Ein Ort der Besinnung in Feldkirchen-Westerham
Warum ein Baum der Erinnerung an Suizidopfer in Schwaig nun gesegnet wurde
- VonManfred Merkschließen
Ein Baum der Erinnerung an Menschen, deren letzter Ausweg der Suizid war, wurde jetzt in Schwaig bei Feldolling gepflanzt und gesegnet. Zum Ort der Besinnung gehören auch eine Sitzbank, ein Rosenstrauch und eine Tafel, die über Hilfsangebote informiert.
Feldkirchen-Westerham – Auf einem Teilbereich des Geländes in Schwaig bei Feldolling wird aktuell das Einlaufbauwerk des Hochwasserrückhaltebeckens Mangfalltal ausgehoben. Nicht weit davon entfernt ist jetzt vom „Verein Mut & Courage Bad Aibling“ auf freiem Feld eine junge Linde gepflanzt worden. Auch eine Sitzbank ist schon aufgestellt und ein Rosenstrauch gepflanzt worden. Unterstützt wurde der Verein von Gemeindeverwaltung und Bauhof Feldkirchen-Westerham sowie Wasserwirtschaftsamt Rosenheim.
Den ökumenisch-kirchlichen Segen spendeten der jungen Linde jetzt die Pastoralreferentin Monika Langer und Pfarrer Andreas Strauß. Worte zur besonderen Bedeutung dieser Linde sprachen Bürgermeister Hans Schaberl, Irene Durukan vom Verein „Mut & Courage Bad Aibling“, Anneliese Martin, Leiterin der Selbsthilfegruppe „Trauer nach Suizid“ und Mario Dieringer, der für den Verein „Trees of Memory“ durch Deutschland reist und Bäume der Erinnerung pflanzt. Damit gedenkt Dieringer den Menschen, deren letzter Ausweg der Suizid war. Zudem kämpft er gegen das Tabu und Stigma an, das Hinterbliebene erfahren.
Weitere Informationen aus dem Mangfalltal finden Sie hier.
Als Baum der Erinnerung soll nun auch die Linde in Schwaig den Hinterbliebenen von Menschen, die freiwillig aus dem Leben geschieden sind, helfen, wieder Ruhe zu finden und mit der Trauer besser umzugehen. Das langsame Wachsen des jungen Baumes soll den Trauernden die Gewissheit geben, dass die Welt nicht stehenbleibt und auch der Schmerz wieder nachlassen wird. Christina Ullmann sang ein selbst komponiertes Trauerlied. Mit einer Informationstafel wird über den Baum und kostenfreie Hilfsangebote informiert, denn, so betont Irene Durukan: „Das Ja zum Leben ist manchmal nicht einfach, aber es besteht die Möglichkeit, sich Hilfe zu suchen.“