Regionalversammlung mit 140 Bauern
Tierhaltung: Bürokratie wird nicht weniger
Die Dokumentation zum Antibiotikaverbrauch in der Tierhaltung ist aufwendig. Natascha Henze vom Bayerischen Bauernverband hat hierzu ausführlich referiert.
Irl – Zur ersten von sieben Regionalversammlungen trafen sich beim Wirt z’Irl 140 Bauern, um sich über die Änderungen im Tierarzneimittelgesetz zu informieren. Natascha Henze, Referentin für Tierhaltung beim Bayerischen Bauernverband erklärte in ihrem Vortrag, worauf Tierhalter und Tierärzte in Zukunft achten müssen.
Aufgrund einer EU-Verordnung, in der die Mitgliedsstaaten dazu aufgefordert sind, Daten zum Antibiotikaverbrauch in der Tierhaltung zu erheben, müssen nun alle Tiere, auch Hunde und Katzen erfasst werden. Bei Mastschweinen, Mastrindern und in der Hähnchen- und Putenmast ist das schon seit mehreren Jahren Gesetz. Neu hinzu kommen nun Milchkühe, Zuchtsauen und Legehennen.
Meldung verabreichter Arzneimittel
Auch neu ist ein Gewichtungsfaktor für Reserveantibiotika, sowie die Pflicht, dass der Tierarzt die Meldung der verabreichten Arzneimittel übernimmt. Bei Rindern können die Durchschnittsbestände aus der HIT-Datenbank übernommen werden. Schweinehalter müssen die Bestände in diese Datenbank regelmäßig eingeben.
Unter 25 Milchkühen und 85 Zuchtsauen entfällt die Meldepflicht, wodurch wenigstens ein wenig Bürokratie vermieden wird. Doch was passiert, wenn man zu viel Antibiotika in einem Halbjahr benötigt? Natascha Henze erklärt, dass ein bundesweiter Durchschnitt aus den gemeldeten Zahlen errechnet wird.
Maßnahmeplan bei Überschreitung
Daraus ergeben sich zwei Kennzahlen. Wird die erste überschritten, muss mit dem Hoftierarzt eine Reduktion geprüft werden. Beim Überschreiten der zweiten Kennzahl verlangt das Veterinäramt einen Maßnahmenplan zur Senkung.
Mehrarbeit für Tierarztpraxen
Die Referentin kritisiert, dass trotz einer Reduzierung der Antibiotikamengen in der Tierhaltung um 65 Prozent in den letzten zehn Jahren, nun weitere Verschärfungen ins Haus stehen, die in der Milchviehhaltung vor allem für die Tierarztpraxen jede Menge Mehrarbeit bedeuten. Leider wurden auch hier wieder nicht die EU-Vorgaben eins zu eins umgesetzt, sondern zum Nachteil deutscher Tierhalter ausgeweitet.
Nach einigen Fragen an Natascha Henze bedankte sich Kreisobmann Ulrich Niederschweiberer für das interessante und ausführliche Referat und ging noch auf einige aktuelle agrarpolitische Themen ein. Mit dem Dank für das zahlreiche Erscheinen beschloss Ortsobmann Georg Blieninger die Versammlung. re