Es bleibt ein kleiner Hoffnungsschimmer
Kapitulation vor Corona: Faschingsgilde Bad Aibling sagt alle Veranstaltungen ab
Ein klitzekleiner Hoffnungsschimmer bleibt: Eventuell soll eine Veranstaltung unter freiem Himmel stattfinden.
Von Uwe Hecht
Bad Aibling – Nun muss auch die Faschingsgilde Bad Aibling vor Corona kapitulieren. Hatte man in den Reihen des Präsidiums bis zuletzt noch Hoffnung, zumindest einen Fasching in „abgespeckter Form“ bieten zu können, ist diese nun durch die derzeitig gültigen Bestimmungen pulverisiert worden.
Auch kein Faschingszug
Abgesagt war bereits die Sessions-Eröffnung mit Vorstellung eines neuen Prinzenpaares, in der Folge auch der Krönungsball, der am Samstag nach dem Dreikönigs-Tag als erster Ball im großen Kurhaus-Saal stattgefunden hätte. Klar wurde auch, dass es den großen Faschingszug nicht geben würde.
Im Gegensatz zu den Karnevalshochburgen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hatte man dafür auch keinen „Plan B“. Was wäre noch übrig gebelieben und warum folgte letztlich die komplette Absage? Dazu heißt es aus dem Präsidium um den Präsidenten Thomas Hofinger und dessen „Vize“ Stefan Seidl: „Bis zuletzt hatten wir gehofft, dass unsere Gardemädels nicht umsonst trainiert haben und sich in der Öffentlichkeit präsentieren können. Nun mussten wir das Training komplett stoppen, da es die aktuellen Bestimmungen nicht zulassen, die Tänze in Innenräumen einzustudieren“.
Garde hat auch im Freien trainiert
Dass die Garde aber absolut gewillt war, durchzuhalten, beweist die Tatsache, dass teils im Freien trainiert wurde. Nun heißt es „aus und vorbei“, nicht nur für das Training, sondern auch für den „Bal pare´“ und das Gardetreffen, geplant für Ende Januar beziehungsweise Mitte Februar.
„Das schmerzt uns besonders, weil beide Veranstaltungen über Stadt- und Landkreisgrenzen hinaus etabliert sind und wir jeweils mit ausverkauftem Haus hätten rechnen können“, bedauern Hofinger und Seidl. Auch Finanzministerin Magdalena Schmid sieht die Absagen mit einem „weinenden Auge“, hätten die Veranstaltungen doch wieder Geld in die Kasse gebracht. Sie sieht es jedoch pragmatisch: „Keine Veranstaltungen heißt natürlich keine Einnahmen, auf der anderen Seite haben wir aber auch keine Kosten.“ Das dies nicht Sinn und Zweck eines faschingstragenden Vereins sein kann, darin sind sich alle einig.
Zweite Saison ohne Fasching
Auch Innenministerin Marina Seidl ist mehr als unglücklich über die zweite Saison ohne Fasching, auch wenn die Veranstaltungen eine Menge Arbeit, besonders im Vorfeld, für sie bedeuten. „Einladungen müssen verschickt werden, es gilt ein Programm und dessen Ablauf zu planen, die Bands zu organisieren und und und.“
Angst, dass Mitglieder Handtuch werfen
All dies hätte sie jedoch wie bis 2020 wieder gerne übernommen, wenn denn der Fasching nur hätte stattfinden können. Eine weitere Sorge treibt die Verantwortlichen noch um: „Wir fürchten, dass uns so manche Aktive „von der Fahne gehen“, und sich statt dem Fasching, eine andere Beschäftigung suchen“, blickt Seidl im Hinblick auf die große Anzahl an Personen, die für die Durchführung einer kompletten Saison erforderlich ist, etwas pessimistisch in die Zukunft. Dem möchte man natürlich entgegenwirken.
Kontakt auch via Chatgruppe
So stehen regelmäßige Gespräche mit den bisher aktiven Gardemädels und Elferratsmitgliedern auf der Agenda, so es möglich ist auch persönlich, ansonsten via WhatsApp- und Chatgruppen oder auch mal per Telefon.
Gardetraining soll wieder starten
Um die Gemeinschaft zu fördern, ist auch angedacht, das Gardetraining, welches derzeit ruht, nach dem 6. Januar wieder aufleben zu lassen, sofern es die Bestimmungen zulassen. Einen klitzekleinen Hoffnungsschimmer gibt es jedoch noch: „Wir halten uns das Wochenende um den Faschingssonntag offen um eventuell eine Veranstaltung im Freien durchzuführen“, so Hofinger, der natürlich weiß, dass dies von den dann geltenden gesetzlichen Bestimmungen abhängig ist.