Tierschutz-Organisation auf Täter-Suche
Tote Krähen in Schwindegg: Diese Belohnung lobt Peta aus
- VonHarald Schwarzschließen
Am Freitag, 2. Dezember, wurde 23 tote Krähen in Biomüll-Containern auf dem Recyclinghof in Schwindegg entdeckt. Jetzt hat sich auch die Tierschutzorganisation Peta eingeschaltet.
Schwindegg - Die toten Krähen, die in den Biomüll-Containern auf dem Recyclinghof gefunden wurden, kommen nicht zur Ruhe. Jetzt hat sich die Tierschutz-Organisation Peta eingeschaltet und eine Belohnung für sachdienliche Hinweise ausgelobt.
Am Freitag, 2. Dezember, wurde 23 tote Krähen in Biomüll-Containern auf dem Recyclinghof in Schwindegg entdeckt. Einen Tag nach dem Fund, am Samstag, 3. Dezember, wurden erneut vier tote Krähen in den Containern gefunden. Neben vielen Rabenkrähen befanden sich mindestens eine Saatkrähe und eine Dohle unter den toten Tieren. Die beiden zuletzt genannten Arten sind durch das Bundesnaturschutzgesetz und die europäische Vogelschutzrichtlinie ganzjährig geschützt und dürfen nicht gejagt werden.
Veterinäramt untersucht die toten Tiere
Die genaue Todesursache der Vögel wird aktuell ermittelt. Erste Untersuchungen des Veterinäramts ergaben, dass die Krähen verschiedene Verletzungen an Kopf, Flügel und Bein aufwiesen. Aktuellere Erkenntnisse liegen dem Veterinäramt derzeit nicht vor, die Fragen, woher die schweren Verletzungen der Krähen stammen und ob auf sie geschossen wurde, kann das Veterinäramt noch nicht beantworten.
Die Polizeiinspektion Mühldorf war vor Ort, hatte die Biomüll-Container versiegelt, die weiteren Maßnahmen aber dem Veterinäramt überlassen, das die Staatsanwaltschaft eingeschaltet hatte. Vergehen im Naturschutz und Jagdrecht sowie der illegalen Entsorgung stehen aktuell im Raum.
Peta setzt Belohnung von 1000 Euro aus
Um den Fall aufzuklären, setzt die Tierschutz-Organisation Peta „nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die die tatverantwortliche Person oder Personen überführen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per Mail unter whistleblower@peta.de bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
„Die unbekannte Person, welche die Vögel qualvoll getötet und wie Abfall entsorgt hat, muss gefunden werden, bevor noch weitere Tiere oder Menschen verletzt werden“, so Peter Höffken, Fachreferent bei Peta. „Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Suche nach dem Täter oder der Täterin unterstützen und Menschen für Übergriffe auf Tiere sensibilisieren. Funde von weiteren getöteten Vögeln sollten unbedingt bei der Polizei angezeigt werden. Wer Tiere quält, schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück.“
„Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt“
„Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes, und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden“, heißt es in der Pressemitteilung der Tierschutzorganisation.
Peta macht zudem darauf aufmerksam, dass sich Fachleute aus der Psychologie und Justiz mittlerweile einig sind, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt Peta in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.