Bad Aibling/Willing - Der Hagelschauer und die massiven Regengüsse am Sonntagabend sorgten bis gestern Abend für Großeinsätze bei der Feuerwehr in und um Bad Aibling. **Fotos und Videos auf rosenheim24.de**
Das komplette Stadtgebiet sowie insbesondere Willing bekamen die Auswirkungen der Naturkatastrophe zu spüren. Straßen waren geflutet, unzählige Keller voll Wasser gelaufen und Bäume umgestürzt. 16 Feuerwehren aus dem Landkreis leisteten den Aiblinger Aktiven samt Ortsfeuerwehren Unterstützung. Dazu wurde erstmals eine zentrale Koordinierungsstelle an der Heubergstraße errichtet.
Vom Feuerwehrhaus Bad Aibling aus erfolgte die Vergabe der verschiedenen Einsatzorte - nach Prioritäten gestaffelt. Die Milchhäuslstraße verwandelte sich dabei nach Angaben von Aiblings Feuerwehrkommandant, Wolfram Höfler, in einen Wildbach. Kirchzeile, Heubergstraße, Ghersburgstraße, Frühlingsstraße sowie die Ganghoferstraße waren zeitweise wie auch weitere Straßen im Stadtgebiet geflutet. Ein Durchkommen war zeitweise nicht mehr möglich. Zudem versank die Baustelle in der Rosenheimer Straße im Wasser. Unzählige Keller mussten ausgepumpt werden. Allein bei der Polizei gingen über 30 Notrufe diesbezüglich ein. "Viele Bürger halfen sich aber selbst und griffen zu Eimern und Handtüchern", wusste Höfler.
Zu den "Selbsthelfern" gehörte auch das Haus Wittelsbach. Heimleiter Alfred Kutscher meldete sich bei unserer Zeitung und sprach von insgesamt acht Souterrainwohnungen und mehreren Kellerräumen voller Wasser. "Wir haben diese mit eigenen Kräften und Hilfsmitteln gereinigt. Den betroffenen Bewohnern, vorwiegend Mitarbeiter und Gäste, konnten teilweise Ersatzräume angeboten werden", so Kutscher.
Ebenfalls betroffen waren die Fachklinik Alpenland, das Hotel Schmelmerhof und die Klinik Harthausen. Aufgrund des Unwetters muss zudem das Freibad Harthausen wegen notwendiger Reparaturarbeiten vorübergehend geschlossen werden.
Besonders schwer aber traf es Willing: Hier war der Feldbach über die Ufer getreten und suchte sich seinen Weg durch den Ort. Einige Häuser wurden dabei von den Wassermassen umschlossen. Das THW Rosenheim und Bad Aibling versorgte die Bürger mit Sandsäcken. Insgesamt wurden bis 2 Uhr 15 Tonnen Sand benötigt. Teilweise gab es Stromausfälle wegen umgestürzter Bäume und in der Franz-Xaver-Graf-Straße drohte ein Baukran umzustürzen. Durch die Wassermassen war dort der Boden unterspült worden, die Standfestigkeit des Krans gefährdet. Die zuständige Fachfirma wurde sicherheitshalber von der Feuerwehr verständigt.
Silvia Mischi (Mangfall-Bote)