Brandschutz verhindert Klosterveranstaltung
„Zangberger Advent“ erfolgreich ausgelagert
Nach dreijähriger Pandemie-Pause fiel der Zangberger Advent zwar nicht ins Wasser, dafür wurde er an überraschender Stelle in würdigem Rahmen gefeiert.
Mühldorf - Es war alles anders und doch so vertraut: Nach drei Jahren unfreiwilliger Pause konnte das Katholische Kreisbildungswerk Mühldorf endlich wieder zum „Zangberger Advent“ einladen, doch fand dieser nicht im Kloster Zangberg statt und hieß eigentlich auch nicht „Zangberger Advent“.
Als „Klingender KBW-Advent“ und erst im Untertitel mit dem bekannten Namen bezeichnet, musste die inzwischen eine fünfzigjährige Tradition aufweisende Veranstaltung in die Nikolauskirche in Mühldorf verlegt werden. Verschiedene Faktoren, darunter auch brandschutzrechtliche Auflagen, verhinderten die Aufführung am bekannten Ort.
Lyrico Vokale glänzt mit 40 Stimmen
Die etwas undankbare Aufgabe, an nun ungewohnter Stelle den Anfang zu machen, oblag dem aus der Oberdorfener Gegend stammende Chor Lyrico Vokale unter der Leitung von Lydia Ulrich. Die sich aus über vierzig Sängerinnen und Sänger bildende Gesangsgruppe beeindruckte mit einem feinen, auf alle Nuancen achtenden Vortrag, bei dem alle Stimmen voll zur Geltung kamen. Die Mischung aus bekannten und weniger bekannten Stücken sorgte für die erforderliche Abwechslung und die Besucher kamen unstrittig auf ihre Kosten.
Sieben künstlerische Abschnitte
Der Abend, der künstlerisch wieder von der Leiterin der Volksmusik Obertaufkirchen, Gertraud Gaigl, organisiert wurde, war in sieben Abschnitte eingeteilt, die verbindenden Worte sprach der Kreisheimatpfleger von Mühldorf, Dr. Reinhard Baumgartner. Recht unprätentiös, sich als Sprecher im Hintergrund haltend, eröffnete er den Zuhörern das Geheimnis von Weihnachten, von den Worten der Propheten aus dem Alten Testament bis hin zu den Hirten, die als erste das neugeborene Christuskind sehen durften.
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Dr. Baugartner wies gekonnt auf die Parallelen des damaligen Geschehens mit heute hin und eröffnete oftmals neue Betrachtungswinkel. Kann sich der heutige Mensch überhaupt vorstellen, sich in nahezu völliger Dunkelheit in einem Ort auf Herbergssuche zu machen oder dass eine hochschwangere Frau sich unter den damaligen Umständen auf den weiten und nicht ungefährlichen Weg von Nazareth bis Bethlehem machte. Es ist immerhin ein mehrtägiger Fußmarsch.
Besinnliche Vorträge der Geschwister Lex
Passend dazu die Vorträge der Geschwister Lex aus Walpertskirchen. Christine und Irmi, die vor allem im Kirchenchor singen, beeindruckten die Zuhörer mit glasklaren, sehr akzentuierten Stimmen. Sie begleiteten sich mit Gitarre und rundeten den vokalen Teil des Abends vorzüglich ab.
Den instrumentalen Teil übernahm das Dorfener Bläser Ensemble, Leitung Guido Meindl, und die bereits erwähnten, seit fünfzig Jahren den Rahmen gebende Obertaufkirchner Volksmusik. Die Bläser, bestehend aus Tuba, Tenorhorn und zwei Flügelhörner, hielten von Beginn an mit dem bekannten Stück „Wacht auf ihr Menschenkinder“ die Besucher in Bann.
Und die Obertaufkirchner Volksmusik ließen nach ihren „staad lustigen“ bis fast tänzerisch klingenden Vorträgen ihren besonderen Schlussakzent, den „Nanei Landler“ erklingen. Als dann alle zusammen in das Schlusslied „Guad Nacht und Pfüad Gott“ einstimmten, werden sich wohl die Anwesenden mit dem geänderten Veranstaltungsort versöhnt haben.
Künstlerische Leitung unter Grtraud Gaigl
Gertraud Gaigl jedenfalls wird ein Stein vom Herzen gefallen sein, als ein Zuhörer ihr sagte: „Zangberg ist schon was besonderes, aber diese Akustik in St. Nikolaus entschädigt für alles.
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