Musikalisch-literarisches Event in Bad Aibling
Rayka Emmé begeistert mit „LifveChords“ bei den Literaturtagen
Künstlerin Rayka Emmé gestaltete in der Aula der Wirtschaftsschule Alpenland mit der Band LifveChords das Projekt „144 Stunden in Odessa 1942“. Die literarisch-musikalische Darbietung bot Einblicke in die Geschichte um Ingrid Lasberg, die während des Krieges in Odessa einen Mann kennenlernt.
Bad Aibling – Ein voller Erfolg war der literarisch-musikalische Abend in der Aula der Wirtschaftsschule Alpenland, als die in Bad Aibling lebende Autorin, Sängerin und Künstlerin Rayka Emmé mit der Band LifveChords im Rahmen der Literaturtage ihr Projekt „144 Stunden in Odessa 1942“ gestaltete.
Freundschaft während Krieg und Diktatur
Es geht dabei um Ingrid Lasberg, die Mutter der Künstlerin, die im Zweiten Weltkrieg als Sängerin mit einer Tournee-Gruppe zur Truppenbetreuung nach Odessa beordert wird. Dort lernt sie den Fotojournalisten Günther Thoma kennen. In den wenigen Tagen entsteht eine enge Freundschaft. Aber Krieg und Diktatur verhindern eine gemeinsame Zukunft.
Eintauchen in die Vergangenheit
Auf der Grundlage von erhaltenen Briefen und Aufzeichnungen schrieb Emmé eine Erzählung, die auch als Buch und Hörbuch vorliegt. Bei der Literaturveranstaltung konnte das Publikum atmosphärisch in die Vergangenheit eintauchen, da Emmé erzählend und singend die passenden Stücke dazu auswählte.
LifveChords spielt im Stil der damaligen Zeit
Neben Eigenkompositionen im Stil der Zeit erklangen Evergreens, Chansons, Filmmelodien und Jazz-Standards, die von „LifveChords“ mit Verve vorgetragen wurden. Reinhold Warmer bediente ein swingendes Schlagzeug, Bandleader Nikolaus Stigloher zupfte den Kontrabass, Michael Lackner improvisierte auf der Gitarre und Sabine Xoxi Huber wechselte einfühlsam zwischen Piano, Saxophon und Akkordeon.
Gesamtschau aus Text und Bildern mit Musik
Auf einer Leinwand im Hintergrund wurden die jeweils passenden Fotografien von damals sowie Aquarelle des Künstlerehepaars Emmé-Stigloher projiziert, sodass sich eine Gesamtschau aus Text, Musik und Bild ergab.
Nostalgie und Melancholie
Zu der realistischen Handlung in Odessa 1942 lieferte Emmé den zeit- und kulturgeschichtlichen Kontext, indem sie anekdotenreich auf das künstlerische Umfeld wie Zarah Leander oder Josephine Baker einging oder die Entstehungsgeschichte verschiedener Lieder erläuterte. Das begeisterte Publikum genoss also eine Mischung aus nostalgischer, melancholischer, aber auch hoffnungsvoller Atmosphäre. Gerade Stücke wie „Les Feuilles Mortes“ („Autumn Leaves“) oder „Sag mir wo die Blumen sind“ trugen dazu bei.
Der durch Louis Armstrong bekannt gewordene Song „What a wonderful World“ als heiß erklatschte Zugabe beendete schließlich einen in jeder Hinsicht bemerkenswerten Abend. MG