Nachbarn retten Leben - Frau (47) bei Heldentat verletzt
Frau im Rollstuhl fängt Feuer – Einsatzleiter spricht über dramatischen Einsatz in Waldkraiburg
- VonRaphaela Lohmannschließen
Bei einem Wohnungsbrand am Dienstagabend (7. März) wurde eine 77-jährige Frau schwer verletzt. Das beherzte Eingreifen der Nachbarn hat Schlimmeres verhindert. Einsatzleiter Mario Englmeier spricht über die dramatischen Momente. Die Brandursache ist indes immer noch rätselhaft.
Waldkraiburg - Das Mobiliar verbrannt, Ruß an den Wänden, eine verkohlte Holzfigur liegt auf dem Boden. Draußen vor dem Haus und auch im Eingangsbereich der Wohnung sind die Feuerwehrleute aus Waldkraiburg im Einsatz, löschen die letzten Flammen ab, bringen das verbrannte Mobiliar ins Freie und belüften das Reihenhaus.
Weit konnte sich das Feuer in dem Reihenhaus in der Tilsiter Straße nicht ausbreiten. Schnell und beherzt griffen aufmerksame Nachbarn ein und konnten somit viel Schlimmeres verhindern. Und ein Leben retten.
Rauch aus dem Reihenhaus
Wie die Polizei mitteilt, hatten Nachbarn gegen 18 Uhr Rauch aus dem Reihenhaus aufsteigen sehen. An der Wohnungstür trafen sie die Bewohnerin an. Die 77-jährige Frau sitzt im Rollstuhl und ihre Kleidung hatte Feuer gefangen. Ohne lange zu überlegen, löschen die couragierten Nachbarn die Frau sofort mit Wasser.
Nicht nur die Kleidung der Frau hatte Feuer gefangen. Auch ein Teil des Mobiliars im Eingangsbereich des Hauses hatte bereits gebrannt, als die Anwohner zur Hilfe eilen. Bis die Feuerwehr eintraf, hatten die Nachbarn den Brand im Flur der Wohnung bereits eingedämmt. „Die Anwohner hatten schon damit begonnen, die Flammen zu löschen. Sie haben sehr beherzt eingegriffen“, lobt Mario Englmeier, Einsatzleiter bei der Feuerwehr, das Verhalten der Nachbarn. Dadurch hätten sie nicht nur der Frau schnell helfen können, sondern auch einen größeren Brand verhindert. Im Anschluss wurde die Frau auch sehr schnell vom Rettungsdienst erstversorgt.
Mit Hubschrauber in Spezialklinik
Schwerste Brandverletzungen erlitt die 77-jährige Bewohnerin des Hauses. Sie kam nach der Erstversorgung vor Ort mit einem Hubschrauber in eine Spezialklinik. Bei dem Versuch, die Flammen in der Wohnung einzudämmen, hat sich eine 47-jährige Nachbarin eine Rauchvergiftung zugezogen. Sie kam ebenfalls in ein Krankenhaus.
Mit sieben Fahrzeugen und knapp 40 Einsatzkräften war die Feuerwehr Waldkraiburg schnellstens zum Einsatzort gekommen. „Aufgrund unserer immensen Schlagkraft konnten wir den Einsatz gut abarbeiten“, erklärt Englmeier am Tag nach dem Brand. Überhaupt habe die Feuerwehr in diesem Jahr bereits mehr als 60 kleinere und größere Einsätze geleistet. Bei der Landung des Hubschraubers leuchteten die Aktiven die Landestelle auf dem Volksfestplatz aus.
Am Tag nach dem Brand lässt sich zu der Brandursache bislang nichts sagen. „Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen“, sagt Dietmar Meißner, stellvertretender Dienststellenleiter bei der Waldkraiburger Polizei. Auch dort geht man davon aus, dass durch das couragierte Verhalten der Nachbarn ein Leben gerettet worden ist.
Den Schaden schätzt die Polizei auf rund 50.000 Euro. Die Ermittlungen zur Brandursache hat die Kripo aufgenommen.