Freistaat Bayern investiert 2,9 Millionen Euro
Warten hat ein Ende: Radweg zwischen Tuntenhausen und Beyharting ist endlich fertig
- VonWerner Stacheschließen
Die Straße zwischen Tuntenhausen und Beyharting ist fertig. Begleitend entstand ein Geh- und Radweg. Warum die Bürger zwölf Jahre auf diesen Moment warten mussten.
Tuntenhausen – Was lange währt, wird gut, auch wenn es zwölf Jahre dauert. Seit Montag, 28. November, hat auch das Warten auch für die Bürger der Gemeinde Tuntenhausen ein Ende. Immer wieder wurde der Bau eines Geh- und Radwegs entlang der Straße zwischen Tuntenhausen und Beyharting verschoben. Nun ist der Ausbau der Staatsstraße 2358 abgeschlossen und auch der Geh- und Radweg kurz vor seiner Fertigstellung. Das war Anlass für das Staatliche Bauamt Rosenheim, die Strecke offiziell freizugeben. Sehr zur Freude der heimischen Bevölkerung.
Untergrund wurde tragfähig gemacht
Deshalb fanden sich bei der Freigabe auch einige Grundstückseigentümer ein, die sich diese Gelegenheit nicht nehmen ließen. „Zwei Besonderheiten prägten die Bauarbeiten am Ortsrand von Tuntenhausen: der wenig tragfähige Untergrund und die fehlende Radverbindung zwischen den Orten Beyharting und Tuntenhausen“, betonte Alexander Eisner von der Gebietsabteilung im Straßenbauamt.
Als die vielen Hindernisse – wie etwa die gemeindliche Wasserleitung und Grundstückserwerbe – aus dem Weg geräumt waren, begannen die aufwendigen Vorarbeiten, die die neue Trasse erforderte, mit einer sogenannten Vorlastschüttung, die zur Konsolidierung der neuen Trasse nötig war. „Der Untergrund musste sich erst setzen“, so Eisner. Wie notwendig das war, beweist das Ergebnis: Der Untergrund setzte sich um gut 60 Zentimeter.
Mit einer Bauzeit von gut drei Monaten wurden dann im Frühjahr die Staatsstraße sowie der Geh- und Radweg gebaut. Zudem musste eine Brücke über die Braunau erstellt werden, die nun mit einer Stahl-Holz-Konstruktion die Radfahrer gut über das kleine Flüsschen führt. Eisner lobte bei der offiziellen Einweihung der Trasse nicht nur die beteiligten Firmen, sondern auch die Grundstückseigentümer, die ihre Flächen für das Projekt hergaben.
„Was lange währt…“ – mit diesen Worten begann Landrat Otto Lederer sein Grußwort und verwies auf seine ersten Schritte in diese Richtung – damals noch als Bürgermeister von Tuntenhausen – Anfang der 2010er-Jahre. „Die St 2358 ist eine sehr wichtige Ost-West-Verbindung im Landkreis“, betonte er. Deshalb sei es wichtig gewesen, diese wieder in einen adäquaten Stand zu bringen. Zahlreiche Setzungen hätten immer wieder zu drastischen Geschwindigkeitsbegrenzungen geführt. „Es war schon grenzwertig, als Radfahrer auf dieser Strecke zu fahren“, so Lederer. Umso schöner sei nun der Radweg, der sich wunderbar neben der Staatsstraße und zwischen den Bäumen von Beyharting nach Tuntenhausen bis fast vors Rathaus schlängle. Am Ende stellte Lederer auch noch die Punktlandung bei der Bauzeit und den Kosten heraus.
Drei Bürgermeister mühen sich seit 2010
„Stolze 2,9 Millionen Euro hat der Freistaat Bayern hier investiert“, informierte der CSU-Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner. Er erinnerte daran, dass drei Bürgermeister-Amtszeiten dafür nötig waren – Otto Lederer, von 2013 bis 2014 auch Zweiter Bürgermeister Quirin Stürzer und Dritter Bürgermeister Hans Thiel sowie seit 2014 Georg Weigl, der zur Einweihung leider gesundheitlich verhindert war. „Man müsste den Radweg eigentlich Otto-Lederer-Radlweg benennen,“ meinte Stöttner zum Landrat, der einst Horst Seehofer zur Seite genommen und ihm von der schlechten Straße erzählt haben soll. „Otto, Deine Bemühungen haben gewirkt“, meinte Stöttner und versicherte gleichzeitig, dass der Freistaat für Geh- und Radwege stets ein offenes Ohr habe.
Zweite Bürgermeisterin Maria Breuer freute die Fertigstellung ganz besonders – vor allem für jene Bürger, die diese Strecke täglich benutzen müssen. Dass aus dem ursprünglich kleinen Radweg solch ein Riesenprojekt geworden ist, sei phantastisch: „Das ist ein Traum. Die ganze Gemeinde ist glücklich.“
Viele Teilnehmer der feierlichen Eröffnung erinnerten vor allem an den einstigen Zweiten Bürgermeister Quirin Stürzer, der leider schon verstorben ist. Gerade bei den Grundstücksverhandlungen, so hieß es, habe er einen großen Projektfortschritt ausgelöst. Mit strahlendem Lächeln durchschnitten alle Beteiligten schließlich das blaue Band und gaben das Projekt offiziell frei. „Im Sommer könnten wir den neuen Radweg eigentlich auch noch einmal per Pedes einweihen“, so die Idee von Maria Breuer für eine der nächsten Radtouren durch die Gemeinde.