Verhandlungen mit den Preisträgern
So geht es mit dem Waldkraiburger Waldbad weiter: Die nächsten Schritte beim Neubau
- VonRaphaela Lohmannschließen
Die Sieger des Waldbad-Realisierungswettbewerbs wurden erst kürzlich gekürt. Doch welcher Entwurf umgesetzt wird, das ist noch nicht klar. Als einer der nächsten Schritte beim Neubau des Waldbads werden nun die Verhandlungen mit den Preisträgern geführt.
Waldkraiburg – Abgeplatzte Fliesen und zu viele Keime im Becken: Ausgerechnet im Jubiläumsjahr hat das Waldbad sehr deutlich gezeigt, dass längst Handlungsbedarf besteht. Doch während temporär Becken geschlossen werden musste, wurden im Hintergrund bereits die Weichen für eine neue Waldbad-Zukunft gestellt. Erst kürzlich wurden die Sieger des Waldbad-Realsierungswettbewerbs gekürt. Doch wie geht es jetzt weiter?
Zu hohe Betriebs-und Personalkosten
Bei der Eröffnung vor 50 Jahren war das Waldbad eines der modernsten Bäder im Umkreis. Einen Zehn-Meter-Sprungturm und ein Wellenbecken, das gibt es sonst in der Region nirgends. Als Sportstätte machte es sich schnell einen Namen. Doch in den vergangenen Jahren wurde weniger über sportliche Wettkämpfe gesprochen, als darüber, wie es mit dem Waldbad weitergehen soll. Denn hohe Betriebskosten in Verbindung mit einer veralteten Technik und sanierungsbedürftigen Anlagen zwingen zum Handeln.
Eine Projektgruppe und schließlich der Realisierungswettbewerb stellten die Weichen für die Zukunft des Waldbads. Für ein Angebot, das für Jung und Alt gleichermaßen attraktiv ist, und gleichzeitig die hohen Betriebs- und Personalkosten senken soll, wie Stadt und Stadtwerke Waldkraiburg mitteilen. Anfang Oktober wurden nun die Preisträger des Realisierungswettbewerbs vorgestellt, dessen zwölf Vorschläge zuvor in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro bei einer Preisgerichtssitzung bewertet wurden. Schon vor der endgültigen Prämierung war klar, dass das Waldbad ein neues Erscheinungsbild bekommen wird. Denn alle eingereichten Entwürfe ordnen die Beckenlandschaft neu.
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Die beiden Planungsentwürfe, die als Sieger aus dem Wettbewerb gegangen sind, enthalten folgende wesentliche Elemente: 50-Meter-Sportbecken, Sprunganlage mit maximal zehn Metern, Erlebnisbecken einschließlich Rutschenanlage, Kleinkinderbereich, Spraypark, einen tribünenähnlichen Bereich am Sportbecken, Saisonkabinen zum Einlagern von zum Beispiel Liegen und Sonnenschirmen, Beachvolleyball/-soccer, Kiosk, Vereinsräume, Sanitär- und Umkleidebereiche, Parkplatz auf der Westseite im Bereich des jetzigen Sport- und Sprungbeckens.
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Doch für viele Waldbadbesucher drängt sich jetzt die Frage auf, wie es weitergeht? Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung das Ergebnis des Realisierungswettbewerbs einstimmig gebilligt. Martina Arnusch-Haselwarter (SPD) war es zuvor noch wichtig zu erfahren, wieso nun doch keine Sanierung durchgeführt wird.
Aber wie es Bauamtsleiter Carsten Schwunck bereits bei der Vorstellung der Wettbewerbssieger schon erklärte: „Ein Komplettbau ist wohl finanziell und funktionell der bessere Weg.“ Denn alle beteiligten Architekturbüros setzten in ihren Entwürfen auf einen Neubau. Schließlich war auch die Anordnung der Becken mit ihren unterschiedlichen Höhenniveaus ursächlich für die hohen Personalkosten. Als nächsten Schritt nimmt die Stadtwerke die Verhandlungen mit den beiden Preisträgern auf. Voraussichtlich im Dezember soll dann der Stadtrat darüber entscheiden, welcher der beiden Entwürfe umgesetzt werden soll.
Keine Zeit zu verlieren
Viel Zeit darf die Stadt jetzt nicht mehr verlieren. Denn nur wenn die Sanierung bis Ende 2024 abgeschlossen ist, kann die Stadt eine finanzielle Förderung durch den Bund in Höhe von 1,6 Millionen Euro in Anspruch nehmen.
Im nächsten Jahr könnten die konkreten Planungsarbeiten und Ausschreibungen durchgeführt werden, um 2023 mit der Sanierung zu starten. Verläuft alles planmäßig, ist nächstes Jahr die letzte Saison im Waldbad in seiner jetzigen Form. Dann geht eine 50-jährige Geschichte zu Ende und eine neue beginnt.
Entwürfe sind online abrufbar
Im Oktober wurden im Haus der Kultur die Entwürfe zum Realisierungswettbewerb für das Waldbad vorgestellt. Der Siegerentwurf geht auf das Regensburger Architekturbüros Diezinger in Zusammenarbeit mit adlerolesch Landschaftsarchitekten GmbH, Nürnberg zurück. Der zweitplatzierte Planungsentwurf stammt von Glaser Architekten, München mit Lex Kefers Landschaftsarchitekten, Bockhorn). Sowohl die beiden Preisträger (Platz 1: Tarnzahl Nr. 1008, Platz 2: Tarnzahl Nr. 1007), die ausgesprochenen beiden Anerkennungen (Tarnzahl Nr. 1001 und 1004) sowie alle anderen Entwürfe können auf der Internetseite der Stadtwerke Waldkraiburg ( www.stadtwerke-waldkraiburg.de/sport-freizeit ) eingesehen werden.