A 94 fünf Stunden gesperrt
Schwerer Unfall bei Lochheim: Osterdeko und Geisterfahrer auf der Autobahn
- VonHarald Schwarzschließen
Fünf Stunden war die A 94 am Samstag gesperrt. Nach einem Auffahrunfall auf Höhe Lochheim war der Osterdeko-Inhalt eines Anhängers auf der Fahrbahn verstreut worden. Dazu kam es zu weiteren Zwischenfällen.
Mettenheim – Eine 69-jährige aus Lengdorf (Landkreis Erding) war mit ihrem VW Bus mit Anhänger auf der rechten Spur unterwegs. Ein 28-jähriger Waldkraiburger wollte mit seinem VW Sharan das Gespann überholen. Auf regennasser Fahrbahn kam er ins Schleudern und prallte gegen den Anhänger. Dabei kippte der Anhänger um, blieb auf der Fahrbahn liegen und die Ladung verteilte sich auf der Autobahn. Es handelte sich um Dekoartikel für Ostern, die eigentlich für den Fastenmarkt in Altötting bestimmt waren.
Glücklicherweise wurde bei dem Unfall niemand verletzt. Die Fahrzeuge wurden erheblich beschädigt und mussten abgeschleppt werden. Der Sachschaden wird von der Polizei auf rund 20 000 Euro geschätzt.
Zur Absicherung der Unfallstelle und Reinigung der Fahrbahn waren die Feuerwehren aus Ampfing und Altmühldorf sowie die Autobahnmeisterei vor Ort. Die Autobahn war in Fahrtrichtung Passau bis 19.40 Uhr für die Aufräumarbeiten komplett gesperrt.
Vor der Unfallstelle bildete sich ein Stau. Einem 32-jährigen Rumänen dauerten die Aufräumarbeiten offenbar zu lange. Er wendete auf der Autobahn und fuhr als „Geisterfahrer“ zurück zur nächsten Anschlussstelle. Da die Autobahn ab der Anschlussstelle Mühldorf West komplett gesperrt war, wurde durch dieses riskante Fahrmanöver kein Verkehrsteilnehmer gefährdet.
Der Fahrer wurde von Mitarbeitern der Autobahnmeisterei an der Ausfahrt angehalten. Ihn erwarten eine Geldbuße in dreistelliger Höhe, zwei Punkte in Flensburg und ein einmonatiges Fahrverbot.
Wenden auf der Autobahn ist kein Kavaliersdelikt
In diesem Zusammenhang weist die Polizei darauf hin, dass trotz einer Totalsperre und Ableitung des Verkehrs von der Autobahn dort noch Fahrzeuge – beispielsweise von Rettungskräften oder Abschleppdiensten – unterwegs sein können. Da diese nicht mit entgegenkommenden Fahrzeugen rechnen, kann es durch solche unbedachten Fahrmanöver zu gefährlichen Situationen kommen.
Wenden oder auch Rückwärtsfahren, auch auf einer gesperrten Autobahn, bleibt daher ein absolutes Tabu und wird entsprechend geahndet. Im Falle einer Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer kann dies auch zum dauerhaften Verlust des Führerscheins führen.