Nachwuchs verliert trotz großer Hürden nicht die Begeisterung
Bad Feilnbacher Rodelkids müssen zum Training jetzt nach Innsbruck
- VonPeter Strimschließen
Bad Feilnbachs Rodelnachwuchs und deren Trainer durchwandern gerade äußerst schwierige Zeiten. Zum einen durch die Corona-Vorschriften, zum anderen durch die völlig zerstörte Heimatbahn am Königsee. Doch sie geben nicht auf, wie Jogi Hafer, der Leiter der Abteilung Rodeln vom SV Bad Feilnbach, und Trainerin Katrin Dostthaler gegenüber den OVB-Heimatzeitungen erklärten.
Bad Feilnbach – Zum Training machen sich die Rodelkids mit ihren Trainern und Betreuern auf den Weg zum nächstgelegenen, aber trotzdem 100 Kilometer entfernten Eiskanal in Igls bei Innsbruck. Das sei zwar mit großem zeitlichen Aufwand verbunden, lohne sich aber für den Nachwuchs, der sich beim Training mächtig und voller Begeisterung ins Zeug lege, um den großen Vorbildern des internationalen Rodelsports nachzueifern.
Mehrere Tag nicht zu hause
Außerdem durften sechs junge Bad Feilnbacher Talente im Alter zwischen neun und zwölf Jahren schon an zwei Lehrgängen in Oberhof (Thüringen) und Winterberg (Nordrhein-Westfalen) teilnehmen und hatten dabei gehörigen Spaß. Gewöhnungsbedürftig war es für die Kinder allerdings, allein und über mehrere Tage von daheim weg zu sein. Doch ist auch das eine Vorbereitung auf die Zukunft, denn die Profis sind während einer Sportsaison über mehrere Wochen unterwegs.
An der Eisbahn am Königsee ist das Training nicht ganz auf null gefahren. Zumindest an der einigermaßen erhaltenen Anschubbahn kann einmal wöchentlich trainiert werden.
+++ Weitere Berichte aus dem Mangfalltal finden Sie hier. +++
Von den Bad Aiblinger Rodlern hatte es in dieser Saison Lisa Determayer in den Nachwuchskader geschafft. Allerdings mit großem Pech. Sie stürzte bei einem Lauf in Altenberg und zog sich eine Mittelfußfraktur zu. Verbunden war damit eine längere Verletzungspause. Jetzt freut sie ich umso mehr, endlich wieder trainieren zu dürfen.
Folgenschwerer Sturz im Training
Ein folgenschwerer Trainingssturz auf der Bobbahn in Winterberg brachte das Damen-Doppel „Kra-Ma“ mit den Rennrodlerinnen Annika Krause (RRC Schliersee) und Magdalena Matschina (SV Bad Feilnbach) in dieser Saison aus der Bahn. Beide gehören bereits zur Jugend-Nationalmannschaft. Sie mussten nach dem Sturz mit Rettungshubschraubern in nahegelegene Kliniken geflogen werden und verbrachten einige Tage auf Intensivstationen. Beide zogen sich Steißbein-Frakturen und schwere Prellungen am ganzen Körper zu. Da war der Verlust eines Zahnes fast schon eine Lappalie.
Bis vor wenigen Wochen war eine Rückkehr der beiden Athletinnen in den Rodelsport noch ungewiss. Ihr sportlicher und kämpferischer Ehrgeiz hat ihnen aber genug Motivation gegeben, Lehrgang und Training auf der Schicksalsbahn in Altenberg wieder aufzunehmen. Das erfreuliche Ergebnis war eine Qualifikation für den nächsten Weltcup in Bludenz im österreichischen Vorarlberg.