Aufgespürt nach drei Monaten
Bei Razzia in den Niederlanden: Geldautomatensprenger von Töging am Inn geschnappt
- VonM. Cihad Köktenschließen
Hartgesottene Ganoven sprengen blitzschnell Geldautomaten und rasen mit PS-starken Fluchtwagen davon! Doch jetzt haben Ermittler einen Paukenschlag gelandet und den skrupellosen Einbrechern – auch von Töging am Inn – das Handwerk gelegt.
Töging am Inn – Ein Sieg im Kampf gegen die Bankräuber-Bande! Süddeutsche Ermittler haben bereits am Montagmorgen (30. Januar) einen niederländischen Ganoven-Clan geknackt, der hierzulande insbesondere in Bayern für mehr als 50 Geldautomaten-Sprengungen und Beute in Höhe von 5,2 Millionen Euro verantwortlich war. Bei einer spektakulären Aktion wurden in den Niederlanden und Belgien 16 Gebäude durchsucht und neun mutmaßliche Täter im Alter von 25 bis 41 Jahren festgenommen. Nach drei weiteren wird noch gefahndet.
Geldautomatensprenger von Töging am Inn in den Niederlanden geschnappt
Auch hier in der Region kam es insbesondere im Landkreis Altötting in den vergangenen zwei Jahren zu Geldautomatensprengungen. Das Bayerische Landeskriminalamt mit Sitz in München bestätigte auf Anfrage von innsalzach24.de, dass die kriminelle Bande aus den Niederlanden auch für die Geldautomatensprengung in Töging am Inn von vor drei Monaten verantwortlich ist (innsalzach24.de berichtete). In der Nacht auf Freitag, 4. November 2022, gegen 3.04 Uhr war nämlich ein Geldautomat in einer Sparkassen-Filiale in Töging am Inn mittels Sprengstoff gesprengt worden. Die Täter waren im Anschluss mit einem dunklen Audi in Richtung der A94 geflüchtet.
Zusammenhang zu weiteren Geldautomatensprengungen im Kreis Altötting?
Am selben Tag war zudem bekannt geworden, dass zwei weitere Geldautomaten im Landkreis Altötting – in Neuötting und Garching an der Alz – aufgebrochen wurden (auch hier berichtete innsalzach24.de). Bereits am 27. Oktober hatten weiterhin unbekannte Täter die Münzeinzahlautomaten in zwei Bankfilialen in Töging am Inn und in Mühldorf am Inn aufgebrochen. Ob die festgenommenen Täter auch für die weiteren Taten im Raum Altötting verantwortlich sind, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen.
Mehr als 493 Fälle in 2022 in ganz Deutschland
Die moderne Variante des Banküberfalls hatte in Süddeutschland und darüber hinaus bundesweit 493 Fälle im vergangenen Jahr gezählt. Doch trotz des erfolgreichen Schlagabtauschs gegen die niederländische Bande gibt es laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) noch viele weitere kriminelle Vereinigungen.
Die unverfrorenen Diebe sprengen Geldautomaten mit festen Explosivstoffen, gefährden unbeteiligte Menschen und verursachen Sachschäden, die oft höher sind als die Beute. Eine absolut rücksichtslose und gefährliche Methode, die gestoppt werden muss. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) betonte, dass die Polizei weiter hart dagegen vorgehen werde. Der aktuelle Sachschaden beläuft sich auf 6,5 Millionen Euro.
mck/dpa