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Klimastreik-Zug von „Fridays for Future“

„Weil ihr uns die Zukunft klaut“ - Laut und friedlich wird in Mühldorf für das Klima gekämpft

Fridays for Future 2023
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„Klimawandel kann tödlich sein“ – die Botschaften auf den mitgeführten Plakaten und Transparenten sind eindeutig.
  • Christa Latta
    VonChrista Latta
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Freitagnachmittag, kurz nach 15 Uhr. Am Bahnhof formiert sich der Klimastreik-Zug zu dem die Ortsgruppe von „Fridays for Future“ aufgerufen hat. Die Aktion in Mühldorf ist Teil eines globalen Klimastreiks an diesem Freitag, 3. März 2023.

Mühldorf - Vom Kleinkind bis zu Ü80 – jede Altersgruppe ist vertreten. Begleitet von Polizei mit Blaulicht setzen sich die rund 70 Teilnehmer in Bewegung, am Stadtplatz stoßen noch einmal gut 40 Personen dazu. Autofahrer, die nicht weiterfahren dürfen, warten geduldig.

„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“, ist nur eine Parole, die Nina Kozel von „Fridays for Future“ über Lautsprecher ruft, viele der Marschierenden stimmen mit ein. Sie sind laut, „weil wir Angst um unsere Zukunft haben“, erklärt Mitorganisatorin Fanny Weishäupl bei der Kundgebung am Stadtplatz. „Wir fordern den sofortigen Ausbaustopp für Autobahnen und Bundesstraßen“, schmettert sie eine der Forderungen der Klimastreiker ins Mikrofon und erntet stürmischen Applaus.

Mühldorfs Stadtplatz soll autofrei werden

„Fridays for Future“ wollen der Politik mit möglichst vielen Unterstützern zeigen, dass Klimaschutz allen Menschen ein Anliegen ist und die Politik handeln muss. Auch Elisa Blatz vom Orga-Team greift zum Mikro und fordert einen autofreien Mühldorfer Stadtplatz. Ein Mann um die 70 meint dazu: „Darauf warte ich schon lange“ und unterstützt die Forderung mit heftigem Händeklatschen.

Die drei jungen Frauen liefern den Teilnehmern der Demo, zufällig vorbeikommenden Passanten und den Zaungästen in Mühldorfs Straßencafés viele Argumente für die Brisanz des Klimathemas. Elisa Blatz erklärt etwa: „Wir dürfen keinen Tag länger warten, wir müssen jetzt handeln.“ Sie untermauert diese Aussage mit dem von Experten errechneten sogenannten Kipp-Punkt für das Korallensterben. „Dieser Kipp-Punkt, ab dem keine Umkehr mehr möglich sein wird, ist bei Korallen erreicht, wenn die Temperatur um 1,5 Grad steigt. Wir sind jetzt schon bei 1,2 Grad!“

Ans offene Mikrofon treten verschiedene Teilnehmer. Der eine, gelernter Kfz-Mechaniker und bekennender Auto-Fan, stellt fest: „Verbrenner sind überholt, wir können so nicht weitermachen. Jeden Tag im Berufsverkehr Staus und das in so ländlichen Landkreisen wie Mühldorf und Altötting. Wir brauchen den Ausbau von Bus und Bahn.“

Bianca Hegmann von den Grünen ärgert sich über den Eintrag zur Demo im Dorfchat Polling: „Da hieß es: Achtung, die Taugenichtse kommen.“ Leute, die das schreiben hätten nichts kapiert. An „Fridays for Future“ gewandt sagte sie: „Ich bewundere euch für euer dickes Fell.“

Mühldorfs Landrat Max Heimerl tritt ans Mikrofon. „Der Landkreis tut schon einiges fürs Klima, aber wir müssen besser werden“, sagt er unbeirrt von einzelnen Buhrufen. „Ich teile die Ziele der Klimaschützer und will mich mit den Organisatoren der Demo zusammensetzen, um mit ihnen weitere Ideen und Ansätze für den Landkreis auszuloten.“

Autofahrer stören Kundgebung

Während die Klimaaktivisten versuchen, die Öffentlichkeit mit Argumenten wachzurütteln, fahren einige Autofahrer laut hupend vorbei und geben extra Gas, um so die Veranstaltung zu kommentieren. Ein Autofahrer ruft sogar laut: „Benzin an die Macht.“ Die Demonstranten quittieren es mit Kopfschütteln.

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