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Vom Beziehungsstatus bis zum Tanz-Talent: Bad Aiblinger Prinzenpaar gewährt tiefe Einblicke

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Die Regenten beim Anstoßen: Antonia Jahnke und Anian Merk regieren als Prinzenpaar die Bad Aiblinger Narren in dieser Faschingssaison.
Die Regenten beim Anstoßen: Antonia Jahnke und Anian Merk regieren als Prinzenpaar die Bad Aiblinger Narren in dieser Faschingssaison. © Uwe Hecht

Wie sieht‘s mit der Nervosität aus? Was haben die Eltern gesagt? Und welche Strategie gibt‘s für viele Nächte mit nur wenig Schlaf? Diese und weitere Fragen hat jetzt das neue Prinzenpaar aus Bad Aibling beantwortet.

von Uwe Hecht

Bad Aibling – Antonia Jahnke und Anian Merk regieren in der Saison 2022/2023 als Prinzenpaar das närrische Volk von Bad Aibling. Der Mangfall-Bote hat bei den amtierenden Regenten nachgefragt, wie es zu ihrer Regentschaft kam, was man als Prinz und Prinzessin mitbringen muss, wie sie sich den Fasching vorstellen und wie Familie und Freundeskreis reagieren.

Wie kam es dazu, dass Ihr in der Saison 2022/2023 das Prinzenpaar in Bad Aibling geworden seid und wann wurdet Ihr gefragt, ob Ihr diese Aufgabe übernehmt?

Antonia Jahnke: Bei mir hat der zweite Präsident Stefan Seidl im Sommer angerufen. Ich war schon überrascht. Er meinte: „Es muss mal jemand aus der Familie Jahnke über die Aiblinger Narren regieren“. Ein bisserl Bedenkzeit habe ich dann schon gebraucht, aber es war dann relativ schnell klar, dass ich annehme.

Anian Merk: Präsident Thomas Hofinger hat angerufen und gefragt, ob ich mir vorstellen kann, Faschingsprinz zu werden. Bei mir war es eigentlich sofort klar und ich habe spontan zugesagt. Da wusste ich noch gar nicht, wen ich als Prinzessin zur Seite haben werde.

Ihr musstet das ja zunächst geheim halten. Wann habt Ihr Eure Eltern informiert und wie haben diese die Nachricht aufgenommen?

Anian Merk: (lacht) Das war bei mir gar nicht möglich, meine Mama hat den Anruf ja entgegengenommen und wollte natürlich wissen, warum mich der Präsident der Faschingsgilde angerufen hat. Als ich es dann erzählt habe, war die Freude groß. Auch meine engsten Freunde musste ich informieren, weil wir seit Jahren in der Zeit, in der der Fasching fällt, eigentlich gemeinsam Urlaub machen.

Antonia Jahnke: Ich habe meine Eltern in die Entscheidung mit einbezogen, von daher wussten sie auch schnell Bescheid und haben sich für mich gefreut.

Tanzfestival der Faschingsgilde Bad Aibling am 29. Januar 2023

Geplant war es schon lange, aber es gab noch viele Unwägbarkeiten, unter anderem im Hinblick auf die immer noch herrschende Corona-Pandemie. Viele Gespräche und Verhandlungen waren nötig, doch nun steht es fest: Das dritte Aiblinger Tanzfestival der Faschingsgilde Bad Aibling findet 2023 wieder statt. Am Sonntag, 29. Januar, treten in der Aula des Gymnasiums wieder an die 20 Gilden mit ihren Gardemärschen und Showtänzen auf. Und auch die Prinzenpaare zeigen Walzer und Showeinlagen. Die Gruppen kommen dabei nicht nur aus der näheren Umgebung, sondern aus dem gesamten Landkreis Rosenheim und darüber hinaus. Ab 12 Uhr (Einlass ab 11.30 Uhr) treten zunächst Kinder- und Jugendgruppen auf, anschließend zeigen die Erwachsenen Ihr Können. Auf die Besucher wartet wieder ein Programm voller tänzerischer und akrobatischer Höchstleistungen. Karten für das Tanzfestival können ausschließlich vor Ort an der Tageskasse erworben werden. Weitere Informationen dazu liefert die Website der Aiblinger Gilde unter www.faschingsgilde-badaibling.de

Wie haben Euch Präsidium, Gardemädels und Elferrat nach dem Faschingsauftakt aufgenommen?

