Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.


Ein Blick in Bettina Schranners Werkstatt

Glaskunst aus Niederbergkirchen: Aus Fensterglas werden leuchtende Sterne

Mit großem Eifer waren die Grundschüler aus Niederbergkirchen am Werk. Unter den Augen von Direktor Stahmann machten sie aus unterschiedlichen Glasmaterialien schöne und phantasievolle Weihnachtssterne.
+
Mit großem Eifer waren die Grundschüler aus Niederbergkirchen am Werk. Unter den Augen von Direktor Jürgen Stahmann machten sie aus unterschiedlichen Glasmaterialien schöne und phantasievolle Weihnachtssterne.
  • Harald Schwarz
    VonHarald Schwarz
    schließen

Glas ist ein Werkstoff, der tolle Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Das zeigt ein Blick in die Werkstatt von Bettina Schranner in Niederbergkirchen.

Niederbergkirchen - Mit viel Begeisterung sind Grundschüler aktiv und gestalten bunte Sterne und phantasievolle Sonnenstäbe. Sie werkeln in der Werkstatt von Bettina Schranner, die seit 17 Jahren individuelles Glas für den Innen- und Außenbereich gestaltet. Sie zeigt den Kindern, wie man aus Dreiecken aus Fensterglas Sterne zusammensetzen kann. Anschließend dürfen die Kinder ihrer Phantasie freien Lauf lassen und die Stern individuell verzieren. Da können Kleckse in den unterschiedlichsten Farben oder Glasspaghetti eingearbeitet, Muster oder ein „Frohe Weihnachten“ aufgebracht werden.

Dann wird es spannend: Die Sterne und Glasstäbe kommen anschließend in den sogenannten Fusingofen, wo die gestalteten Gläser durch starkes Erhitzen miteinander verschmelzen. Die Kinder freuen sich über die Ergebnisse und jedes hat am Ende ein individuell gestaltetes Kunstwerk. Rund 50 Sterne und ebensoviele Sonnenstäbe sind am Ende zusammengekommen. „Es sind lauter Unikate“, freut sich Bettina Schranner. Sie muss die kleinen Kunstwerke jetzt noch mit einem Loch versehen, damit sie nach dem Kauf auch aufgehängt werden können.

schranner3.jpg

Die Sterne und Sonnenstäbe werden beim Niederbergkirchener Adventsmarkt verkauft. Die kompletten Einnahmen kommen zu 100 Prozent verschiedenen wohltätigen Organisationen zugute. Das ist das Besondere am Adventsmarkt in Niederbergkirchen. Dort helfen Vereine und Bürger zusammen, basteln, backen, nähen und kochen im Vorfeld und der Erlös kommt dem Kindergarten, der Schule, Straßenkinderprojekten in Indien und Rumänien, der Haunerschen Kinderklinik sowie sozialen Einrichtungen zugute.

Schüler basteln auch für den Adventsmarkt

Es hat sich eingebürgert, dass die Schüler, da sie von dem Erlös des Adventsmarktes ja auch profitieren, ebenso etwas zum Adventsmarkt beisteuern. So entstand unter anderem der Basteltag in der Werkstatt von Glas-Kunsthandwerkerin Bettina Schranner. Sie stellt auch, wie viele andere, das Material, den Brand und Ihre Arbeitsleistung kostenlos zur Verfügung. 

Die Kunsthandwerkerin Bettina Schranner begutachtet die Sterne und Sonnenstäbe, die die Grundschulkinder in ihrer Werkstatt für den Niederbergkirchener Adventsmarkt gefertigt hatten.

Bettina Schranner kommt aus einer Glaserfamilie. Da war es naheliegend, dass sie sich auch mit dem Material „Glas“ beschäftigt. „Mein Großvater hat schon künstlerisch gearbeitet“, erinnert sie sich. Ihr Vater und ihre zwei Brüder sind im Glaserhandwerk aktiv, Bettina Schranner zog es eher ins Gestalterische. Sie machte in München, in der ehemaligen Bayerischen Hofglasmalerei, eine Kunstglaser-Ausbildung. „Während meiner Ausbildung waren wir beispielsweise intensiv damit beschäftig, ein 15 Meter hohes Glasfenster für den Kölner Dom herzustellen“, erinnert sich Bettina Schranner.

Bettina Schranner hat sich auf Glasfusing spezialisiert

2005 hat sie sich dann mit einer Werkstatt auf dem eigenen Hof selbstständig gemacht. Dabei hat sie sich mehr und mehr auf das sogenannte Glasfusing, also Glasverschmelzung, spezialisiert. Dabei werden spezielle Gläser durch starkes Erhitzen in einem Fusingofen verschmolzen. Bettina Schranner hat aber zusätzlich die Möglichkeit, durch verschiedene Materialien wie Farbpulver auf Metalloxid-Basis oder Drähte oder das gezielte Einbringen von Blasen, jedem Objekt seinen eigenen Charakter und Dreidimensionalität zu geben.

Für Bettina Schranner sind es gerade die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten, die das Glasfusing bietet, die diese Technik so interessant machen. „Es gibt viele Möglichkeiten, beispielsweise durch den Stil, die Ausfärbung aber auch die Größe, wie ich hier gestalterisch tätig sein kann“, erzählt sie.

Künstlerische Glasprodukte, die auch nützlich sind

Bettina Schranner stellt Glasprodukte her, die sowohl nützlich sind, wie zum Beispiel Türfüllungen, Raumteiler oder Küchenwände, aber auch Sichtschutzelemente für den Garten oder Zaunelemente. Sie schafft aber auch Stelen, Figuren, Brunnen oder farbenfrohe Glasobjekte, die sie mit Materialien wie Holz oder Metall kombiniert.

Für den Erweiterungsbau der BRK-Geschäftsstelle in Altötting hat sie beispielsweise mit einem Kunstschmied zusammen ein Kunstwerk geschaffen, das der Menschen gedenken soll, die ihr Erbe an das Rote Kreuz gespendet haben. An dem ein mal ein Meter großen Glasbild sind auch die Namen der Spender angebracht. „Das war eine tolle Sache, die mich aber schon gefordert hat“, sagt Bettina Schranner. Sie freut sich, dass sie mit ihrer Arbeit wahrgenommen wird.

Bettina Schranner bietet aber auch Workshops, Firmenevents oder Teambuildingmaßnahmen an. „Damit können die Teilnehmer ihre eigene Kreativität entdecken“, sagt sie und damit schließt sich auch der Kreis zu den Niederbergkirchener Grundschülern wieder. Auch sie können mit der Herstellung von Glassternen Zugang zu ihrer eigenen Phantasie bekommen.

Mehr zum Thema

Kommentare