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Einigung beim Verbrenner-Aus: Deutschland ringt der EU eine Ausnahme bei den E-Fuels ab

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Jahresrückblick Neumarkt-St. Veit

Nach heftigen Streitereien: Sanierung des Stadtplatzes geht in die letzte Runde

Anfang der Woche wurde der Johannesplatz asphaltiert.Der Asphalt dient als Unterbau für den künftigen Fahrbahnbelag aus gebunden verlegten Granitplatten. Links zu sehen die letzten Reste des Klinkerbelags, den es nach Abschluss der Sanierungsmaßnahme nicht mehr geben wird.
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Auch der Johannesplatz ist mittlerweile gepflastert. Jetzt herrscht erst einmal Winterruhe, bevor die Stadtplatzsanierung mit großen Schritten ihrem Ende zusteuert.
  • Josef Enzinger
    VonJosef Enzinger
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Im März 2021 haben die Neugestaltungsmaßnahmen auf dem Neumarkt-St. Veiter Stadtplatz begonnen. Jetzt stehen sie unmittelbar vor dem Abschluss. Nach der Winterruhe wird der Endspurt des viel diskutierten Projekts eingeleitet.

Neumarkt-St. Veit - „Benutzbar“ - das ist das Wort, das Neumarkts Bürgermeister Erwin Baumgartner in den Mund nimmt, wenn er vom Fortschritt der Arbeiten spricht. Denn „benutzbar“ sei der Stadtplatz mittlerweile, nur noch einige Restarbeiten sind es, die auf die Zeit nach der Winterruhe verlegt worden sind. Dann sind die umfassenden Umgestaltungsmaßnahmen in Neumarkts guter Stube abgeschlossen. Und es waren aufwendige Arbeiten, die auch immer wieder Kritiker auf den Plan gerufen haben. Vor allem die Kosten wurden immer wieder öffentlich angeprangert.

Große Überraschung im Boden: 660.000 Euro Mehrausgaben

Auf 6,549 Millionen Euro bezifferte die Stadt die Kosten im Juli dieses Jahres, nachdem es zu extremen Mehrkosten gekommen war. Bis dato war die Rede von rund 5,9 Millionen Euro. Mit Beginn der Baumaßnahme war man dann aber mit bei Weitem schlechteren Bodenverhältnissen konfrontiert als man ursprünglich auf Grundlage des Bodengutachtens angenommen hatte. Die Baumaßnahme verteuerte sich um 660.000 Euro. Mit den Mehrarbeiten war dann plötzlich auch der Bauzeitenplan durcheinandergewirbelt worden. Man war aber in Abstimmung mit der Baufirma darum bemüht, die Bauzeitenverzögerung aufzuholen.

4,2 Millionen Euro für den Verkehrswegebau

Alleine den Verkehrswegebau, inklusive Tiefbau, Straßenbau und Pflasterarbeiten gibt die Stadt mit rund 4,2 Millionen Euro an. Die längst fälligen Wasser- und Kanalleitungsbauarbeiten am Stadtplatz mit 1,28 Millionen Euro. Diese Kosten, das betont die Stadt immer wieder, sind aber nicht der Stadtplatzsanierung zuzurechnen, sie werden im Rahmen der Wasser- und Kanalgebührenkalkulation berücksichtigt.

80 Prozent Zuschuss von der Städtebauförderung

So teuer die Sanierungs- und Neugestaltungsarbeiten am Stadtplatz auch sind: Die Stadt Neumarkt-St. Veit konnte dafür große Fördersummen aus dem Topf der Städtebauförderung abschöpfen. Rund 4,516 Millionen Euro hat die Regierung von Oberbayern für die Maßnahme zur Verfügung gestellt. Auch die Verteuerung um 660.000 Euro wurde mit 80 Prozent bezuschusst, umgerechnet sind das 528.000 Euro.

Gefälle bereitet den Wirten Sorgen

Wo Millionen Euro verbaut werden, läuft nicht alles reibungslos. Diese Erfahrung musste auch die Stadt Neumarkt-St. Veit machen. Wirte ergriffen das Wort, forderten eine Lösung, um das Gefälle des Stadtplatzes auszugleichen. Dies sollte bestenfalls durch den Bau von Terrassen, zumindest während der Sommermonate, möglich sein. Die Stadt zeigte sich hier offen, Lösungswege sollen zusammen mit der Städtebauförderung erörtert werden.

Wissenschaftsausschuss zu Gast in der Stadt

Die Stadtplatzsanierung war auch Thema im Petitionsausschuss der Regierung. Der Vorsitzende des Wissenschaftsausschusses des bayerischen Landtags war mit seiner Ausschusskollegin, der Grünen-Landtagsabgeordneten Dr. Sabine Weigand, in die Rottstadt gekommen, um vor allem den Pflasterbelag unter die Lupe zu nehmen. Zugrunde lag eine Petition der Eheleute Guse, die den Erhalt der Geschichte der bayerischen Städte und der Beachtung des bayerischen Denkmalschutzgesetzes zum Inhalt hatte. Sie richtete sich gegen den „unnötigen Austausch des historischen und denkmalgeschützten Ziegelpflasters am Stadtplatz von Neumarkt-St. Veit durch chinesischen Granit in der Hochburg der bayerischen Ziegelkultur“. Und sie plädierte „für die Stärkung des Landesamtes für Denkmalschutz“.

Kein schmeichelhaftes Urteil aus München

Das Urteil des Besuchs aus München war nicht gerade schmeichelhaft. Die Grünen-Abgeordnete wähnte sich beim Blick auf den Stadtplatz eher auf einem Parkplatz. Generalkonservator Professor Mathias Pfeil vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege bezeichnete das Ergebnis gar nur als „mittelmäßig“. Er sprach dabei die Straße an, die wie mit dem Lineal gezogen über den Stadtplatz führe. „Und muss denn wirklich alles gepflastert sein?“, fragte Pfeil, der sich mehr Mischflächen gewünscht hätte.

„Die Messe ist gelesen. Das Ding ist fertig. Es werden sicher keine Bagger kommen und den Stadtplatz wieder aufreißen. Aber wir können daraus lernen!“ Das war die wegweisende Feststellung des CSU-Landtagsabgeordneten Brannekämper beim Ortstermin.

Und dann war ja auch noch die Bordsteinkante

Diskutiert wurde auch im Neumarkter Stadtrat die Bordsteinkante unmittelbar vor dem Oberen Tor, die von Fahrzeuglenkern leicht übersehen und so leicht zum „Reifenkiller“ werden könnte. Diese Gehwegkante, die bei der Stadtplatzsanierung entstanden ist, sorgte für Unmut in der Neumarkter Bevölkerung. Um die Wegeführung in Richtung Oberes Tor barrierearm zu gestalten, wurde der Gehweg verbreitert. Dadurch ist aber eine „Störkante“ für Autofahrer entstanden. Die CSU forderte eine Entschärfung der Situation, mit Warnbaken wurde zunächst für mehr Sicherheit gesorgt. Unmittelbar nach der Sitzung wurde auch die Vorfahrtsregelung am Oberen Tor geändert, um den Verkehrsfluss zu verbessern.

Und noch einen Aufreger gab es kurz vor dem Jahreswechsel: Am Johannesplatz hatte eine Welle im Pflasterbelag Fragen aufgeworfen. Inzwischen wurde aber diese Stelle neu gepflastert. Der Verkehr fließt mittlerweile wieder.

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