- vonManfred Merkschließen
Schwarze Jacken und Hosen, weißes Hemd und auf dem Kopf einen Filzhut. Dazu der Gehstock und die Verpflegungstasche. Der stolzen Zunft der Zimmerer entsprechend, besuchten drei Vertreter dieses Handwerk das Rathaus in Feldkirchen-Westerham.
Feldkirchen-Westerham – Ein Zimmerer-Geselle, eine -Gesellin und ein Dachdecker machten der Zweiten Bürgermeisterin Christiane Noisternig ihre Aufwartung.
„Drei Jahre und einen Tag mindestens müssen wir von zu Hause weg sein“, sagten sie. „Und auch unerreichbar sein.“ Mit einem spontanen Handgriff in ihre leeren Hosentaschen zeigte das Trio, dass es auch auf ein Handy verzichten muss.
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Wie ernst sie es mit ihrer Anonymität nehmen, zeigte sich schon daran, dass sie auch ihre Namen nicht preisgeben wollten. Nur so viel: „Wir kommen aus Frankfurt, Reutlingen und Freiburg im Breisgau, mehr wollen wir zu uns nicht sagen“. Das Trio ist schon unterschiedlich lang unterwegs und hat sich in Walpersdorf (Gemeinde Feldkirchen-Westerham) rein zufällig kennengelernt.
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In diesem kleinen Dorf wird für die Pensionspferde eine neue Reithalle gebaut, für diese drei Handwerker also genau die richtige Beschäftigung. Balken verlegen, Bretter an der Außenwand anbringen und vieles mehr. Und die Entlohnung? „Kaum zu glauben: Wir werden als selbstständige Unternehmer geführt, kommen deshalb auch am Finanzamt nicht vorbei.“ Kleiner Trost: Beim Besuch in der Gemeinde gab es 14 Euro pro Person – angeblich steuerfrei.