GESCHWINDIGKEITSBESCHRÄNKUNG IN KRAIBURG
30er-Zone im gesamten Ortskern
Eine Geschwindigkeitsbeschränkung im historischen Zentrum von Kraiburg ist schon lange im Gespräch. Jetzt hat sich der Gemeinderat mit großer Mehrheit festgelegt: Auf Vorschlag von Bürgermeister Herbert Heiml soll künftig im ganzen Kernbereich Tempo 30 gelten. Ausgestaltung und Ausmaß der Zone im Detail soll in einer späteren Sitzung festgelegt werden.
Kraiburg – Der Gemeinderat hatte die Wahl zwischen drei Varianten: Nichts zu ändern, nur die Durchgangsstraße auf 30 zu beschränken oder den gesamten Altmarkt-Bereich als 30er-Zone zu widmen. Heiml sprach sich für die große Lösung aus. Er könne keinen Unterschied zwischen Guttenburger Straße, Marktplatz oder Bahnhofstraße sehen. In den Siedlungen gebe es schon 30er-Zonen. Und der Bürgermeister geht davon aus, dass die Durchsetzung einer 30er-Zone im ganzen Ortskern einfacher wird. Denn die kleinere Lösung, Tempo 30 in der Durchgangsstraße, betrifft allein die Staatsstraße. Da könnte es Probleme mit der Genehmigung geben, anders wenn der ganze Bereich betroffen und die Staatsstraße nur ein Bestandteil der 30er-Zone ist.
Schon deshalb weil die Gemeinde dann viele Schilder abbauen könnte, ist auch Erich Unterforsthuber für den großen Umgriff. „Die Schulwege gehören dazu“, betont er. Er würde die Bushaltestellen bis Wanglbach raus „auf jeden Fall“ mit einbeziehen und könnte sich vorstellen, zwischendrin ein Teilstück nur auf 50 zu beschränken.
Ludwig Kamhuber, der neuerdings Anlieger einer Tempo 30-Zone ist, berichtete von seinen Erfahrungen. „Ich finde es positiv.“ So viel habe sich durch die Ausweisung der Zone nicht geändert. Doch die Leute fahren nach seiner Einschätzung vorsichtiger.
Für die 30er-Zone im Kernbereich sprechen sich ebenfalls Petra Jackl („Es ist übersichtlicher.“) und Zweite Bürgermeisterin Anette Lehmann aus. Auch die Guttenburger Straße gehöre dazu. Er sehe „keinen Grund, warum man mit 50 durchfahren muss“, meinte Hermann Lichtenwimmer. Die Verkehrssicherheit sei bei Tempo 30 deutlich höher. „An vielen Stellen kann man gar nicht schneller fahren.“
An dieser Stelle hakte Ernst Kirmeier ein, der als einziger gegen eine 30er-Zone stimmte. „Wenn es ohnehin nicht schneller geht, warum muss man es dann regeln?“, fragte er. Und setzte hinzu: „Wer das Thalhammer Eck mit 50 fährt, der wird bekannt. Weil er dann nämlich dro hängt.“ An manchen Stellen werde sehr wohl schneller gefahren, meint dagegen Alfons Wastlhuber. Jede Beschränlkung sei allerdings nur so sicher, wie man sie auch kontrolliert.