Big Band kann auch Weihnachtskonzerte
Neumarkt-St. Veit –„Hot Maroni“ steht für Massing-Rottal-Niederbayern.“, betonte Ansager und Dirigent Rainer Hirsch, denn die Wiege der Band ist im Musikverein Massing.
Nach der zweijährigen Zwangspause bot die Band den Gästen in Neumarkt-St. Veit erstmals ein „beswingtes“ Weihnachtskonzert, das sehr viele Gäste anlockte. Gleich mit dem ersten Stück stellte der Dirigent seine Klangkörper tongewaltig vor. Er hoffte, das Gebälk des alten Bahnhofgebäudes würde die niederbayerischen Klänge aushalten. Tiefes und hohes Blech, die Holzbläser, der Flügel, der Drummer und auch der E-Bass durften beim eröffnenden „Saturday Night Blues“ mehrmals laut auftreten. Das Hot war erreicht.
Es ging weiter mit sehr vielen Weihnachtstiteln. Bedeutende Komponisten finden wohl auch gerade an diesen stimmungsschaffenden Melodien einer Big Band als vortragenden Klangkörper für angemessen. Sie schufen nicht nur eigene Melodien, sie bearbeiteten bestehende Weihnachtslieder aller Länder mit ihren Ideen für „großes Orchester“, und so kamen etliche Weisen in Medleys und Blues ein wenig verändert immer wieder zu Gehör.
Rainer Hirsch, der an diesem Abend, nicht ganz nebenbei, auch als sehr wortgewandter Moderator auftrat, informierte sehr ausführlich über seine Musik. Vom Swing der 40er-, über Oldies der 50er- und 60er- Jahre bis hin zu astreinem Funk der 70er und mehr. Abgerundet wurden die Hits von dem bekannten Big- Band-Sound von Benny Goodman, Glenn Miller, Count Basie, sowie Arrangements von den bairischen Altmeistern Ambros Seelos und Hugo Strasser.
Rainer Hirsch verfügt in seiner Big Band sowohl beim tiefen und auch hohen Blech, als auch beim Holz über genügend gute Bläser, die im Big Sound immer wieder herrliche Soli übernehmen können und dies auch beeindruckend taten. Sowohl der Drummer, der E-Bass und das Piano erhielten laufend Gelegenheit, sich in den Vorträgen auszuzeichnen. Man merkte deutlich, dass alle Musiker hinter ihrem Spiel stehen. Sie sind davon begeistert und begeistern andere damit.
Drei hervorragende Gesangssolisten gehören zu seiner Band, die manche großen – hauptsächlich amerikanische – Gesänge vortrugen. So war der frühe Abend im Kulturbahnhof, angefüllt von abwechslungsreichem Big-Band-Sound, von Gesang und von bester Unterhaltung. Sogar der Petrus schien zuzuhören, denn beim Lied „Let it snow“ herrschte so heftiges Schneetreiben, das den Dirigenten abhielt, mehr als eine gewünschte Zugabe zu gewähren.nz