Tag des Selbstbestimmungsrechtes
Gedenkfeier am Mahnmal
Der 4. März 1919 ist ein wichtiger Tag der Erinnerung. An der Gedenkstätte wurde ein Kranz niedergelegt.
Waldkraiburg – Mit der Gedenkfeier zum „Tag des Selbstbestimmungsrechtes“ wurde am Mahnmal der Vertreibung erinnert, als die deutsche Bevölkerung des Sudetenlandes in allen größeren Städten friedlich für ihr Selbstbestimmungsrecht demonstrierte. Dazu begrüßte SL-Vorsitzender Andreas Pawel, neben der Sudetendeutschen Landsmannschaft als Veranstalter und allen Teilnehmern, auch die Fahnenabordnungen der Heimatvereine und des Krieger-, Soldaten-, und Reservistenvereins, Bundestagsabgeordneten Stephan Mayer, stellvertretenden Landrat Richard Fischer sowie Bürgermeister Robert Pötzsch mit Stellvertreterin Karin Bressel und Stadtratsmitgliedern.
„Der 4. März 1919 ist für unsere Volksgruppe ein wichtiger Tag der Erinnerung, des Gedenkens der Opfer und zugleich eine Mahnung an die Gegenwart“, stellte Pawel heraus. „Das, was heute vor 124 Jahren in Deutsch-Böhmen, Deutsch-Mähren und Österreich-Schlesien geschehen war, ist leider kein Einzelfall in der Geschichte. Es ist jedoch prägend für das Schicksal unserer Volksgruppe, auch als Mitauslöser auf Ereignisse in den Jahren und Jahrzehnten danach. Den unschuldigen Frauen, Männern und Kindern, die damals friedlich für ihre Überzeugung und Gerechtigkeit eingestanden sind und dies auf tragische Weise mit ihrem Leben bezahlen mussten, gedenken wir heute“, beendete Pawel seine Rede.
Pfarrer Lars Schmidt stellte in seiner Ansprache heraus, dass der Mensch gerne selbst Garant des Glückes sein will, doch die erstrebte Selbstbestimmung erreicht er nie.
Pater Walter Kirchmann von der katholischen Kirche erzählte, dass in einer Familie die Frage auftauchte „Wer ist euer Bestimmer?“ „Wir sollen das Bewusstsein in uns haben. Es geht nicht alleine, sondern gemeinsam, in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“, erörterte Kirchmann.
Die Gedenkfeier wurde von der Egerländer Blaskapelle musikalisch umrahmt und die Fahnen senkten sich, als die Geistlichen zusammen mit Andreas Pawel einen Kranz an der Gedenkstätte niederlegten.