Ehemaliger Zweiter Bürgermeister gestorben
„Echter Freund und starke Persönlichkeit“: Feldkirchen-Westerham trauert um Günther Rutz (76)
- VonManfred Merkschließen
Ein Familienmensch mit großem Engagement für die Gesellschaft und einer ausgeprägten sozialen Ader: So beschreiben Weggefährten Günther Rutz aus Feldkirchen-Westerham, der jetzt im Alter von 76 Jahren gestorben ist.
Feldkirchen-Westerham – Günther Rutz waren seine Familie, sein Beruf und seine Freunde immer unendlich wichtig. Sie waren die tragenden Säulen in seinem Leben. Die Feierlichkeiten zur Goldene Hochzeit hätte er mit seiner Frau Christina, den drei Kindern und den sechs Enkeln heuer gerne begangen. Doch jetzt ist der hochangesehene Familienmensch im Alter von 76 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls verstorben.
Ehrenämter zu übernehmen, sich in die Gesellschaft einzubringen – das waren Aufgaben, die seiner sozialen und humanitären Einstellung entsprachen. Günther Rutz gehörte von 2008 bis 2018 dem Gemeinderat von Feldkirchen-Westerham und war Mitglied verschiedener Ausschüsse. Zum Zweiten Bürgermeister war er 2014 gewählt worden, im Februar 2018 dann aber altersbedingt zurückgetreten.
Themen wie Schule, Bildung und Kultur waren für den ehemaligen Oberstudiendirektor der Wirtschaftsschule Bad Aibling immer eine Herzensangelegenheit. Den im März 2017 neugewählten Bürgermeister Hans Schaberl unterstützte Rutz in dessen ersten Amtsjahr mit Rat und Tat. Mit der Verleihung der Bürgermedaille würdigte der Gemeinderat die großen Verdienste seines ehemaligen Kollegen.
Wertschätzender und toleranter Umgang
Christiane Noisternig, die als Zweite Bürgermeisterin derzeit Rathauschef Hans Schaberl vertritt, zeigte sich bestürzt und tief betroffen von der traurigen Nachricht. „Günther Rutz war für mich immer ein Vorbild im Gemeinderat im Hinblick auf seine Kommunikation und seinen wertschätzenden, toleranten Umgang mit den Gemeinderatsmitgliedern und den Bürgern“, teilte Noisternig mit. „Immer wieder konnten wir im Gemeinderat von seiner langjährigen beruflichen Erfahrung als Direktor der Wirtschaftsschule Bad Aibling profitieren, in dem er oft eine nochmal ganz andere Sichtweise bei Entscheidungen einbrachte.“
Seine Standpunkte habe er dabei „immer geradlinig und offen, aber stets freundlich und höflich vertreten“. Noisternig: „Günther Rutz war für mich ein Mensch mit feinem Charakter – eine große Persönlichkeit. Überall, wo er sich engagiert hat, wird er eine große Lücke hinterlassen und ich ganz persönlich werde ihn sehr vermissen.“
Günther Rutz war auch dem TV Feldkirchen eng verbunden. Nach seiner eigenen sportlichen Laufbahn hat er selbst die Fußball-Bambinis trainiert. Bei der 2011 anstehenden Neuwahl der Vereinsführung wurde er für fünf Jahre zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Eine für den Turnverein optimale Entscheidung. „Günther war allseits anerkannt, ausgleichend und führungsstark, ein echter Freund und eine starke Persönlichkeit“, sagte TV-Vorsitzender Anton Kammerloher.
Der Verstorbene wird am Freitag, 3. März, nach dem Gottesdienst um 14 Uhr in Feldkirchen beerdigt.