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50 Auszubildende packen mit an

Der Ukraine mit Schrott helfen: Waldkraiburger Azubi-Projekt mit Vorbildfunktion

Waldkraiburger Azubis präsentieren den Kabelbert.
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Jedes Kabel zählt: Waldkraiburger Azubis präsentieren den „Kabelbert“, in dem alte Kabel entsorgt und dann für die Ukraine-Hilfe gespendet werden.
  • Kirsten Seitz
    VonKirsten Seitz
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Mit der Verwertung von Kabelschrott und Altkabel unterstützen Azubis aus dem Landkreis Mühldorf Hilfsprojekte in der Ukraine. Mehrere Tausend Euro sind bereits an Spenden zusammengekommen.

Waldkraiburg – Seit bald einem Jahr herrscht Krieg in der Ukraine. Hierzulande machen sich Menschen Gedanken, wie sie helfen können und packen an. Dass sich auch mit Kabelschrott helfen lässt, beweist Eduard Dmitrik aus Mettenheim. Im Frühjahr hat er das Azubiprojekt #Cable4Ukraine ins Leben gerufen. Er selbst hat seine Ausbildung bereits abgeschlossen und leitet heute das Projekt. Etwa 50 Azubis aus Firmen in Waldkraiburg und Aschau sind in seinem Team.

Der 23-Jährige engagiert sich ehrenamtlich für die Ukrainehilfe, fungiert als Dolmetscher für die Flüchtlinge und managt das Projekt #Cable4Ukraine. „Bei unserem Projekt sammeln wir alte Kabel. Manch einer hat vielleicht noch Kabel herumliegen, die kaputt sind oder nicht mehr benutzt werden. Auch in Betrieben, Behörden oder in der Industrie schlummern oft Altkabelsammlungen, denen keine Beachtung mehr geschenkt wird. Wir sind sehr dankbar, wenn man diese unserem Projekt spendet“, erklärt der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann.

„Kabelbert“ sammelt ein

Sie lassen die gesammelten Kabel recyceln und spenden den Erlös an die Ukrainehilfe Oberbayern. Leute, die ihren Kabelschrott einfach mal loswerden wollen, können diesen in den eigens aufgestellten „Kabelbert“ werfen. „Kabelbert“ ist eine bunt bemalte Tonne, die an einigen Orten in Waldkraiburg und im Dorfladen Mettenheim aufgestellt ist. Wer größere Mengen abgeben möchte, kann sich mit dem Projektleiter oder den mitwirkenden Azubis in Verbindung setzen. „Für uns war von Anfang an klar, dass wir mit unserem Projekt nicht politisch werden wollen. Bei uns zählt nur die humanitäre Hilfe. Wir haben direkten Kontakt zu den Hilfskräften der Ukrainehilfe Oberbayern und können sicher sein, dass die Hilfsgüter genau dort ankommen, wo sie dringend benötigt werden“, versichert Dmitrik.

Er lernte sogar den Lkw-Fahrer, der die Hilfsgüter von Deutschland ins Kriegsgebiet transportiert, persönlich kennen. Der LKW-Fahrer lebt und arbeitet in der Ukraine. Für den Mann ist dies ein gefährliches Unterfangen, die überlebenswichtigen Hilfsmittel wie Kleidung, Nahrung, Hygieneartikel, Decken und all das in das Kriegsgebiet zu transportieren, doch er möchte in seinem Land bleiben und helfen.

Auf die Idee, solch ein Projekt ins Leben zu rufen, kam Dmitrik während Corona. Da war er selbst noch in der Ausbildung. Er dachte sich, dass es ein guter Zeitpunkt wäre, eine Spendenaktion zu starten. Da er selbst eine Menge alter Kabel zu Hause hatte und es bestimmt noch viele weitere Menschen gibt, bei denen der Kabelschrott achtlos herumliegt oder weggeworfen wird, fand er den Gedanken toll, diese zu sammeln.

Unterstützung vom ersten Tag an

Der Mettenheimer arbeitet beim Technischen Support der Firma Medi Kabel. Dort fragte er bei der Geschäftsleitung nach, ob man ein Projekt ins Leben rufen könnte. Sein Arbeitgeber unterstützt das Azubiprojekt seit der ersten Stunde. Inzwischen machen auch Schulen in Waldkraiburg und die Berufsschule II in Mühldorf, Firmen aus Aschau und Waldkraiburg sowie das Fitnessstudio Injoy, der Dorfladen Mettenheim und das Cinewood in Waldkraiburg mit. Das Cinewood strahlte den Spot zum #Cable4Ukraine-Projekt kostenfrei im Kino aus. Auch das Rathaus in Waldkraiburg macht mit und hat wie die anderen Unterstützer einen „Kabelbert“ aufgestellt.

„Wir haben tolle Unterstützer an unserer Seite. Michael Müller von der SMR Schrott-Metall-Recycling GmbH in Mühldorf machte sich ein Bild von unserem Projekt. Prompt kam von SMR große Hilfe. Die SMR Mühldorf holt die gesammelten Kabel kostenfrei bei uns ab. Die bringen das dann zum Recycling und spenden den Gewinn unserem Projekt“, erzählt der 23-jährige Mettenheimer. Die erste Kabelspende brachte einen Erlös von 3700 Euro. Diese wurde bereits übergeben. Pünktlich zu Weihnachten soll die zweite Spendenübergabe folgen, die mit rund 6200 Euro sogar noch höher ausfällt.

„Unser Projekt wird weiterhin bestehen bleiben. Wir würden uns freuen, wenn es wächst und uns viele Menschen #Cable4Ukraine aktiv unterstützen würden. Einfach nur Kabel sammeln und spenden. Das wäre klasse“, sagt er. Wer das Projekt #Cable4Ukraine unterstützen möchte, kann sich per E-Mail unter Cable4ukraine@medikabel.de melden.

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