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Polizeihubschrauber kreist tief über der Rosenheimer Innenstadt: Das steckt dahinter

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Polizeihubschrauber kreist tief über der Rosenheimer Innenstadt: Das steckt dahinter

In der Rosenheimer Innenstadt sind am Freitagmittag (31. März) mehrere Polizeistreifen im Einsatz. …
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Antisemitismus ist noch immer tief verwurzelt

„Diagnose Judenhass“: Autorenpaar stellt sein neues Buch in Bad Aibling vor

Bei ihrer Lesung berichten Helmut Zeller und Eva Gruberova von den Ängsten der jüdischen Mitbürger.
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Bei ihrer Lesung berichten Helmut Zeller und Eva Gruberova von den Ängsten der jüdischen Mitbürger.
  • VonUte Bößwetter
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Auf ihrer Recherche quer durch Deutschland hat das Ehepaar Eva Gruberova und Helmut Zeller von den Ängsten, der Wut und Resignation der jüdischen Mitbürger erfahren. Den noch immer herrschenden Antisemitismus thematisieren sie in ihrem Buch „Diagnose Judenhass – Die Wiederkehr einer deutschen Krankheit“ bei einer Lesung in Bad Aibling.

Bad Aibling – Bei einer gemeinsamen Veranstaltung von Vhs und Bücherei Bad Aibling stellten Eva Gruberova und Helmut Zeller ihr neues Buch vor: „Diagnose Judenhass – Die Wiederkehr einer deutschen Krankheit“.

Das Ehepaar lebt und arbeitet in Dachau und hat die Verbrechen Deutschlands in der NS-Zeit durch die Nähe der KZ-Gedenkstätte immer vor Augen. Gruberova arbeitet als Bildungsreferentin am Max Mannheimer Studienzentrum und an der KZ Gedenkstätte Dachau. Zeller leitet die Dachauer Redaktion der Süddeutschen Zeitung und publiziert zu Zeitgeschichte und Politik.

Mikroaggressionen zeigen Antisemitismus

Das Ehepaar war für seine Recherchen zu dem neuen Buch kreuz und quer durch Deutschland unterwegs und kam zu dem Ergebnis, dass Judenhass hierzulande immer noch tief verwurzelt ist. Der Antisemitismus blieb auch nach 1945 weiterhin lebendig und bedrohlich. Es gebe ihn in extremen Randgruppen, aber ebenso ist Antisemitismus in der bürgerlichen Mitte etabliert. Mikroaggressionen aus dem Munde mancher Bürger wie der Hinweis, dass Juden gut mit Geld umgehen können, belegen dies oft genug.

Immer noch werden die Juden für das Übel der Welt verantwortlich gemacht, was die Demonstrationen der Corona-Leugner in den vergangenen beiden Jahren wiederholt zeigten, hieß es. Zwar reagieren Politik und Bevölkerung mit Empörung auf Anschläge auf jüdisches Leben, wie etwa auf die Synagoge in Halle 2019, selten jedoch haben diese Übergriffe ernsthafte politische und juristische Konsequenzen.

„Wir fühlen uns im Stich gelassen“

Und ein neues Ausmaß haben antijüdische Drohreden durch die Verbreitung im Internet erhalten. „Wir fühlen uns im Stich gelassen“, bekamen Gruberova und Zeller bei Befragungen jüdischer Mitbürger in Deutschland immer wieder zu hören. Die Befragten erzählten von ihren Ängsten, aber auch von Wut und Resignation.

Nach dem Verlesen einiger Passagen aus dem Buch ermunterte das Autorenpaar das Publikum, Fragen zu stellen. Die lebhafte Diskussion zeigte, wie sehr das Thema alle bewegte. Zur Frage: „Seit wann gibt es Judenhass?“, wies Zeller auf das „Buch Ester“ im Alten Testament hin. Der Königin Ester gelang es, einen Genozid am jüdischen Volk zu verhindern – bereits vor zweitausend Jahren.

Zeller zitierte abschließend den Dichter Theodor Fontane: „Unter Tränen und Schmerzen versuche ich, aus meinem Antisemitismus herauszuwachsen.“ JF

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