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Bad Feilnbacher Schwimmbad wird saniert - So sehen die Pläne aus

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Von: Konrad Kriechbaumer

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Im Winterschlaf: Das Bad Feilnbacher Schwimmbad soll nach der Badesaison 2022 saniert werden.
Im Winterschlaf: Das Bad Feilnbacher Schwimmbad soll nach der Badesaison 2022 saniert werden. © Konrad Kriechbaumer

Noch eine Badesaison muss das Bad Feilnbacher Schwimmbad „durchhalten“, ab Herbst erfolgt dann eine große Sanierung. Der Gemeinderat gab in seiner ersten Sitzung des Jahres „grünes Licht“ für die Instandsetzung des Beckens, der Technik und des Beckenumgangs.

Bad Feilnbach – Bereits in der Oktober-Sitzung 2019 wurde beabsichtigt, das Schwimmbad zu sanieren und eine Förderung nach dem Sonderprogramm „Schwimmbadförderung“ (SPSF) zu beantragen.

Noch keine Fördermittel bewilligt

Ein formaler Beschluss wurde jedoch 2020 und 2021 nicht gefasst. Zwischenzeitlich dachte der Gemeinderat auch über die Möglichkeit zur Errichtung eines Naturschwimmbades nach. Der Förderantrag wurde zwar gestellt, da aber ein konkreter Beschluss zur Sanierung fehlte, wurde dieser bis dato nicht bewilligt. Um den Schwimmbadbetrieb 2021 nicht zu gefährden, wurde im Dezember 2020 beschlossen, die Umwälzpumpen ohne Förderung auszutauschen, was mittlerweile auch geschehen ist.

Martin Riedl, Fachkraft für Bäderbetriebe und Verantwortlicher für die Bad Feilnbacher Freibäder, erläuterte in der Sitzung die Dringlichkeit einer Sanierung. Besonders problematisch sei die Folie, mit der das Becken ausgekleidet ist. Sie reiße aufgrund des Alters immer häufiger, die Weichmacher seien mittlerweile ausgewaschen. Um das Becken für die kommende Badesaison zu flicken, müssen rund 3000 Euro in die Hand genommen werden, schätzte Riedl.

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Auch der Beckenumgang, ein Wartungsgang entlang des Beckens und der Rand des Beckens, der sogenannte Beckenkopf, sind durch einen Chlorid-Befall marode. Dadurch ergeben sich Probleme mit dem Pflaster um das Becken, das sich dadurch ständig absenke. „Wir haben hier eine Verkehrssicherungspflicht zu erfüllen“, mahnte Riedl an.

Bürgermeister Anton Wallner (CSU) stellte die Planungen vor. So soll das Bad heuer eine knappe Woche früher als geplant schließen, sodass ab 5. September mit den Baumaßnahmen begonnen werden könne. Gleichzeitig soll das Heizhaus für die Nahwärmeversorgung am Schwimmbad errichtet werden. „Das hat den Vorteil, dass wir dann nur einmal eine Baustelle haben, Architekt Theinert wird beide Baumaßnahmen begleiten und koordinieren“, so Wallner.

Etwas zurückhaltender gaben sich Sieglinde Angermaier und Stephan Oberprieler (beide Grüne). Angermaier machte wenig Hoffnungen auf eine hohe Förderung. „Das Programm läuft für sechs Jahre, für Oberbayern stehen 5,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die Gemeinde Siegsdorf hat zum Beispiel eine Förderung in Höhe von 7,4 Prozent erhalten, das entspräche bei uns einer Fördersumme von 145 000 Euro“, rechnete Angermaier vor.

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Sie hakte auch nochmal zum Thema Naturschwimmbad ein, das sie noch nicht ganz vom Tisch haben wollte: „Die Darstellung damals war mir zu einseitig“, sagte Angermaier zur Vorstellung des Konzepts Mitte vergangenen Jahres. Stephan Oberprieler wollte noch die Erkenntnisse aus der Machbarkeitsstudie eines Moorbadehauses am Standort Schwimmbad abwarten, die in den kommenden Wochen vorliegen solle.

Ein Blick unter die Folie am Beckenrand zeigt, wie dringend die Sanierung ist.
Ein Blick unter die Folie am Beckenrand zeigt, wie dringend die Sanierung ist. © Riedl

Gerhard Mair (CSU) und Peter Menhofer (ÜW) plädierten für eine baldige Sanierung. Mair befürchtete durch die Reduzierung von Fördermaßnahmen, dass „wir den Gürtel in den nächsten Jahren enger schnallen müssen“. Menhofer sprach sich dafür aus, sich von den Förderungen zu lösen: „Wir haben mehrheitlich beschlossen, dass wir kein Naturschwimmbad wollen.“ Daher solle nun die Sanierung angegangen werden.

Erster „Akt“ ist das Schwimmbecken

Auch Martin Riedl verdeutlichte nochmals die Dringlichkeit: „Ich befürchte, dass wir die Badesaison 2023 nicht starten lassen können, wenn die Sanierung nicht sofort angegangen wird.“

Mit den Gegenstimmen von Stephan Oberprieler und Sieglinde Angermaier beschloss der Gemeinderat (16:2), dass die Sanierung des Schwimmbades im Herbst begonnen werden soll. Die Arbeiten am Schwimmbecken, am Technikgang und dem Schwallwasserbecken sollen in diesem und nächstem Jahr ausgeführt werden. Die Mittel in Höhe von rund einer Million Euro sollen in den Haushalten 2022 und 2023 eingeplant werden. Die Sanierung des Gebäudes und der Umkleiden solle 2024 erfolgen. Die Gemeinde beantragt neben der SPSF-Förderung auch den vorzeitigen Baubeginn.

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