egal wo man herkommt, egal wie man aussieht“/geschrieben von Bandleader Jörg Teschner und Musikern der Raphael-Schule und „ Respect“ („Is what they need some more, is what I’m fighting for“/geschrieben von Gymnasium-Bandleader Volker Koch). Anerkennungsevent: Einladung durch die Firma B & O, ausgesprochen von Gesellschafter Dr. Ernst Böhm.

„#Respekt gewinnt!“ – Werbeplakate / Graffiti (verschiedene Augen, gleiche Sicht) und Respekt-Umfrage an der Schule (Realschule). Anerkennungsevent: Einladung in die Stadtwerke Bad Aibling und ihren verschiedenen Einrichtungen, ausgesprochen von Bürgermeister Stephan Schlier.

„Heimat - was bedeutet das für mich?“ (Video/St. Georg-Mittelschule) – Anerkennungsevent: „Wir bringen einen Lieferwagen voller kulinarischer Köstlichkeiten in die Schule“. Gutschein-Übergabe durch Jochen Aumüller, Firma Prechtl Frischedienst.

„Mobbing erkennen und helfen“ – (Video mit Lego-Steinen, erstellt von Noelle Magerstädt, Lucy Schäfer und Hanna Ober (Wirtschaftsschule Alpenland). Anerkennungsevent: Einladung durch Firma Richter & Frenzel, Gutschein-Übergabe durch Josef Nicolosi.

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