Pilotprojekt reflektiert Selbst- und Fremdwahrnehmung
St.-Georg-Mittelschüler trainieren Medienkompetenz auf Sozialen Plattformen
Aufgrund des hohen Medienkonsums von Kindern und Jugendlichen, wurde ein Pilotprojekt an der St.-Georg-Mittelschule durchgeführt. Unter dem Motto „Selbst, Selfies, Social Media – Ich bin mehr, als was du siehst!“ unterschieden die Schüler die Online-Welt von wahren Persönlichkeiten.
Bad Aibling – Kinder und Jugendliche werden mit Bildern durch Social Media, Werbung auf Plakaten, im TV sowie in weiteren Internetangeboten und Zeitschriften konfrontiert. Die dadurch transportierten Botschaften formen Werte, Wünsche und zeigen mögliche Vorbilder.
Gerade in der Jugend als identitätsbildende Phase kann der Konsum dieser Bilder starken Einfluss nehmen. Plattformen wie Instagram zeigen nicht nur Bilder von Stars und Personen aus dem öffentlichen Raum. Auch „normale“, vor allem junge Menschen stellen sich immer häufiger einer öffentlichen Bewertung. Likes, Dislikes, Kommentare und Klicks können psychischen Druck erzeugen und den Selbstwert beeinflussen.
Selbstwert stärken
Deshalb wurde in der Klasse 10VK1 der St.-Georg-Mittelschule Bad Aibling das Pilotprojekt „Selbst, Selfies, Social Media – Ich bin mehr, als was du siehst!“ von Martin Seidl vom Gesundheitsamt Rosenheim und Franziska Wörndl, Jugendsozialarbeiterin der Diakonie Rosenheim an der St.-Georg-Mittelschule, durchgeführt. Ziel war es, gemeinsam mit den Jugendlichen den Einfluss von Social Media auf ihr Leben zu reflektieren sowie sie im Umgang mit Social Media zu stärken und ihr Selbstbild darzustellen, um den Selbstwert zu steigern.
So wurde herausgearbeitet, wie viele Schüler an diesem Tag bereits einen Beitrag auf Social Media gepostet, geliket oder kommentiert haben. Zudem gaben die Jugendlichen an, nur selten unbearbeitete Fotos zu posten – zumindest ein Filter wird fast immer verwendet.
Diskrepanz zwischen Online und der Realität
Der Film „Nie genug – Der Körperkult in sozialen Medien“ regte zu Diskussionen über Influencer, Fitnesstrends, Essstörungen und „Body Positivity“ an. Die Schüler stellten fest, dass oftmals eine Diskrepanz zwischen der wahren Identität und der Online-Persönlichkeit herrscht.
In Zweierteams arbeiteten sie heraus, welche Aspekte ihre wahre Persönlichkeit ausmachen. Dazu erstellten sie Zeichnungen menschlicher Silhouetten in Lebensgröße und füllten diese mit ihren Wünschen, Träumen, Gedanken, Stärken, Fähigkeiten, Wurzeln, Gefühlen und Ängsten aus. Die schönsten Werke wurden im Schulhaus ausgestellt.