Im Landgasthof Zens
Geheimnisse und Intrigen: Die Theatergruppe Taubenbergler führt das Publikum hinters Licht
- VonKarlheinz Jaenschschließen
Die Taubenbergler spielen, im Landgasthofes Zens, wie die Profis. Es bleibt bis zum Ende des vierten Aktes dramatisch und spannend.
Neumarkt-St. Veit - Maria Haupt hat ihre Arbeit als Debütantin der Regie für die Theatergruppe der Taubenbergler mit Auszeichnung bestanden. Das durchaus dramatische Volksspiel von Hans Beck-Gaden fesselte die Zuschauer im gut besuchten Saal des Landgasthofes Zens fast zwei Stunden lang. Es gefiel schon das Bühnenbild.
Es war als Handlungsort die Wohnstube des Bergdorfwirtes Simon Nothas (Johannes Ansager). Gleichzeitig ist es auch der Treffpunkt der Schmuggler zwischen Bayern und Tirol und mit raffinierten Verstecken ausgerüstet.
Schmuggelei und ein Geheimnis
Der häufigste Grenzgänger ist Andreas Neff (Markus Buchner). Simon und Andreas verbindet neben der Schmuggelei spürbar ein Geheimnis, das den Ruf des Oberjägers Gustl Anrainer (Martin Angermeier) sehr schädigt. Ihm zur Seite steht Sepp Brandner (Florian Asanger), als einfacher Jäger. Dass zwischen diesen Parteien Misstrauen und Feindschaft herrschen, ist von Anfang deutlich. Dahinein spielt auch Evi Gschwendtner (Karin Zettl), die seit zwei Jahren um ihren getöteten Verlobten trauert.
Auf der Suche nach dem Mörder gelangt sie in das Bergdorf, wo sie von den beiden Gegenseiten unterschiedlich beeinflusst wird. Der Theaterbesucher wird ebenfalls hin- und her gerissen, denn beide Seiten spielen ihre Rollen perfekt. Simons Freund Andreas ist mit Geld zu allem bereit, die Schmuggelpläne und Täuschungen aber heckt Simon selbst aus. Andreas ist sein williger Handlanger.
Für leichtere Theaterkost sind Jäger Sepp und die Dienstmagd Kathi Hupfleitner (Chiara Strasser) zuständig. Sie spielen hervorragend locker ein schnell verliebtes Paar, das sich küsst und zankt und zankt und küsst. Evi ist völlig verunsichert von den Liebesschwüren des Oberjägers Gustl.
Doch auch der Wirt Simon, der durchgehend den Behinderten mimt, gesteht ihr seine Liebe und warnt vor Andreas. Beide Bewerber können, wenn sie allein sind, die Evi überzeugen und ihr Herz gewinnen. Dabei wird ihr klar, einer der Beiden könnte sogar der Mörder ihres Bräutigams sein! Sie fällt schließlich auf die List des Intrigenschmiedes Simon herein und will tödliche Rache nehmen.
Alle Akteure wachsen so in ihre Rolle hinein, dass sie immer wieder den verdienten Szenenapplaus bekommen. Den Zuschauern stellt es fast die Haare auf, und sie warten nach jedem Akt dringlich auf die Fortsetzung. Die Spannung im Saal ist zu spüren. Selbst im vierten Akt, der die Lösung bringt, bleibt es bis zuletzt dramatisch.
Es ist ein Volksstück, das man durchaus öfter besuchen kann. Für alle, die es noch erleben wollen, spielen die Trachtler noch einmal am Freitag und Samstag, 3. und 4. Februar, um 19:30 Uhr und an den Sonntagen, 29. Januar und 5. Februar, um jeweils 16 Uhr.