Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.


„Jede Gemeinde rauft sich ums Personal“

Personalmangel: Kitas in Neumarkt-St. Veit und Egglkofen kürzen Öffnungszeiten

Die neue Satzung betrifft alle Kindertagesstätten, welche die Stadt Neumarkt-St. Veit unterhält. Unter anderem die Rottalzwerge im Gewerbegebiet.
+
Die Kindertageseinrichtung „Rottalzwerge“ schließt jetzt eine Stunde früher. So will die Stadt unter anderem dem Personalmangel entgegenwirken.
  • Harald Schwarz
    VonHarald Schwarz
    schließen
  • Josef Enzinger
    Josef Enzinger
    schließen

Kämmerer Thomas Menzel hat es bereits während der Haushalts-Diskussionen angemerkt: Es wird schwierig, in Zukunft Personal für die Kinderbetreuung zu finden. Die Stadt Neumarkt-St. Veit und die Gemeinde Egglkofen reagieren aber schon jetzt und haben die Buchungszeit verkürzt.

Neumarkt-St. Veit/Egglkofen - Millionenbeträge hat die Stadt Neumarkt-St. Veit in den vergangenen Jahren in die Hand genommen, um die Kinderbetreuung in der Stadt auf sichere Beine zu stellen. Und die Herausforderungen werden nicht einfacher. Das hat Kämmerer Thomas Menzel bereits dem Finanz- und Verwaltungsausschuss beziehungsweise dem Stadtrat klargemacht. Denn mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 erwartet Menzel auch in Zukunft eine steigende Anzahl von Kindern, die dann in den städtischen Kindertageseinrichtungen betreut werden müssen.

Die Hälfte der Personalkosten fließt in die Kinderbetreuung

Schon jetzt seien die Personalkosten hoch, alleine in der Kinderbetreuung umfassen sie mit rund 1,5 Millionen Euro mehr als die Hälfte der gesamten Personalkosten der Stadt, wie er bei den Haushaltsberatungen deutlich machte. In Zukunft werde es außerdem sehr schwer werden, überhaupt noch Personal für die Kinderbetreuung zu finden, der Markt sei leer gefegt, so Menzel. Das untermauerte auch Bürgermeister Johann Ziegleder in der Sitzung des Egglkofener Gemeinderates. Allein in Bayern fehlen 60.000 Kindergärtnerinnen, so Ziegleder. „Jede Gemeinde rauft sich ums Personal“, weiß er.

Vor diesem Hintergrund passt es ins Bild, dass sowohl der Neumarkter Stadtrat, als auch der Egglkofener Gemeinderat schon jetzt über eine Verkürzung der Buchungszeiten abgestimmt hat. Konkret betroffen in Neumarkt-St. Veit ist die Kindertageseinrichtung „Rottalzwerge“ an der Landshuter Straße. Derzeit würden nur vereinzelt nach Buchungen bis 17 Uhr angefragt. Deswegen, so der Vorschlag der Verwaltung, soll die Einrichtung ab dem 1. September 2023 bereits um 16 Uhr schließen.

In Egglkofen ist das Kinderland betroffen. Hier müssen in der Stunde zwischen 16 und 17 Uhr nur noch maximal drei Kinder betreut werden, so Ziegleder. Um eine Einheitlichkeit zu schaffen, soll auch der Hort bereits um 16 Uhr geschlossen werden, da auch hier nur Kinder bis 15 Uhr vor Ort sind.

Stunde kann an anderer Stelle besser genutzt werden

„Dadurch können Personalstunden vormittags besser verteilt werden und dem stetigen Personalmangel beziehungsweise Personalschwankungen entgegengewirkt werden“, heißt es in der Schilderung des Sachverhalts und in der Begründung für diesen Vorschlag seitens der Verwaltung. „Wir sperren diese eine Stunde früher zu, die woanders besser genutzt werden kann“, stellte sich auch Bürgermeister Erwin Baumgartner (UWG) hinter diesen Plan, wobei er ergänzte, dass die Schließzeit in der zweiten städtischen Einrichtung, der Kindertagesstätte „Kunterbunt“ bei 17 Uhr bleiben würde.

Es gab nur „vereinzelte Anfragen“

Baumgartner bestätigte, dass es derzeit sehr schwierig sei, Personal zu finden. Auf die Frage von SPD-Stadtrat Ludwig Spirkl, wie hoch denn die Nachfrage nach längeren Buchungszeiten sei, konnte Baumgartner keine konkrete Zahl nennen, er sprach lediglich von „vereinzelten Anfragen“. Und auf die Nachfrage von Spirkls Fraktionskollegen Ulrich Geltinger, ob dies mit den Eltern auch besprochen worden sei, erwiderte Baumgartner: „Soweit ich weiß: Ja!“

Stadtrat und Gemeinderat waren sich einig

Michael Kulkhanek (CSU) unterstützte den Vorschlag der Verwaltung: „Wir haben insgesamt drei Einrichtungen in der Stadt, es ist richtig und macht auch Sinn, sich bei längeren Buchungszeiten auf eine Kindertagesstätte zu konzentrieren und die Arbeitskraft umzuverteilen.“ Das sah auch der gesamte Stadtrat so. Mit 18:0 Stimmen beschloss der Stadtrat den Neuerlass der Benutzungssatzung und die damit verbundene Reduzierung der Schließungszeit in der Kindertagesstätte „Rottalzwerge“. Einstimmig schloss sich auch der Gemeinderat Egglkofen der Reduzierung der Schließungszeiten an, die entsprechenden Benutzungssatzungen werden entsprechend geändert.

Kommentare