Nach Verfolgungsjagd mit der Polizei
Bekifft und ohne Führerschein: Schleusungsversuch geht bei Mühldorf gehörig schief
Den Versuch eines Ägypters, vier türkische Staatsangehörige nach Deutschland zu schleusen, haben Bundespolizisten am Freitag (2. Dezember) verhindert. Der 43-jährige Fahrer sitzt nun in Untersuchungshaft.
Mitteilung im Wortlaut
Mühldorf - Am frühen Freitagmorgen wollten Einsatzkräfte der Bundespolizeiinspektion Freilassing auf der BAB 94 ein aus Österreich einreisendes Kraftfahrzeug kontrollieren. Der Fahrer des Pkw mit tschechischer Zulassung reagierte zunächst nicht auf die Anhaltesignale der Polizei und versuchte mit überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Landesinnere zu entkommen. Bundespolizisten nahmen sofort die Verfolgung auf. Erst kurz vor der Anschlussstelle Mühldorf West gelang es den Beamten, den Flüchtigen zu stoppen.
Zur Kontrolle legte der Fahrer den Bundespolizisten einen ägyptischen Reisepass sowie einen tschechischen Aufenthaltstitel vor. Seine Passagiere, eine vierköpfige türkische Familie, konnten sich lediglich mittels Reisepass ausweisen, einen Aufenthaltstitel oder ein Visum besaßen sie nicht.
Seiner Festnahme wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern widersetzte sich der Ägypter vehement. Er verweigerte jegliche Kommunikation, krallte sich mit beiden Händen an das Lenkrad und spreizte sich mit seinen Beinen im Fußraum fest. Nur unter erheblichem Krafteinsatz gelang es den Beamten schließlich, den Ägypter festzunehmen.
Bei der anschließenden Durchsuchung des Fahrzeugs wurde eine kleine Menge Marihuana gefunden, die eindeutig dem Ägypter zugeordnet werden konnte. Ein Schnelltest auf THC verlief positiv bei dem 43-Jährigen. Sein berauschter Zustand hielt den Ägypter wohl ebenso wenig vom Fahren ab, wie der Umstand, dass er keine Fahrerlaubnis besaß.
Auf der Dienststelle gab die türkische Familie an, dass der 43-Jährige sie in Österreich aufgenommen hätte und sie nach Deutschland bringen sollte. Deshalb ermittelt die Bundespolizei nun wegen Einschleusens von Ausländern, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, unerlaubtem Besitz von Betäubungsmitteln und dem Führen eines Kfz ohne Erlaubnis sowie unter Einfluss berauschender Mittel gegen den Ägypter. Er wurde nach der polizeilichen Sachbearbeitung am Samstag (3. Dezember) dem Ermittlungsrichter vorgeführt und sitzt nun in Untersuchungshaft.
Die türkische Familie erwartet eine Strafanzeige wegen unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthalts. Sie äußerten ein Asylgesuch und wurden einer Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge zugeleitet.
Pressemitteilung Bundespolizei Freilassing