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SEK stürmt „Angel Place“ in Töging und zwei weitere Örtlichkeiten im Kreis Altötting

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Von: Tim Niemeyer, Martin Weidner

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Der „Angel Place“ in Töging wurde von einem Großaufgebot der Polizei durchsucht. © fib/MW

Töging – In Töging (Landkreis Altötting) kam bzw. kommt es am Dienstag (23. Mai) in den frühen Morgenstunden zu einem groß angelegten Polizeieinsatz. Inzwischen hat die Polizei erste Details zu den Hintergründen genannt.

Update, 14.55 Uhr:

In einem erneuten Gespräch konnte Polizeisprecher Alexander Huber vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd noch ein wenig mehr Licht in die Geschehnisse, die sich am Dienstagmorgen in Töging abgespielt haben, bringen. Demnach waren die Beamten nicht nur in Töging im Einsatz, sondern auch an drei weiteren Örtlichkeiten. Davon waren zwei ebenso im Landkreis Altötting und eine im Landkreis Passau. Insgesamt waren rund 100 Beamte im Einsatz. Darunter habe sich auch das SEK mit einem gepanzerten Fahrzeug befunden.

Die Hintergründe dafür erklärte Huber wie folgt, auch wenn er zur genauen Taktik natürlich keine Angaben machen könne. Im Vorfeld eines Einsatzes werde immer geprüft, ob sich eine mögliche Gefährdung für die Beamten ergeben könnte und wie man sich davor schützen könne. Diese hätte im Fall des SEK-Einsatzes in Töging durchaus bestehen können, daher habe man entschieden, entsprechende Ausstattung, wie ein gepanzertes Fahrzeug miteinzubeziehen. Bewahrheitet hat sich das allerdings nicht. Der Einsatz lief nach Plan, eine Gefahr für die Beamten bestand nicht, ebenso wenig wie für die Bevölkerung.

Festnahmen gab es im Zuge des Einsatzes keine. Natürlich konnten die betroffenen Personen während der Razzia die Örtlichkeiten nicht verlassen, festgenommen wurden sie allerdings nicht, so Huber. Einen Bezug zur Rocker-Gruppe „Hells Angels“, ließ der Polizeisprecher weiterhin offen. Die Ermittlungen laufen seit einem Körperverletzungsdelikt im Februar und dauern weiterhin an.

Update, 9.40 Uhr:

Wie diverse Augenzeugen vor Ort berichteten, handelt es sich bei dem durchsuchten Objekt um den örtlichen Treffpunkt der „Hells Angels“. An dem betroffenen Gebäude im Gewerbegebiet prangt die Aufschrift „Angel Place“. Von Seiten der Polizei wurde ein Zusammenhang mit den Hells Angels bislang nicht bestätigt. Zudem scheint es laut einem Medienbericht so zu sein, dass es sich bei dem „länger zurückliegenden Körperverletzungsdelikt“ um einen Vorfall handelt, der sich im Februar 2023 in der Aluminiumstraße in Töging ereignet hat.

Update, 8.05 Uhr:

Gegen 7.45 Uhr war der Einsatz noch nicht beendet. Nun gibt es aber erste weiterführende Details dazu: Demnach handelt es sich bei der Razzia um „eine Durchsuchungsaktion, die unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein und der Polizei Altötting geführt wird“, wie Alexander Huber, Pressesprecher beim Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Dienstagmorgen auf Anfrage von innsalzach24.de erklärte.

Zu einem möglichen Bezug zur Rocker-Szene und ganz konkret zu einem Zusammenhang mit Mitgliedern der Hells Angels hielt sich die Polizei jedoch bedeckt. „Zu konkret Beteiligten können wir natürlich keine Angaben machen“, so Huber, der jedoch bestätigte, das an dem Einsatz zahlreiche Kräfte des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, der Bereitschaftspolizei und auch einem Spezialeinsatzkommando (SEK) beteiligt sind.

Auslöser für den Einsatz war nach Polizeiangaben ein Durchsuchungsbefehl, der im Zusammenhang mit einem laut Huber „bereits länger zurückliegenden Körperverletzungsdelikt“ steht. Ob und wenn ja, wieviele Personen im Zuge der Aktion in Polizeigewahrsam genommen wurden, wollte die Polizei aufgrund „laufender Ermittlungen“ nicht verraten. Es habe jedoch zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden, hieß es abschließend.

Die Erstmeldung:

Der Einsatzort im Bereich der Kreuzung von Inn- und Werkstraße, nahe dem örtlichen Kraftwerk und dem Volksfestplatz, wurde gegen 5.30 Uhr von den Einsatzkräften großräumig abgesperrt und abgeriegelt. Die Polizei war bzw. ist laut Informationen von vor Ort auch mit Spezialkräften eines Sondereinsatzkommandos (SEK) sowie gepanzerten Fahrzeugen im Einsatz.

Die genauen Hintergründe sind derzeit noch völlig unklar. Durchgesickert ist bislang nur, dass es sich dabei möglicherweise um eine Razzia in der Rocker-Szene handeln könnte. Anwohner vor Ort berichteten außerdem von einem „lauten Knall“, in dessen Folge es wohl mehrere Türöffnungen gegeben haben soll. Auf Anfrage von innsalzach24.de erteilte ein Sprecher der Polizei in Altötting keinerlei Auskünfte und verwies in diesem Zusammenhang auf die Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim. Die Straßensperrungen wurden gegen 6.30 Uhr wieder aufgehoben.

mw

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