Antonia Jahnke und Anian Merk: Wir wurden sehr gut aufgenommen. Teilweise kannten wir die Aktiven schon. Am 11.11. war nicht nur die Vorstellung, wir waren fast den ganzen Tag zusammen. Nach dem Auftakt zuerst in einem nahen Lokal, und am Abend ging es noch zu einem gemeinsamen Essen. Es war also genug Zeit, sich gegenseitig zu „beschnuppern“.

Anian Merk studiert Lehramt und kann sich etwas leichter für die Auftritte freimachen. Antonia Jahnke, was sagt Ihr Arbeitgeber dazu? Sie brauchen ja auch einiges an Freizeit.

Antonia Jahnke: Mein Arbeitgeber hatte sofort Verständnis und hat mir Unterstützung zugesichert, auch wenn ich mal spontan zu einem Auftritt muss, ist das kein Problem.

Anian Merk: Ich muss natürlich ganz sicher etwas beim Studium nachholen.

Was muss man denn als Prinz beziehungsweise Prinzessin mitbringen? Welche Anforderungen gibt es da?

Antonia Jahnke: Ich war schonmal beruhigt, als uns gesagt wurde, dass man zunächst mal nicht tanzen können muss, das könnten wir lernen.

Antonia Jahnke und Anian Merk: Man muss Publikum gewohnt sein und auch mal frei reden können. Außerdem wurde uns gesagt, wir müssen uns auf lange beziehungsweise kurze Nächte einstellen (lachen).

Antonia Jahnke: An großes Publikum muss ich mich noch gewöhnen, das hatte ich bisher nicht, im Gegensatz zu meinem Prinzen, der ja vor vielen Leuten Musik macht.

Stichwort Tanzen: Anian Merk, es heißt ja im Volksmund „Musiker können nicht tanzen“, wie ist das bei Ihnen?

Anian Merk: Ich muss mal mit dem Gerücht aufräumen. Das stimmt zumindest bei mir nicht, ich bin seit Kindesbeinen im Trachtenverein aktiv, da lernt man schon mal einiges an Tanzschritten.

Stichwort kurze Nächte: Was unternehmt Ihr, um am nächsten Tag wieder für die Auftritte fit zu sein?

Anian Merk: Das ist mir als Musiker natürlich neu. Dann muss ich halt schneller schlafen (lacht).

Antonia Jahnke: Da fehlt mir noch einiges an Übung, ich muss das wohl noch „trainieren“ (lacht).

Wie oft pro Woche seid Ihr in der Tanzschule um Walzer und Showtanz zu üben?

Antonia Jahnke und Anian Merk: Das ist schon sehr zeitaufwendig, vier- bis fünfmal pro Woche, davon einmal mit Garde. Wir werden dabei bestens betreut, besonders Sandra Holzinger, die seit vielen Jahren als Prinzenpaar-Betreuerin aktiv ist, unterstützt uns, wo immer es geht und opfert dafür ebenfalls sehr viel an Freizeit.

Der Krönungsball ist ja nicht mehr so weit entfernt. Spürt Ihr schon Nervosität?

Anian Merk: Überhaupt nicht.

Antonia Jahnke: Ja schon, ich habe versucht, Weihnachten in den Vordergrund zu stellen, damit ich nicht ständig daran denke. Hat nicht ganz so funktioniert (lacht).

Auf welche Veranstaltungen beziehungsweise Auftritte im Fasching freut Ihr Euch besonders?

Anian Merk: Auf den Bal paré, weil da auch Gastgilden kommen und ich sicher viele bekannte Gesichter sehe.

Antonia Jahnke: Erstmal auf den Krönungsball. Ich bin gespannt, wie das alles abläuft.

Ihr seid ja nicht miteinander verbandelt, das Narrenvolk ist natürlich neugierig, wie Euer „Beziehungsstatus“ ansonsten ist. Was sagen denn Freundin oder Freund, wenn es diese denn gibt, dass sie in der Faschingszeit auf Euch verzichten müssen?

Anian Merk: Ich bin noch stolzer Single. Im Fasching bietet sich natürlich – wie eigentlich auch sonst bei meinen öffentlichen Auftritten – reichlich Gelegenheit, jemanden kennenzulernen.

Antonia Jahnke: Seit kurzer Zeit bin ich, wie man so sagt, „in festen Händen“ und bin zuversichtlich, die Beziehung übersteht auch den Fasching. Mein Freund wird sicher nicht überall dabei sein, das wäre auch gar nicht so gut.

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