- vonKonrad Kriechbaumerschließen
Es ist eines der beliebtesten Schwimmbäder in der Region, und es ist dringend sanierungsbedürftig: das Bad Feilnbacher Freibad. Der Gemeinderat beschäftigte sich in seiner Dezember-Sitzung mit einer möglichen Sanierung der Anlage. Kostenpunkt: rund 1,7 Millionen Euro.
Bad Feilnbach – Bereits vor einem Jahr wurde die grundlegende Sanierung dem Gremium vorgestellt. Damaliger Hintergrund war ein Sonderförderprogramm des Freistaates, in dessen Genuss die Gemeinde Bad Feilnbach allerdings nicht kam.
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Zwischenzeitlich wurde ein weiteres Förderverfahren aufgenommen, ein anderes wird gerade vorbereitet. Einen Bescheid für das beantragte Förderverfahren gibt es noch nicht.
Mängel mindern auch die Sicherheit
Nun hat Martin Riedl als Fachkraft für Bäderbetriebe dem Gemeinderat einen fünfstufigen Plan zur Sanierung des Bad Feilnbacher Schwimmbades vorgestellt und die notwendigen Maßnahmen anschaulich mit Bildern erläutert. So sollen im ersten und dringendsten Bauabschnitt das Chlorgaslager, die Hebeanlage, die Filterrückspülung und die Umwälzpumpen ausgetauscht beziehungsweise verbessert werden.
Erster Bauabschnitt für 162 500 Euro
Darüber hinaus ist auch die Umstellung der Solarthermie-Anlage, die das Wasser heizt, auf Fotovoltaik geplant. „Einige der genannten Punkte, wie zum Beispiel die Lagerung des Chlorgases und der Austausch der Umwälzpumpen sind dringend notwendig“, appellierte Riedl an den Gemeinderat. Hier seien sicherheitsrelevante Mängel für Gäste und Personal festgestellt worden, die dringend behoben werden müssten. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt bezifferte er auf 162 500 Euro.
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Schwimmbecken braucht neue Folie
Dem Schwimmbecken samt Technik soll es im zweiten Bauabschnitt zu Leibe gehen: „Die Folie, mit der das Becken ausgekleidet ist, reißt an vielen Stellen und lässt sich nur noch schwer flicken, da inzwischen alle Weichmacher aus der Folie ausgewaschen sind“, berichtet Riedl. Zudem sei der Beckenkopf dringend zu sanieren, die Elektroinstallation im Gebäude und der Blitzschutz des Beckens müssten komplett überarbeitet werden. Kosten für den zweiten Bauabschnitt: knapp 492 000 Euro.
Pflaster verursacht Verletzungen
Im dritten Bauabschnitt wären unter anderem der Installationsgang um das Becken, die Schwallwasserkammer sowie die Pflasterflächen an der Reihe. „Durch Setzungen entstehen im Pflaster immer wieder große Fugen, in denen Kinder mit den Zehen hängenbleiben. Im Sommer haben wir dadurch zahlreiche Füße zu verarzten“, so Riedl. In den Planungen sind 561 600 Euro dafür veranschlagt.
Neue Sanitäranlagen nötig
328 000 Euro sieht die Planung für Erneuerung der Sanitäranlagen, der Umkleiden und Schließfächer, der Schaffung einer barrierefreien Dusche sowie mehr Lagerfläche vor. „Im Keller ist eine Abflussleitung undicht, somit haben wir auch mit Wasser im Keller zu kämpfen“, schildert Martin Riedl.
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Bauabschnitt fünf widmet sich dem Eingangsbereich des Bades und den Außenanlagen, wofür nochmals 130 000 Euro eingeplant wurden.
Die komplette Sanierung des Freibades beliefe sich nach diesen Planungen auf 1,673 Millionen Euro, davon wären 1,474 Millionen Euro förderfähig. „Der Austausch der Pumpe ist momentan am wichtigsten“, fasste Riedl zusammen. „Alles andere können wir noch weiter reparieren, eine Sanierung sollte aber die nächsten Jahre angegangen werden.“
Allein die Planung kostet 362 000 Euro
In der anschließenden Diskussion fragte Sieglinde Angermaier (Grüne) nach den Planungskosten. Diese wurden auf 362 000 Euro beziffert. Sepp Scheibl (SPD) wunderte sich, wie das Schwimmbad eine Auszeichnung als „Bestes Freibad“ auf einem Online-Portal erhalten könne, wenn es so gravierende Mängel aufweise.
Sanierung abhängig von der Haushaltslage
Sebastian Gasteiger (CSU) entgegnete, dass dort enorme Arbeit des Schwimmbadteams dahinterstecke, die alles dafür tun, dass der Gast die Schäden nicht bemerke. Die Gemeinderäte lobten die Arbeit des Schwimmbadteams und sprachen sich deutlich für den Erhalt des Bades aus.
Über die Sanierung müsse allerdings in einer gesonderten Diskussion – auch in Anbetracht der Haushaltslage – entschieden werden. Peter Menhofer (ÜW) schlug vor, „grünes Licht für den Austausch der Pumpen zu geben“, damit das Bad 2021 wieder eröffnen kann. Einstimmig erteilte der Gemeinderat der Verwaltung den Auftrag, den Austausch der Pumpen in die Wege zu leiten.