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Botschaft lautet: „Niemals aufgeben“

Mit der „Losen Theatergruppe Mosaik“ bringt Regisseur Richard Lindl das Schauspiel auf die Bühne. Mosaik

Bad Aibling – Das Schauspiel „Synchronisation in Birkenwald“ von Viktor Emil Frankl kommt im Rahmen der Max-Mannheimer-Kulturtage im Jugend- und Kulturzentrum „Mosaik“ auf die Bühne.

Regie führt Richard Lindl aus Bad Aibling. Premiere ist am kommenden Samstag, 2. Februar.

Viktor Emil Frankl war war ein österreichischer Neurologe und Psychiater, dessen Mutter, Bruder und Frau in den Konzentrationslagern Auschwitz und Bergen-Belsen ums Leben kamen. Auch er selbst war in mehreren KZs.

Seine Eindrücke und Erfahrungen verarbeitete er in dem Buch „…trotzdem Ja zum Leben sagen – Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager“. Im zweiten Teil dieses Werks ist das Drama „Synchronisation in Birkenwald“ zu finden.

Herr Lindl, wie kam es dazu, dass sie die Inszenierung des Frankl-Stücks für die Max-Mannheimer-Tage übernommen haben?

Der Aiblinger Verein „Mut & Courage“ wollte an den Kulturtagen teilnehmen. Dessen Vorsitzende Irene Durukan hatte das Stück gefunden und mich gefragt, ob ich das inszenieren würde. Als ich das gelesen habe, wusste ich: Das muss man machen.

Mit wem bringen Sie das Stück auf die Bühne?

Mit der „Losen Theatergruppe Mosaik“ – der LTG, mit der ich in Bad Aibling schon „Die Physiker“ und Stücke von Curt Götz aufgeführt habe. Auch die jungen Leute sind total begeistert, denn dieses Stück stellt eine ganz andere Art der Aufarbeitung des Überlebens dar. Mannheimers Weg war es, an die Schulen zu gehen und aufzuklären. Frankl kompensierte das Erlebte, indem er das Stück geschrieben hat.

Was ist eigentlich über die Entstehung dieses Dramas bekannt?

Eine Version davon hat Frankl bereits im Konzentrationslager geschrieben- Doch die ersten Aufzeichnungen musste er vernichten. Nach seiner Befreiung hat er sich wieder damit beschäftigt.

Wie kann man die Botschaft des Stücks zusammenfassen?

Kurz und klar gesagt ist Frankls Botschaft: „Niemals aufgeben.“ Und: „Auch ein scheinbar böser Mensch kann gut sein.“ Grundlage ist das Schicksal der Brüder Franz – das Alter Ego von Viktor E. Frankl – und Karl im Konzentrationslager Birkenwald. Karl schützt einen Mithäftling und opfert sein Leben. Franz spürt für sich, dass er noch Aufgaben vor sich hat, das Erlebte zu dokumentieren und zu kommunizieren.

Das Stück wird als „metaphysische Conférence“ bezeichnet. Was ist darunter zu verstehen?

Das Schauspiel hat zwei Ebenen. In der einen Ebene beobachten und kommentieren die Philosophen Spinoza, Sokrates und Kant das Geschehen. Sie lassen das Spiel laufen und erklären es. Spinoza hält schriftlich fest, was während der metaphysischen Conférence gesagt wird. Es geht darum, wie man klar machen kann, „dass Bösesein nicht gut ist“. Das geht im Zuge der Kunst beziehungsweise des Theaters. Zu der sphärischen Ebene gehört auch der „schwarze Engel“, der einerseits bei den Philosophen sitzt und auf der anderen Ebene, unten bei den Inhaftierten, als Unterscharführer auftritt und den Häftling Karl zu Tode foltert.

Wie haben Sie die Auswahl der Darsteller getroffen?

Das war gar nicht so einfach. Mittlererweile tragen ja auch viele Jugendliche die Haare wieder lang, damit können sie die Häftlinge nicht darstellen. Jetzt spielen zwei Mädchen mit kurzen Haaren Häftlinge, ein anderes spielt den Kant. Bei einem Darsteller mit Dreadlocks lösen wir die Problematik der Optik dadurch, dass er einen Kopfverband trägt. Die Akteure kommen sowohl aus dem Jugendzentrum „Mosaik“ als auch aus dem Jugendtreff „Bergwerk“. Ilja Rotar, der als musikalischer Leiter und Komponist für das Mosaik-Erfolgsstück „Divinitas“ tätig war, hat auch die Musik für dieses Stück komponiert. Interview: Eva Lagler

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