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MÜ 27 zwischen Irl und Oberbergkirchen: Jedes dritte Unfallopfer ist schwerverletzt

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Von: Jörg Eschenfelder

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Die abschüssige Rechtskurve von Bichling nach Irl ist bekannt: „Sie wird leicht unterschätzt“.
Die abschüssige Rechtskurve von Bichling nach Irl ist berüchtigt: Jedes dritte Unfallopfer ist an dieser Stelle schwerverletzt; zuletzt starb hier eine 16-Jährige Motorradfahrerin. © Jörg Eschenfelder

Am Samstag (4. März) verstarb bei einem Unfall auf der MÜ 27 bei Irl eine 16-jährige Motorradfahrerin. Die Polizei hat an dieser Stelle seit 2018 zwölf Unfälle registriert - die Details sind erschreckend.

Oberbergkirchen Die Rechtskurve der Kreisstraße MÜ 27 am Waldausgang hinunter nach Irl ist als Gefahrenpunkt bekannt. Immer wieder kommt es an dieser Stelle zu - zum Teil schweren - Unfällen. Das Landratsamt hat in den vergangenen zehn Jahren hier insgesamt 17 Unfälle registriert. Zuletzt verstarb hier am Samstag (4. März) eine 16-jährige Motorradfahrerin. Die Polizei Mühldorf hat auf Nachfragen der OVB-Heimatzeitungen Details zu den bisher an dieser Kurve dokumentierten Unfällen genannt.

Die Kurve rückte bereits 2020 in das Blickfeld der Polizei, da sich hier zwischen 2018 und 2020 sechs Unfälle ereigneten, wie Polizeihauptkommissar Karl-Heinz Stocker mitteilt. Stocker ist in der Mühldorfer Polizeiinspektion der Sachbearbeiter Verkehr. Von diesen sechs Unfällen waren fünf mit Personenschäden: Drei Personen wurden schwer, drei andere leicht verletzt. Bei diesen fünf Unfällen waren, so Stocker, „immer die nicht angepasste Geschwindigkeit im Kurvenein- oder Kurvenausgang oder die Witterungsumstände (Glätte durch Nässe) die Hauptursache.”

Die Kurve der MÜ 27 zwischen Oberbergkirchen und Irl
Das Landratsamt Mühldorf hat an dieser Kurve der MÜ 27 zwischen Oberbergkirchen und Irl in den vergangenen zehn Jahren 17 Unfälle registriert. © Grafik: Verena Klinger

2020 war daher die Unfallkommission - bestehend aus Vertretern des Staatlichen Bauamts Rosenheim, des Landratsamts Mühldorf und der Polizeiinspektion Mühldorf - vor Ort. Danach wurden auf Vorschlag der Kommission ab August 2020 zusätzliche gelb fluoreszierende Kurvenrichtungstafeln angebracht, der Asphalt auf seine Griffigkeit überprüft und ein Mittelstreifen zur Verdeutlichung der Kurvenführung aufgebracht.

Trotzdem kam es bis zum Ende des Jahres 2022 zu sechs weiteren Unfällen. Erneut gab es bei fünf dieser Unfälle Verletzte: Einer wurde schwer, fünf weitere Personen leicht verletzt. Auch in diesen Fällen nennt Stocker als Hauptursachen nicht angepasste Geschwindigkeit sowie Witterungsumstände.

Neben diesen der Polizei bekannten Unfällen kommt es, wie Helmut Maier, Zweiter Kommandant der Feuerwehr Irl erzählt, immer wieder „zu Abflügen von Autos in die Wiese“, die alleine wieder auf die Straße zurückfinden: „Wir haben schon öfters Spuren in der Wiese gesehen. Die Kurve wird leicht unterschätzt.“ Sein Fazit: „Die Kurve ist immer sehr unfallträchtig.“

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Die Ursache für den tödlichen Unfall der 16-Jährigen aus Niederbergkirchen ist dagegen bislang unbekannt. Diese wird derzeit durch ein entsprechendes Gutachten ermittelt. Bis es vorliegt, können aber noch mehrere Wochen vergehen. Danach will das Landratsamt die Gefahrenstelle mit der Unfallkommission eventuell neu bewerten.

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